Was ist Sozialismus? – Will Lehman im Briefwechsel mit Arbeitern

Will Lehman, ein sozialistischer Arbeiter von Mack Trucks aus Macungie, Pennsylvania, kämpft für die Abschaffung des bürokratischen Funktionärsapparats in der UAW-Gewerkschaft.  Jede Woche erhält er Briefe von Arbeitern aus der Automobilindustrie und anderen Branchen mit Fragen zu seiner Kampagne und wie man die Macht an die Arbeiter in den Betrieben übertragen könne.

Weitere Informationen über Will Lehmans Kampagne findet ihr unter WillforUAWPresident.org.

Will Lehman

„Du bekommst meine Stimme, wenn du die Politik aus der Gewerkschaft heraushalten kannst. Wir wollen nicht, dass unser Geld für Kandidaten der Präsidentschafts- oder Regierungswahl ausgegeben wird. - B.“

Hallo B.,

Ich bin absolut dagegen, dass die UAW-Gewerkschaft die Demokraten oder Republikaner oder einen ihrer Kandidaten für irgendein Amt unterstützt, vom Präsidenten der Vereinigten Staaten bis hin zu den örtlichen Bürgermeistern. Diese Parteien vertreten die Banken und Konzerne, die Kräfte, die hinter den Autokonzernen stehen. Die Parteinahme der UAW für die Demokratische Partei im Laufe der letzten 50 Jahre war für die Arbeiter eine Katastrophe. Sie geht seit Jahrzehnten mit Werksschließungen, Lohnkürzungen und Angriffen auf Rentner einher. Biden ist ein Vertreter der Kreditkartenbranche. Er hat im Laufe seiner jahrzehntelangen Amtszeit massive Steuersenkungen für Unternehmen durchgesetzt. Die Republikaner sind natürlich auch nicht besser. Trump ist ein Aristokrat, ein Arbeitsplatzvernichter, ein Spekulant und Betrüger. Er war schon immer ein Feind der Arbeiterklasse.

Was wir brauchen, ist eine Politik für die Arbeiterklasse. Die Arbeiterklasse ist die soziale Kraft, die den gesamten Wohlstand der Gesellschaft produziert. Aber wir haben keine Repräsentanten in der Regierung. Wir bilden die unteren 90 Prozent der Gesellschaft, aber unsere Interessen werden von niemandem in der Regierung auf Landes-, Bundes- oder Kommunalebene vertreten. Das muss sich meiner Meinung nach ändern. Daraus folgt, dass wir die Stärke der Arbeiterklasse sowohl gegen die Demokraten als auch gegen die Republikaner mobilisieren müssen. Unsere Bewegung muss unabhängig von diesen beiden Parteien bleiben, sonst wird unsere Kraft schwinden und wir können besiegt werden. Das beweist die geschichtliche Erfahrung, auch die Geschichte der UAW selbst.

Ich bin Sozialist. Die Demokraten und die Republikaner verbreiten Lügen über den Begriff Sozialismus, weil sie nicht wollen, dass die Arbeiter ihn schätzen. Aber ich habe gelernt, dass Sozialismus die Politik der Arbeiterklasse ist. Sozialismus bedeutet Gleichheit. Es bedeutet, die Kontrolle über die Gesellschaft in die Hände der arbeitenden Menschen auf der ganzen Welt zu legen, so dass die Wirtschaft nicht zur Bereicherung einiger Milliardäre und Aktionäre, sondern zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dient. Man muss kein Sozialist sein, um mich zu unterstützen. Unsere Bewegung wird Arbeiter mit vielen verschiedenen politischen Ansichten umfassen, aber ich denke, es ist wichtig zu sagen, was Sozialismus wirklich ist. Wenn Arbeiter glauben, dass die Gesellschaft ungleich ist, dass die Kriege aus Profitgründen geführt werden, und dass die Konzerne zu viel Macht besitzen, dann sind sie wahrscheinlich schon Sozialisten. Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, beantworte ich sie gerne. Sende mir deine Telefonnummer und wir können einen Termin für ein Gespräch vereinbaren.

Bist du daran interessiert, meinem Wahlkampfteam beizutreten und deinen Kollegen zu erklären, worum es bei meiner Kampagne geht?

Danke, dass du mir geschrieben habst.

