David North spricht zum 50. Jahrestag des IKVI vor Trotzkisten in Sri Lanka

Zum 50. Jahrestag des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI) sprach David North, Chefredakteur des WSWS, am 16. November 2003 auf einer Versammlung der Socialist Equality Party (SEP) in Colombo. Die Veranstaltung in der Hauptstadt Sri Lankas fand vor dem Hintergrund einer Staatskrise statt, nachdem die Präsidentin eine Woche zuvor das Parlament suspendiert und mit der Ausrufung des Notstands gedroht hatte.

Außer den Mitgliedern der SEP aus Colombo waren Delegierte aus allen Teilen der Inselnation angereist: aus Jaffna und der von der LTTE kontrollierten Vanni-Region im Norden, aus Ambalangoda und Hikkaduwa im Süden und aus Kandy, Hatton und Bandarawela im zentralen Hügelland. SEP-Generalsekretär Wije Dias begrüßte North im Namen der Partei sehr herzlich, und dieser hielt eine ausführliche Rede über die Geschichte und Prinzipien des IKVI. Sie wurde auf singhalesisch und tamilisch übersetzt.

Zu Beginn betonte North die Einzigartigkeit des IKVI: "Welche andere politische Organisation auf der Welt kann heute ihre gesamte Geschichte darlegen und ihre aktuelle praktische Tätigkeit mit den Prinzipien und Idealen verbinden, denen sie sich bei ihrer Gründung ausdrücklich verschrieb?", fragte er.

North wies auf die Ratlosigkeit hin, die sich in den herrschenden Kreisen Sri Lankas nach der Verfassungskrise ausbreitete, merkte allerdings an, dass man die Schlagzeile "Verwirrt und verirrt", mit der eine Tageszeitung in Colombo erschien, ebenso gut auf die Bush-Regierung anwenden könne.

Zwar verfügten die USA über ein einmaliges Waffenarsenal, sagte er, doch könne dies allein die Probleme des US-Imperialismus nicht lösen. "George Bush verkörpert in seiner Dummheit und seinem Sadismus den politischen und intellektuellen Bankrott der herrschenden Elite in den Vereinigten Staaten. Im vergangenen März wurde ein Krieg vom Zaun gebrochen, der gegen das Völkerrecht verstieß und sich auf Lügen und Falschdarstellungen gründete, die inzwischen gründlich entlarvt worden sind."

Die amerikanische herrschende Klasse, so North, "bildet sich ein, sie könne in ihrer Politik auf die Lehren aus der Geschichte verzichten, und die Wahrheit sei das, was die Medien dafür ausgeben. Aber ganz ohne Zweifel werden sich Geschichte und Wahrheit für Dummheit und Lüge rächen."

Der Redner wies auf die objektiven Widersprüche in der Weltwirtschaft hin, die auf der ganzen Welt soziale und politische Spannungen anheizten. Die globale Entwicklung der Produktivkräfte sei nicht länger mit dem Privateigentum und dem nationalstaatlichen Rahmen zu vereinbaren. Der technologische Fortschritt habe zur Integration Asiens in den globalisierten Produktionsprozess geführt, aber nur eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung komme in den Genuss der Vorteile.

Ihren konzentriertesten Ausdruck finde die internationale Krise in der Aggressivität des amerikanischen Imperialismus. North stellte die Frage nach den Erfolgschancen des wahnwitzigen Versuchs, den Weltkapitalismus unter der Hegemonie der USA zu reorganisieren und zu stabilisieren. Schon im Irak komme es zu Widerstand, und dieser Widerstand werde sich nicht auf die primitiven Formen von Guerillakämpfen und Terroranschlägen beschränken. Die Arbeiterklasse werde sich politisch neu formieren und brauche dazu ein politisches Programm und klare Perspektiven.

North betonte, dass die politischen Probleme der Arbeiterklasse nicht auf der Basis des religiösen Fundamentalismus oder Chauvinismus gelöst werden könnten, noch könne der Imperialismus durch terroristische Aktionen besiegt werden, wie sie am Vortag Istanbul erschüttert hatten.

"Wir gründen uns auf die Stärke der Arbeiterklasse. Große politische Probleme können nicht durch isolierte Verschwörer gelöst werden, die in kleinen und verborgenen Gruppen agieren. Es ist nötig, die politische Kultur und das Bewusstsein der breiten Massen zu heben. Aus diesem Grund sind wir unversöhnliche Gegner der terroristischen Organisationen, welche die Verwirrung und Desorientierung der Arbeiterklasse ausnutzen und verstärken.

