Aktionskomitees der Arbeiter in Sri Lanka unterstützen Will Lehmans Kampagne für das Amt des UAW-Vorsitzenden

Im Folgenden veröffentlichen wir eine gemeinsame Erklärung von Mitgliedern von Aktionskomitees der Plantagenarbeiter, der Pflegekräfte im Gesundheitswesen und von Lehrern, Schülern und Eltern, die Will Lehmans Wahlkampagne für das Amt des Vorsitzenden der United Auto Workers unterstützen.

Gleich zu Beginn möchten wir, die Mitglieder der Aktionskomitees in Sri Lanka, eins ganz klar erklären: Wir unterstützen die Wahlkampagne des Genossen Will Lehman voll und ganz, der für das Amt des Vorsitzenden der United Auto Workers (UAW) in den Vereinigten Staaten von Amerika kandidiert, und wünschen ihm den größten Erfolg.

Will Lehman, Arbeiter bei Mack Trucks und Kandidat für das Amt des UAW-Vorsitzenden

Die Kampagne des Mack-Trucks-Arbeiters Will Lehman, der bei den bevorstehenden Wahlen im November zum UAW-Vorsitzenden kandidiert, ist nicht nur in den USA ein wichtiges Element im Kampf gegen die Gewerkschaftsbürokratien, sondern überall auf der Welt und auch in Sri Lanka.

Wie Genosse Lehman erklärt hat, geht es bei der Wahl nicht darum, die amtierende Bürokratie durch eine andere korrupte Bürokratie zu ersetzen, sondern sie zu stürzen. Lehmans Kampagne ist kein Versuch, die UAW durch einen Führungswechsel zu „reformieren“. Im Gegenteil, die Automobilarbeiter sollen in einer Massenbewegung mobilisiert werden, um die Bürokratie zu beseitigen, ihre Macht an die Basis zu übertragen und ihre Ressourcen den Arbeitern zurückzugeben.

Der Angriff auf die Arbeiterklasse, der von der UAW und anderen Gewerkschaftsbürokratien in den USA und weltweit im Bündnis mit den Großunternehmen und den kapitalistischen Regierungen geführt wird, muss aufhören.

Dies kann nur durch die Mobilisierung der wirtschaftlichen und politischen Macht der Arbeiterklasse durch die Gründung von Aktionskomitees in den USA und auf internationaler Ebene erreicht werden. Die Kampagne von Genosse Lehman ist ein sehr wichtiger Schritt in der Initiative des Internationalen Komitees der Vierten Internationale zum Aufbau der Internationalen Arbeiterallianz der Aktionskomitees (IWA-RFC).

Wie Lehman erläuterte, dient der Aufbau der IWA-RFC dazu, Arbeiter auf internationaler Ebene gegen das globale Profitstreben der transnationalen Konzerne und gegen das von der UAW verbreitete Gift des Nationalismus zu vereinen.

Angeführt von der Socialist Equality Party haben wir in Sri Lanka Aktionskomitees im Gesundheits- und Bildungsbereich, sowie auf Plantagen und innerhalb der Landbevölkerung aufgebaut, ebenso ein Aktionskomitee, das für die Freiheit der Meinungsäußerung und der Kunst kämpft. Diese Komitees organisieren Arbeiter aus den Industrie-, Dienstleistungs- und Landwirtschaftssektoren über ethnische Grenzen hinweg. Sie erklären den Industriearbeitern und den ländlichen Massen in Sri Lanka und Südasien die Bedeutung dieser Initiative.

Beschäftigte des Gesundheitswesens demonstrieren am 28. April 2022 vor dem städtischen Krankenhaus von Kandy (WSWS Media)

Am 28. April und am 6., 10. und 11. Mai beteiligten sich Millionen sri-lankischer Arbeiter an mächtigen landesweiten Streiks. Sie sprengten die Fesseln ethnischer und religiöser Spaltung, die von der herrschenden Klasse gefördert wurde. Die Gewerkschaften aller Branchen beschränkten diese Kämpfe jedoch auf eintägige Aktionen, um das kapitalistische System vor der wachsenden Wut der Arbeiterklasse zu schützen. Sie wollten eine Mobilisierung der Arbeiterklasse für ihr eigenes unabhängiges politisches Programm verhindern.