In Solidarität, Will Lehman

Darauf antwortete das UAW-Mitglied B.:

„Ich bin unabhängig, neige aber zur libertären Partei. Kannst du mir zufällig mehr Informationen schicken?“

Will antwortete:

Zur Frage des Libertarismus: Als Sozialist stütze ich meine politische Perspektive auf den objektiven Konflikt zwischen sozioökonomischen Klassen. Die wichtigste Spaltung in unserer heutigen Welt besteht zwischen der Arbeiterklasse – der soziale Kraft, die alles produziert, und ohne die die Gesellschaft nicht funktionieren kann – und der Kapitalistenklasse – einer winzigen Finanzoligarchie, die die Produktionsmittel privat besitzt und den gesamten, von der Arbeiterklasse geschaffenen Reichtum hortet. Einer der wichtigsten, treibenden Faktoren der heutigen Angriffe auf demokratische Rechte ist die kolossale wirtschaftliche Ungleichheit, die sich in den letzten 40 Jahren entwickelt hat. Eine Situation, in der drei Milliardäre mehr besitzen als die untere Hälfte der Bevölkerung. bzw. 160 Millionen Menschen, ist mit Demokratie immer weniger vereinbar.

Der Libertarismus dagegen leugnet und verschleiert die Klassenunterschiede in der Gesellschaft. Während seine Befürworter behaupten, die „individuellen Rechte“ über alles andere zu stellen, wird dies im Kapitalismus als Deckmantel für eine Politik benutzt, die alle verbleibenden Beschränkungen des Profitmachens und der Ausbeutung der Arbeiterklasse beseitigt. Kurz gesagt, der Libertarismus vertritt die Klasseninteressen derjenigen, die uns ausbeuten. Das krasseste Beispiel dafür ist derzeit Elon Musk, der Eigentümer von Tesla und selbsternannte Libertäre, ein Mann, der eine Viertelbillion Dollar „wert“ ist (die letztlich alle aus der Arbeit der Arbeiter stammen). In seinen Fabriken herrschen fürchterliche Ausbeuterbedingungen. Es gibt Arbeiter, die so schlecht bezahlt werden, dass sie obdachlos sind und in ihren Autos auf dem Parkplatz schlafen. Während er behauptet, die Rechte des „Individuums“ zu schützen, tut Musk in Wirklichkeit so, als hätten die Arbeiter in seinen Werken keine Rechte, schon gar nicht das Recht auf ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld. Das zeigte die verfrühte Wiedereröffnung des Werks in Fremont im Jahr 2020 unter Missachtung der Anordnungen der Gesundheitsbehörden. Sie führte dazu, dass Hunderte und Aberhunderte von Arbeitern an Covid erkrankten.

Wenn du mein Programm liest und der Meinung bist, dass sich Arbeiter und Arbeiterinnen organisieren müssen, um die Macht vom wirtschaftsfreundlichen UAW-Apparat zurückzuerobern und für Forderungen zu kämpfen, die auf unseren gemeinsamen Klasseninteressen beruhen, dann solltest du mit deinen Kollegen und Kolleginnen über meine Kampagne sprechen, meine Erklärungen mit ihnen teilen und einen Zeitpunkt finden, an dem wir uns treffen und eine Gruppendiskussion online führen können. Ich könnte dich auch anrufen, wenn du das möchtest, oder ein Gespräch mit einem der Freiwilligen meiner Kampagne in eurer Gegend vereinbaren.

Beste Grüße, Will

***

Viele Arbeiter schrieben Will, als sie erfuhren, dass ein UAW-Funktionär im August den Sicherheitsdienst von General Motors auf Will Lehman gehetzt hatte. Das war ein Akt der Einschüchterung gegen Arbeiter mit dem Ziel gewesen, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung zu verletzen.

Ein GM-Arbeiter aus Fort Wayne, Indiana, schreibt:

„Hallo Will, ich habe gerade erfahren, was für eine Tortur du in Flint erlebt hast. Verdammte Schande! Ich bete darum, dass die Wahl für dich irgendwie fair abläuft. Diese Gewerkschaft ist nicht mehr, was sie einst war oder was sie sein sollte. Es war zwar vor meiner Zeit, aber mein Großvater erzählte mir darüber viele inspirierende Geschichten. Er sagte immer, allein seien wir dem Gegner nicht gewachsen, aber als Gruppe seien wir unschlagbar. Ihre Solidarität war damals stark! Möge Gott dich segnen, damit du weitermachen kannst, stark und widerstandsfähig bleibst und für uns kämpfst, die wir das Gefühl haben, dass unsere Stimme nicht zählt! Hilf uns, wieder unschlagbar zu werden! - B.“

Hallo B.,

Vielen Dank für deine Unterstützung. Wo arbeitest du? Wo hat dein Großvater gearbeitet? Nein, die UAW ist nicht mehr die Organisation, die unsere Väter und Großväter aufgebaut haben. Es war sehr aufschlussreich, dass die UAW ausgerechnet in Flint, dem Zentrum der Sitzstreikwelle von 1936-37, GM-Security auf uns hetzte. Die UAW ist nur noch dem Namen nach eine Gewerkschaft. Sie fungiert als ein Arm des Konzernmanagements.