Es ist bezeichnend, dass die Terrororganisationen keinerlei Appelle an die Massen richten, geschweige denn ein Programm vorlegen, das den Interessen der Arbeiterklasse und der unterdrückten Schichten der Bauernschaft entspricht. Eine Autobombe ist das reaktionäre Gegenteil eines politischen Programms, das der Arbeiterklasse ein Verständnis ihrer historischen Aufgaben vermittelt. Die Terrormethoden von Al-Qaida und ähnlichen Organisationen sind die Methoden eines unzufriedenen Teils der nationalen Bourgeoisie. Ihre Anschläge sollen eine Drohkulisse abgeben, die ihr bei langfristigen Verhandlungen über die Umstrukturierung der bestehenden Machtverhältnisse zugute kommt.

Terrorangriffe, denen unschuldige Menschen zum Opfer fallen, hintertreiben und unterbrechen die politische Erziehung der Arbeiterklasse. Sie spielen den reaktionärsten Kräften im kapitalistischen Staat in die Hände. Und leicht können sie für die Machenschaften von Polizei und Geheimdienst benutzt werden. Wem nutzt es, wenn eine Arbeitersiedlung in Riad in die Luft gesprengt wird oder vor zwei Synagogen in Istanbul Bomben explodieren? Ausgerechnet dann, wenn die Vereinigten Staaten in der Türkei auf beträchtliche Opposition gegen den Irakkrieg stoßen, gehen in Istanbul Bomben hoch und töten unschuldige Menschen."

Gründung der Vierten Internationale

Darauf wandte sich North der Geschichte der Vierten Internationale zu und erklärte, dass das Internationale Komitee seit nunmehr einem halben Jahrhundert einen kompromisslosen Kampf gegen alle Formen der politischen Scharlatanerie führt.

"Während der vergangenen fünfzig Jahre hatten wir über weite Strecken im Ohr, wie die Revisionisten, bzw. die Pablisten, diverse Organisationen als Alternative zum revolutionären Marxismus anpriesen und das Programm, aus dem unsere Bewegung historisch hervorgegangen ist, ins Lächerliche zogen. Aber was ist aus unseren zahlreichen Kritikern geworden?

Wir können heute einen langen Abschnitt unserer Geschichte überblicken und seine Bedeutung objektiv einschätzen. Wir können die Frage stellen: Wurden die Prinzipien, auf denen das Internationale Komitee 1953 gegründet wurde, historisch und politisch bestätigt? Wenn man die Dokumente liest, die in der Hitze des politischen Gefechts vor einem halben Jahrhundert entstanden sind, dann ist man erstaunt über ihre außerordentliche Weitsicht."

North fasste die historischen Konflikte zusammen, die zur Gründung der Vierten Internationale im Jahr 1938 und zur Entstehung des IKVI im Jahr 1953 führten. "Seit der Gründung der Linken Opposition 1923, dreißig Jahre zuvor, hatte Trotzki den Kampf gegen die Entwicklung der stalinistischen Bürokratie geführt und ihren programmatischen Zickzackkurs einer schonungslosen Kritik unterzogen. Jede grundlegende Frage der marxistischen Strategie und Taktik wurde herausgearbeitet, so vor allem in den zwanziger Jahren - gegen die nationalistische Orientierung der sowjetischen Bürokratie - der internationale Charakter der sozialen Revolution.

Trotzki wies die Fiktion zurück, dass die nationale Bourgeoisie in den kolonialen Ländern eine revolutionäre Rolle spielen könne. Diese Haltung sollte sich auf tragische Weise bestätigen, als 1927 die Kuomintang in Shanghai die kommunistischen Arbeiter abschlachtete. Nachdem dann eine abrupte Wende der Komintern, hin zur ultralinken Sozialfaschismus-Theorie, die Machtergreifung Hitlers in Deutschland ermöglicht hatte und innerhalb der Kommunistischen Internationale keinerlei Kritik laut wurde, zog Trotzki die Schlussfolgerung, dass die Dritte Internationale als Weltpartei der sozialistischen Revolution tot war. Eine neue internationale Partei musste aufgebaut werden. Trotzki wusste, dass das Ausmaß der Niederlagen, die die internationale Arbeiterklasse erlitten hatte, einen neuen imperialistischen Krieg möglich machte. Dennoch blieb er in seiner breiteren historischen Prognose optimistisch. Ungeachtet der Größe ihrer Niederlagen blieb die Arbeiterklasse eine revolutionäre Klasse.