Wie in den USA und anderen Ländern haben die Gewerkschaftsbürokraten in Sri Lanka alles getan, um die Arbeiterklasse am Vorwärtskommen zu hindern. Konfrontiert mit den wachsenden Forderungen ihrer Mitglieder gaben die Gewerkschaftsbosse des Gesundheitssektors, Ravi Kumudesh und Saman Rathnapriya, öffentlich zu, dass sie nur zum Streik aufgerufen hatten, um den Zorn ihrer Mitglieder „zu managen“.

Als im April die Massenaufstände von Arbeitern, Jugendlichen und Armen gegen die damals von Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa geführte Regierung begannen, unterstützten die Gewerkschaften die Kampagne der parlamentarischen Oppositionsparteien, eine kapitalistische Übergangsregierung zu bilden. Obwohl alle Oppositionsparteien für die Durchsetzung des brutalen Kürzungsprogramms des Internationalen Währungsfonds (IWF) eintreten, betreiben die Gewerkschaften dieses reaktionäre Spiel weiter.

In dieser Woche hat der US-freundliche Präsident Ranil Wickremesinghe seine Befugnisse genutzt, um einen neuen Posten zu schaffen – den des Generaldirektors der Gewerkschaften – und Saman Rathnapriya zu dessen Direktor ernannt. Dies ist nicht nur eine Belohnung für Rathnapriyas Verrat als Vorsitzender der Gewerkschaft der Krankenpfleger, sondern dient auch dazu, die Gewerkschaften zur Unterdrückung künftiger Arbeiterkämpfe zu verpflichten.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Krankenpfleger (GNOU), Saman Rathnapriya (Foto WSWS)

Die Socialist Equality Party in Sri Lanka hat die folgenden politischen Perspektiven vorgeschlagen, die sich die Aktionskomitees zum Ziel ihres Kampfes gesetzt haben. Sie richten sich direkt gegen die rücksichtslosen Sparforderungen des IWF, die von der Regierung und den Oppositionsparteien vertreten werden.

  • Für demokratische Arbeiterkontrolle über die Produktion und Verteilung aller lebenswichtigen Güter und anderer Ressourcen, die für das Leben der Menschen unverzichtbar sind! Verstaatlicht die Banken, Großunternehmen, Plantagen und andere Schlüsselbranchen!
  • Streichung aller Auslandsschulden! Nein zu den Spar- und Kürzungsauflagen des IWF und der Weltbank, die die internationalen Bänker und Finanzinstitutionen vertreten!
  • Errichtung eines staatlichen Außenhandelsmonopols, um die Korruption in den Export- und Importprozessen auszumerzen und die Versorgung mit allen essentiellen Gütern sicherzustellen!
  • Enteignet die Riesenvermögen der Milliardäre und Konzerne!
  • Erlass aller Schulden der armen und in der Existenz bedrohten Bauern und Kleinunternehmer! Wiedereinführung aller Subventionen, einschließlich der Düngemittelsubventionen für Landwirte!
  • Garantierte Arbeitsplätze für alle mit angemessenen und sicheren Arbeitsbedingungen! Angleichung der Löhne an die Lebenshaltungskosten!

Wir bestehen darauf, dass es für keines der Probleme, mit denen die Arbeiterklasse in allen Ländern konfrontiert ist, eine nationalistische Lösung gibt. Auf der Grundlage dieser Forderungen kämpfen wir für den Aufbau eines demokratischen und sozialistischen Kongresses der Arbeiter und ländlichen Massen. Als Teil dieser internationalen und sozialistischen Perspektive zielen diese Übergangsforderungen darauf ab, eine sozialistische Arbeiter- und Bauernregierung an die Macht zu bringen.

Der Kampf von Genosse Lehman in den USA, einer der am weitesten entwickelten Industrienationen der Welt, ist eine starke politische Ermutigung für unseren Kampf in Südasien und innerhalb der gesamten internationalen Arbeiterklasse.

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