Dieser Wandel lässt sich nicht dadurch erklären, dass einige wenige Führer korrupt sind. Die Strategie der UAW basiert auf Nationalismus. Seit den Jahrzehnten der Globalisierung arbeitet die UAW mit den „amerikanischen“ Unternehmen zusammen, um die Kosten zu senken, indem sie unsere Löhne kürzt und Werke schließt, die Millionen von Autoarbeitern beschäftigt haben. Sie sagen uns, dass wir Opfer bringen müssten, um den US-Automobilherstellern zu helfen. Dabei haben sie jeden Versuch abgelehnt, sich mit der Arbeiterklasse anderer Länder zu verbünden. Stattdessen haben sie uns in einen Wettlauf nach unten, gegen die Arbeiter anderer Länder, verwickelt. Das Ergebnis ist, dass ganze Gemeinden ruiniert wurden. Schau dir Flint an, wo die Arbeiter einst einen viel höheren Lebensstandard hatten, aber heute nicht einmal mehr sauberes Trinkwasser haben.

Ich schlage eine grundlegend andere Strategie vor, die auf Internationalismus basiert. Wir kämpfen gegen transnationale Konzerne. Um zu gewinnen, müssen wir uns mit den Arbeitern in allen Ländern verbünden, in denen diese Unternehmen tätig sind. Wir haben keinen Grund, mit den Arbeitern in China oder Mexiko oder sonst wo zu konkurrieren. Wir haben allen Grund, uns mit ihnen in einem gemeinsamen Kampf gegen unsere gemeinsamen Feinde zusammenzuschließen. Das ist die internationale Strategie, die wir heute brauchen.

Wie siehst du das? Und bitte sag mir, wo du arbeitest und wie die Bedingungen an deinem Arbeitsplatz sind.

Vielen Dank, Will Lehman

***

Ein UAW-Mitglied aus Indiana schreibt über den Vorfall in Flint:

„Ich bin irritiert, wie können Gewerkschaftskollegen so etwas tun! Und dann auch noch die Hinwendung zum Management mit dem Hilferuf nach Unterstützung, euch vom Gelände zu entfernen. Mein Ortsverband wird von der UAW International Gewerkschaft nicht anerkannt, und soweit ich weiß, arbeitet deren Funktionär auch nicht mit unserem derzeitigen Vorsitzenden zusammen. Ich bin Mitglied der UAW Local 933 Allison Transmission in Speedway, Indiana. Es ist deprimierend und erschreckend, wie sehr sich die Situation hier verändert hat, und wie schwach unser Ortsverband im Allgemeinen geworden ist.

Unser aktuelles Problem besteht darin, dass die Geschäftsleitung alle Auszubildenden aus dem Ausbildungsprogramm herausgenommen hat. Sie hat sie wieder in die Produktion versetzt, ihnen die Ausbildungsvergütung entzogen und sagt: „Da ihr unsere Lösung abgelehnt habt, müsst ihr mit unserer nächsten Lösung leben.“ Unser Vorsitzender hat daraufhin unseren Vertreter in der UAW International um Unterstützung angerufen. Die Teilnehmer des Ausbildungsprogramms haben alle Beschwerde eingelegt – aber nach zwei Wochen gibt es immer noch keine Antwort. Ich sprach mit meinem Bruder, der Mitglied der Gewerkschaft IBEW der Elektriker in Chicago ist. Er kann nicht glauben, was ich ihm erzähle und zeige. Seine Gewerkschaft und ihre Mitglieder funktionieren als Gewerkschaft wie eine Familie. Sie praktizieren immer noch die „alte Schule“ der Gewerkschaft, und sie sind stark! Meiner persönlichen Meinung nach, hat die UAW als Ganzes ihren Zweck und die Ziele, wofür sie geschaffen und gegründet wurde, verloren. Ich habe das Gefühl, dass sie mehr zu einem Unternehmen geworden ist, in dem die Spitzenmitglieder in den hohen Positionen nur auf sich selbst achten. Sie sind darauf aus, ihre Taschen zu füllen, nachdem sie gelernt haben, wie leicht sie lügen und betrügen können, ohne erwischt zu werden, bis sie zu unvorsichtig geworden sind. Ich weiß, die Zeiten haben sich geändert, und die Gewerkschaften und ihre Mitglieder mussten sich anpassen und viele Opfer bringen, in der Hoffnung, dass es besser wird, aber es ist nur noch schlimmer geworden. - R.“