Der Kampf gegen den Pablismus

North erläuterte die politischen Fragen, die im Jahr 1953 zur Spaltung der Vierten Internationale führten.

"Nach dem zweiten Weltkrieg entstand in den Sektionen der Vierten Internationale der Eindruck, dass Trotzki die politischen Entwicklungen, die am Ende des Krieges eintraten, nicht vorausgesehen habe." Diese Schichten sagten, Trotzki habe ihnen "die Weltrevolution" versprochen. Zwar setzte in den Jahren 1943-45 tatsächlich ein revolutionärer Aufschwung ein; da jedoch die Reihen der Trotzkisten nach ihrer doppelten Verfolgung durch Stalinismus und Imperialismus stark gelichtet waren, geriet er unter die Kontrolle der stalinistischen und reformistischen Bürokratien.

North untersuchte im weiteren die grundlegenden Anschauungen der - von Michel Pablo und Ernest Mandel geführten - opportunistischen Tendenz, die sich in impressionistischer Weise an die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse anpasste, wie sie nach dem Krieg geschaffen wurden. Für die Pablisten, erklärte er, bestand die Realität aus dem US-Imperialismus auf der einen Seite und der sowjetischen Bürokratie auf der anderen. Die internationale Arbeiterklasse wurde völlig ignoriert.

Die Stärke der stalinistischen Bürokratie wurde von den Pablisten bei weitem überschätzt. Sie nahmen die in Osteuropa geschaffenen neuen ökonomischen Strukturen als Beweis, dass Trotzkis Charakterisierung des Stalinismus als konterrevolutionär falsch gewesen sei. Sie argumentierten nicht nur, dass ein Teil der Bürokratie die Fähigkeit zur "Selbstreform" besitze, sondern dass er sogar zur wichtigsten Triebkraft für die sozialistische Revolution werde.

North erklärte, dass das IKVI nicht der Geschichtstheorie vom "schlechten Menschen" anhänge. Pablo und Mandel hätten keineswegs den Entschluss gefasst, die Vierte Internationale zu verraten. Beide hatten schon beträchtliche Opfer für die Vierte Internationale gebracht. Vielmehr war es so, dass ihre Anpassung an den Stalinismus und an die bürgerlichen Führer der nationalistischen Bewegungen in den Kolonialländern aus dem enormen Druck resultierte, den die Nachkriegsstabilisierung des Kapitalismus auf die trotzkistische Bewegung ausübte. Dieser Druck äußerte sich in Ceylon durch das Entstehen einer pro-stalinistischen Fraktion in der Lanka Sama Samaja Party, die 1951-52 von der Partei spaltete.

"Die Probleme in der Vierten Internationale widerspiegelten weltweite Veränderungen in den Klassenbeziehungen: den wachsenden Einfluss und die Stärke der stalinistischen Bürokratie, die Radikalisierung der Bauernmassen, die Entwicklung einer neuen Mittelschicht. Alle diese Tendenzen hinterließen Spuren in der politischen Orientierung der Vierten Internationale. Auf diese neuen Phänomene konnte man nur dann die richtige politische Antwort finden, wenn man sich noch einmal die gesamte Geschichte der Auseinandersetzungen innerhalb der marxistischen Bewegung vornahm."

Pablo und Mandel, so North, orientierten sich deshalb in Richtung der stalinistischen Bürokratie und bürgerlicher Führer wie Nasser (Ägypten) und Ben Bella (Algerien), weil sie die Fähigkeit der trotzkistischen Bewegung, Parteien in der Arbeiterklasse aufzubauen, zutiefst pessimistisch beurteilten. Sie schrieben den Stalinisten und bürgerlichen Nationalisten revolutionäre Fähigkeiten zu, die diese gar nicht besaßen. "Welche politischen Schlussfolgerungen folgten aus dieser Perspektive? Die trotzkistischen Parteien mussten sich in den stalinistischen Parteien und den bürgerlich-nationalistischen Bewegungen auflösen.

