IKVI
Das IKVI verteidigt den Trotzkismus 1982–1986

2. Resolution des Zentralkomitees der WRP

26. Januar 1986

Am Samstag, den 26. Oktober 1985 hat das Zentralkomitee einstimmig eine Resolution des IKVI über die Krise in der britischen Sektion verabschiedet. Diese Resolution wurde auf der Grundlage verabschiedet, dass 1) das IK den Ausschluss Healys aus dem Zentralkomitee der WRP ausdrücklich unterstützte, und 2) die WRP ihre internationalen Verantwortungen wahrnehmen und den nationalen Chauvinismus, der unter Healy existierte, rückgängig machen musste.

Auf dieser Grundlage wurde die Resolution einer Sonderkonferenz vorgelegt und ohne Gegenstimmen und mit nur wenigen Enthaltungen verabschiedet. Eingeschlossen in dieser Resolution war der Aufruf, die Mitglieder der WRP auf der Grundlage einer ausdrücklichen Anerkennung der politischen Autorität des IKVI und der Unterordnung der britischen Sektion unter seine Entscheidungen neu zu registrieren.

Rückblickend stellt das Zentralkomitee fest, dass es weder politisch noch von den Statuten her ein Recht hatte, eine derartige Entscheidung zu treffen. Diese Neuregistrierung war gleichbedeutend mit einer Änderung der Statuten der WRP, indem sie festlegte, dass nur die Genossen, die das Formular unterschrieben, Mitglieder der Partei sein würden. Das Zentralkomitee oder die Sonderkonferenz hatten nicht die Autorität oder das statutenmäßige Recht, eine derartige Veränderung zu treffen.

Es gibt historische Präzedenzfälle, wo eine Sektion der Komintern unter einer anderen Führung neu registriert oder gar organisiert wurde. Aber damals bildeten sie mit der Autorität, soeben eine erfolgreiche sozialistische Revolution durchgeführt zu haben, eine neue Internationale. Das gegenwärtige IK hat in keinem der wenigen Länder, in denen es aufbaut, einen einzigen Kampf in der Arbeiterklasse geführt.

Der IK-Kongress von 1958 erklärte:

6.) Bei der Anwendung des Konzepts des demokratischen Zentralismus muss die Führung in Übereinstimmung mit dem gegenwärtigen Stadium der Entwicklung der Vierten Internationale handeln. Die Rolle der Führung muss vor allem darin bestehen, die Bewegung ideologisch anzuleiten, und weniger sich ausschließlich mit organisatorischen Eingriffen zu beschäftigen. Bevor sie die Vierte Internationale neu organisiert, eine neue politische Orientierung ausgibt oder eine größere politische Aktion initiiert, muss die Führung die Kader um Rat fragen.

7.) Die Funktion des internationalen Zentrums kann nur dann realistisch erweitert werden, wenn das Wachstum und die Erfahrung der Bewegung die Errichtung repräsentativer Exekutivorgane mit verdienter Autorität erlauben. Diese internationalen Organe müssen aus den führenden Elementen in den nationalen Parteien entstehen. Sie müssen aus Führern bestehen, die im Kampf erprobt sind und die die Mitgliedschaft kennt und denen sie traut. Die Auswahl muss auf normale, natürliche und freiwillige Weise erfolgen.

Der Dritte Kongress des IK erklärte 1966:

16.) In diesem Stadium werden die Entscheidungen des Internationalen Komitees nach der Regel der Einstimmigkeit gefällt. Das Internationale Komitee erklärt sich zu diesem Zeitpunkt nicht zum zentralisierten Gremium der Vierten Internationale. Diese zentralisierte Organisation muss noch aufgebaut werden.

Der wieder einberufene 8. Kongress des IK verabschiedete eine von G. Healy unterzeichnete Resolution „Elemente der Dialektik“, die die Leitlinie des Kongresses darstellte. Sie erklärte:

Die Krise innerhalb des wieder einberufenen 8. Kongresses wird auf folgende Weise gelöst: 1.) Der Autor dieser Erklärung schlägt vor, dass sich das IK wie gegenwärtig konstituiert als Kern („Nukleus“) der Weltpartei der Sozialistischen Revolution und nicht als Summe nationaler Sektionen, die sich unter der Obhut des IK als koordinierende Körperschaft treffen, betrachtet.

Wir weisen diese willkürliche Entscheidung zurück, die sich auf keine wirkliche Entwicklung des IK im Aufbau revolutionärer Führung in der internationalen Arbeiterklasse stützte. Das war ein Ausdruck von Healys subjektivem Idealismus, der behauptete, das IK sei der Kern der Weltpartei der Sozialistischen Revolution.

Wir rufen das IK auf, den in den Entscheidungen des 8. Kongresses enthaltenen subjektiven Idealismus zurückzuweisen und sich mit der wirklichen Aufgabe, die Vierte Internationale aufzubauen, zu konfrontieren. Das ZK unterstützte die IK-Resolution, vom 25. als Waffe gegen die Healyisten. Sie wurde jedoch nicht gegen sie verwendet. Healys Unterstützer wurden aufgrund der Statuten angeklagt und ausgeschlossen. Jetzt wurde die Neuregistrierung als Waffe gegen die Gegner Healys eingesetzt. Sie ist in ihr Gegenteil verwandelt worden und das Zentralkomitee entscheidet, sie wegzuwerfen.

Wir ziehen daher das Registrierungsformular vom 8.11.85, das im Namen des Generalsekretärs herausgegeben wurde, zurück. Wir rufen die Delegierten des IK auf, diese Entscheidung zu bestätigen und die Entscheidungen des 8. Kongresses des IK zurückzuweisen. Das ZK weist daher die Zellen an, bis zum 2. Februar dem Zentrum volle Mitgliederlisten vorzulegen. Diese Listen müssen die Grundlage für die Wahl von Delegierten zum 8. Kongress der WRP in Übereinstimmung mit unseren Statuten sein.