Hallo R.,

ich denke nicht, dass deine Meinung irrelevant ist. Die von dir aufgeworfenen Fragen sind in der Tat äußerst wichtig und zeigen, welche Rolle die UAW überall spielt. Der Korruptionsring, der zur strafrechtlichen Verfolgung des Vorstands führte, war nicht das Produkt einiger weniger „fauler Äpfel“. Er hat die Fäulnis der Bürokratie als Ganzes aufgedeckt. Wusstest du, dass allein die UAW International jährlich 75 Millionen Dollar für ihre eigenen Gehälter ausgibt? Im „Solidarity House“ [Gewerkschaftszentrale] gibt es 450 Leute, die mehr als 100.000 Dollar im Jahr verdienen, und das alles von unseren Beitragsgeldern.

Kannst du mir etwas mehr über das Werk in Speedway erzählen? Wie viele Menschen arbeiten dort? Wie wäre es, wenn ihr in eurem Werk ein Aktionskomitee gründet, das sich mit der Frage der Auszubildenden befasst? Wenn eure Ortsgruppe euch nicht hilft, müsst ihr euch selbst helfen. Genau darum geht es in meiner Kampagne. Ich glaube nicht, dass es etwas bringt, ein paar Leute an der Spitze auszutauschen. Wir, die Arbeiter, müssen die Macht selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Organisationen gründen müssen, um über das zu sprechen, was wir wollen, und nicht über das, was das Unternehmen sagt, was es braucht. Das halte ich für den richtigen Weg, um das Problem der Auszubildenden in eurem Betrieb zu lösen. Jeder weiß, dass Beschwerden sonst direkt in den Mülleimer wandern.

Was hältst du von dieser Idee? Ich kann dir und deinen Kollegen dabei helfen, ein eigenes Aktionskomitee zu gründen. Wenn du eine Sitzung oder ein Telefonat mit deinen Kollegen einberufst, würde ich gerne teilnehmen und euch meine Gedanken mitteilen.

Halte mich bitte auf dem Laufenden, Will Lehman

P.S.: Ja, der Vorfall in Flint war aufschlussreich. Die UAW rief das Unternehmen an und bedrohte die Arbeiter, um ihnen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung zu nehmen. Dies ist bezeichnend dafür, wie die UAW die von ihr „vertretenen“ Arbeiter sieht. Sie denken, wir sind einfach Sklaven ohne jegliche Rechte.

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Ein UAW-Mitglied und Universitätsangestellter schreibt:

„Hallo Will. Ich bin ein UAW-Mitglied aus Ohio. Alles, was ich von den meisten Kandidaten höre, ist, dass sie über Fabriken und Produktion sprechen. Keins der UAW-Mitglieder in meinem Ortsverband arbeitet in der Produktion. Wir arbeiten entweder an einer Hochschule oder in einem Büro. Ich habe diese Frage schon vielen Kandidaten gestellt: Warum sollten unsere Mitglieder für euch stimmen? - J.“

Hallo J.,

Wie es sich trifft, habe ich am Dienstag einen Brief an die Universitätsangestellten gesendet, der auf deine Frage eingeht. Meine Kampagne zielt darauf ab, eine Bewegung zu entwickeln, die die gesamte Arbeiterklasse um unsere gemeinsamen Interessen herum vereint, einschließlich eines gut bezahlten Jobs, einer sicheren Rente, eines gesunden und sicheren Arbeitsplatzes und mehr.

Wie ich in dem Brief erkläre: „Unabhängig davon, ob wir in Automobilwerken oder in Seminarräumen arbeiten, sind wir alle mit den Auswirkungen des jahrzehntelangen Verrats der UAW-Bürokratie zugunsten der Unternehmen konfrontiert. Während wir von wachsendem Elend betroffen sind, steigen die Unternehmensgewinne und die Stiftungsgelder der Universitäten, und die Unternehmens- und Gewerkschaftsvorstände werden immer reicher.“ Alle Arbeiter sind mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert, während die Lohnerhöhungen in den von der UAW-Bürokratie durchgesetzten Verträgen weit unter der Inflation liegen.