Von 1951, als die entsprechende politische Linie ausgearbeitet wurde, bis 1953, als der politische Kampf in der Vierten Internationale ausbrach, wurde klar, dass die Vertreter dieser Linie mehr oder weniger offen die politische Liquidierung der Vierten Internationale betrieben." Dies veranlasste James P. Cannon, den Führer der amerikanischen Socialist Workers Party (SWP), am 16. November 1953 den Offenen Brief an die internationale trotzkistische Bewegung zu veröffentlichen und damit die Gründung des IKVI anzustoßen.

Die "Neutralität" der LSSP

Die Taktik Cannons in der Spaltung von 1953, so North weiter, sei in vielen Punkten kritisiert worden. Doch meistens diente diese Kritik nur dazu, der Schlüsselfrage auszuweichen: Waren die im Offenen Brief dargelegten politischen Positionen richtig oder falsch? Er kontrastierte Cannons Haltung mit derjenigen von Leslie Goonewardene und der Führung der LSSP, und verglich die jeweiligen politischen Folgen.

"Goonewardene wusste aus den Erfahrungen in Ceylon selbst nur zu gut um die Gefahren der Linie Pablos. Aber die Führung in Ceylon entschied sich für eine neutrale Haltung gegenüber dem Kampf, der in der Vierten Internationale tobte. Warum? Sie widerspiegelte die Anpassung an gesellschaftliche Kräfte, die sich in Ceylon entwickelten. Sie bereitete sich auf politisch tödliche Kompromisse vor."

Eine offensive Stellungnahme auf Seiten Cannons und der SWP gegen den Pablismus hätte bedeutet, den politischen Kampf gegen den Stalinismus und den bürgerlichen Nationalismus zu vertiefen und die Mitgliedschaft erneut im Programm und der Geschichte des Trotzkismus auszubilden, sagte North. "Die LSSP-Führer wussten das. Aber wie hätte das zu den politischen Abkommen gepasst, die sie in Ceylon vorbereiteten? Die Probleme ihrer Parlamentsfraktion wurden für sie wichtiger als ihre internationalen politischen Verpflichtungen.

Tatsache ist, dass sie nur auf der Grundlage der internationalen Fragen eine revolutionäre Antwort auf die Probleme in Ceylon hätten ausarbeiten können. Stattdessen wählten sie eine neutrale Haltung: "Ja, Pablos Positionen sind falsch, aber es wäre besser gewesen, Cannon hätte nicht so impulsiv reagiert und die Dinge nicht bis zum organisatorischen Bruch getrieben."

North stellte die Schlüsselfragen dar, die Cannon 1953 betont hatte: "Der Kampf gegen den Kapitalismus muss bewusst auf internationaler Ebene geführt werden. Der Kapitalismus kann nicht in dem einen oder anderen Land entscheidend besiegt werden. Die Kämpfe in jedem Land müssen von einer internationalen Strategie angeleitet und ihr untergeordnet sein. Und politische Parteien, die diese grundlegende Wahrheit leugnen, sind, auch wenn sie sich sozialistisch nennen, grundlegend reaktionär.

Auch verlangt der Kampf, der sich auf dieser internationalen Basis entfalten muss, eine bewusste politische Führung. Wie tief auch die Krise des Kapitalismus sein mag, wie schwach die Bourgeoisie in dem einen oder anderen Land, wie zum Beispiel in Sri Lanka sein mag - es ist falsch zu glauben, die Arbeiterklasse könne spontan Programm, Strategie und Taktik ausarbeiten, die sie für die Machteroberung braucht. Die politische Führung der sozialistischen Revolution ist eine bewusste, wissenschaftliche Aufgabe. Das ist die wichtigste Lehre des zwanzigsten Jahrhunderts.

Von diesem Standpunkt gesehen kann, wie Cannon 1953 betonte, keine andere Partei den Kader der Vierten Internationale ersetzen. Hier liegt der grundlegende Unterschied zwischen dem Trotzkismus und dem pablistischen Revisionismus. Der Pablismus suchte unaufhörlich nach Alternativen für die Vierte Internationale -bei den Stalinisten und den bürgerlich-nationalistischen Bewegungen. Auf diese Weise gab der Pablismus die zentrale Aufgabe unserer Epoche auf: den Kampf für den Aufbau und die Ausbildung eines marxistischen Kaders in der Arbeiterklasse."