Keins dieser Probleme kann an einem einzelnen Arbeitsplatz, in einem Unternehmen oder auf einem Universitätsgelände gelöst werden. Ich kandidiere für das Amt des UAW-Präsidenten, um eine Rebellion von unten zu fördern und die Arbeiterinnen und Arbeiter zu ermutigen, sich in Aktionskomitees zu organisieren, sei es in Fabriken oder an anderen Arbeitsplätzen. Das würde es uns ermöglichen, unsere Kämpfe in einem viel größeren Maßstab zu koordinieren, sogar international.

Lass mich wissen, was du von den Punkten in meinem Brief hältst. Wärst du auch daran interessiert, einen Termin zu vereinbaren, an dem ich mit dir und deinen Kollegen sprechen kann?

Beste Grüße, Will

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Ein Automobilarbeiter aus Pontiac, Michigan, schreibt:

„Ich selbst bin der schlechten Gewerkschaftsführung auf lokaler und nationaler Ebene leid. Ich bin nicht damit einverstanden, dass die UAW International Millionen von Dollar an politische Parteien spenden, vor allem nicht an diejenige, die Amerika zerstören will (auch bekannt als die derzeitige Regierung). Unsere lokalen Funktionäre sitzen nur im Büro. Man sieht sie nur, wenn es ein Problem gibt. Sie bewerben sich erfolgreich um Jobs, die am besten bezahlt werden. Aber dann machen sie ihre Arbeit nicht, weil sie Gewerkschaftsfunktionäre sind, usw. Ich meine, dass sie ihren Job in der Produktion machen und sich gleichzeitig um die Gewerkschaftsangelegenheiten kümmern sollten. Außerdem lebe ich in einem „Right to Work“-Staat, und anstatt zu versuchen, mehr Mitglieder zu werben, gehen sie Nichtmitgliedern aus dem Weg. Anstatt von den Arbeitern zu verlangen, dass sie ihre Arbeit machen, scheinen unsere Gewerkschaftsvertreter die Faulen zu schützen, während die meisten von uns ihre Arbeit machen. Dies führt dazu, dass immer mehr Mitglieder die Gewerkschaft verlassen, was der Gewerkschaft ein schlechtes Image beschert. Wie willst du diese Probleme angehen? Bist du sicher, dass du das Korruptionssystem der UAW International ändern kannst? - R.“

Hallo R.,

Wie ich in meiner ersten Wahlkampfrede gesagt habe, wird es nur in dem Maße Veränderungen geben, in dem wir unsere unabhängige Stärke durch die Bildung von Aktionskomitees organisieren, die aus Arbeitern bestehen und von ihnen kontrolliert werden. Ich mache ausdrücklich keinen Wahlkampf mit der Behauptung, dass ich allein alles reformieren könne, wenn ich gewählt bin. Solche Behauptungen überlasse ich den anderen Kandidaten. Ich möchte, dass die Arbeiter, die mit dem Programm meiner Kampagne einverstanden sind, mit dem Aufbau dieser Aktionskomitees beginnen.

Dazu müssen die Arbeiter aktiv werden und mit dem Aufbau beginnen. Es wird nicht einfach sein, aber viele Arbeiter werden zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen wie ich. Die Bedingungen verschlechtern sich für uns alle ständig, und kleine Maßnahmen werden keinen positiven Wandel bewirken, schon gar keinen dauerhaften. Deshalb wende ich mich an die Arbeiter, um Veränderungen herbeizuführen. Ich bin sicher, dass wir, wenn die Arbeiter die von mir dargelegten Punkte befolgen, die erforderlichen Veränderungen auf jeden Fall herbeiführen können, aber das hängt von der Beteiligung der Arbeiter ab.

Bitte gib die Botschaften meiner Kampagne an die Arbeiter weiter, von denen du weisst, dass sie bereit sind, zu kämpfen und sich am Aufbau eines Aktionskomitees der Belegschaft zu beteiligen. Gründe ein Aktionskomitee an deinem Arbeitsplatz und beginne damit, Arbeiter dafür zu gewinnen. Ich kann dir dabei helfen, aber letztlich hängt es auch von euren Aktionen ab. Wenn du ein Komitee gründen willst, zögere bitte nicht, Fragen zu stellen, wie man dabei vorgehen kann.

Ich danke dir, Will Lehman

Weitere Informationen über die Kampagne von Will Lehman findet ihr unter WillforUAWPresident.org.

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