Eine geschlossene Weltbewegung

Zum Abschluss seiner Rede ging North noch auf Wendepunkte im dem langen Kampf ein, den das IKVI in der Nachkriegszeit gegen den Opportunismus führte, wie zum Beispiel gegen die Wiedervereinigung der SWP mit den Pablisten von 1961-63. Er zeichnete insbesondere nach, wie sich die politische Haltung der LSSP von 1953 auf ihre weitere Entwicklung auswirkte: Parlamentarische Manöver gewannen für sie zunehmend Vorrang vor politischen Prinzipien. Als 1957 der LSSP-Führer Colvin R. de Silva mit dem chinesischen Premier Chou En Lai zusammentraf, unterließ er es, das Schicksal der chinesischen Trotzkisten, die in maoistischen Gefängnissen einsaßen, auch nur zu erwähnen. 1964 verriet die LSSP-Führung die grundlegendsten Prinzipien des Trotzkismus, indem sie in die bürgerliche Regierung von Sirimavo Bandaranaike eintrat - eine Entscheidung, die in den darauf folgenden Jahren katastrophale Konsequenzen für die Arbeiterklasse in Sri Lanka und weltweit haben sollte.

North befasste sich mit der späteren politischen Degeneration der Führung der Workers Revolutionary Party in Großbritannien und dem politischen Kampf, der in der Spaltung von 1985-86 gipfelte. Er betonte, alle Fraktionen, die mit dem Internationalen Komitee brachen, hätten sich auf die scheinbare Stärke der stalinistischen Bürokratie gegründet, oder auf die verschiedenen nationalen Befreiungsbewegungen, die in nur wenigen Jahren auseinanderbrechen sollten. Auf den Zusammenbruch der Sowjetunion folgte unmittelbar die Anpassung von Organisationen wie der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) an den Imperialismus. Das IKVI habe im Gegensatz dazu darauf bestanden, die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse herzustellen und die historischen Lehren des zwanzigsten Jahrhunderts zu assimilieren. Auf diese Weise habe es die Grundlage für die Fortschritte gelegt, die es in den letzten 18 Jahren erreichte.

Abschließend betonte North, dass das Internationale Komitee durch die Umwandlung seiner Sektionen in Parteien (Partei für Soziale Gleichheit bzw. die Socialist Equality Parties) und durch die Gründung der World Socialist Web Site enorm an Einfluss gewonnen hat. "Zum fünfzigsten Jahrestag des Internationalen Komitees bekräftigen wir unsere Entschlossenheit, seine Prinzipien zu verteidigen, die Lehren aus seiner Geschichte zu assimilieren und die fortschrittlichsten Schichten der Arbeiterklasse und der sozialistischen Intelligenz darin auszubilden. Wir haben es nicht bis hierher gebracht, um jetzt zurückzuweichen. Wir arbeiten heute als einheitliche Weltpartei. Wir kämpfen jeden Tag mittels der World Socialist Web Site darum, der internationalen Arbeiterklasse unsere Analyse der Weltkrise des Kapitalismus und das Programm der Vierten Internationale zugänglich zu machen.

Niemand hätte vor fünfzig Jahren vorhersagen können, was alles aus der Spaltung entstehen würde, aus der das Internationale Komitee 1953 hervorging. So gut wie alle, die an jenem Kampf aktiv beteiligt waren, sind inzwischen von der Bühne abgetreten. Aber die politischen Prinzipien, für die sie einstanden, bleiben bestehen und gewinnen in der heutigen Zeit enorme politische Bedeutung. Und wir werden beweisen, dass es tatsächlich möglich ist, die stärksten politischen Parteien der Welt auf der Grundlage des Marxismus aufzubauen.

Das ist die Bedeutung dieses Jahrestags. Mit berechtigtem Selbstvertrauen und großer Zuversicht nutzen wir heute die Möglichkeit, die gesamte Erfahrung unserer Bewegung in das neue Jahrhundert zu tragen und zur Grundlage einer umfassenden Ausdehnung unserer internationalen Bewegung zu machen."

Siehe auch:
50 Jahre Internationales Komitee der Vierten Internationale - öffentliche Versammlungen der Partei für Soziale Gleichheit in Deutschland und der Socialist Equality Party in Großbritannien
(4. November 2003)
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