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Socialist Equality Party (Sri Lanka)
Die historischen und internationalen Grundlagen der Socialist Equality Party (Sri Lanka)

Die RCL und die Bauernschaft

29.1. Angesichts wachsender Unruhe im Süden sprach sich Präsident Premadasa öffentlich gegen das Indisch-Srilankische Abkommen aus und forderte den Abzug der indischen Truppen bis Juli 1989. Er unterzeichnete im Juni 1989 einen Waffenstillstand mit der LTTE und lieferte ihr heimlich Waffen, um ihren bewaffneten Kampf gegen die indische Armee zu unterstützen. Nachdem die UNP keine Einigung mit der JVP erzielen konnte, wandte sie sich gegen die Partei und ihre soziale Basis – die singhalesischen Bauern. Im November 1989 verhafteten Sicherheitskräfte den Großteil der JVP-Führung, unter anderem auch den obersten Führer Rohana Wijewera, und ermordeten sie brutal. Diese Morde waren der Beginn eines wahren Krieges der Sicherheitskräfte und Todesschwadrone, die mit ihnen verbündet waren, gegen die Massen auf dem Land, der in den nächsten zwei Jahren etwa 60.000 Menschenleben kostete.

29.2. Durch die abrupte Kehrtwende der herrschenden Klasse Sri Lankas stand die RCL vor neuen politischen Herausforderungen, die im IKVI ausgiebig diskutiert wurden. Die RCL musste die Arbeiterklasse vor den Gefahren warnen, die durch staatliche Repression drohten, und die Arbeiter energisch dazu aufrufen, sich gegen die brutalen Angriffe auf die Landjugend zu wehren. Es ging nicht nur um das Schicksal der JVP-Führung, sondern um die soziale Basis, auf der die Organisation beruhte. Genau wie nach dem Aufstand vom April 1971 musste die RCL gleichzeitig in allen Aspekten ihrer Arbeit eine Haltung unversöhnlichen Widerstands gegen die Regierung einnehmen, für die Verteidigung der Massen auf dem Land kämpfen und dabei das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und der Bauernschaft aufbauen, das für die sozialistische Revolution notwendig ist.

29.3. Die RCL veröffentlichte eine umfassende Stellungnahme, in der sie das Massaker an den Landjugendlichen im Süden und die Fortsetzung des Krieges im Norden gegen die tamilischen Massen nach dem Rückzug der indischen Armee verurteilte. Sie erklärte, die Verteidigung der ländlichen Massen – der singhalesischen wie der tamilischen – sei unlösbar verbunden mit dem Kampf für die Abschaffung des Kapitalismus und die Errichtung einer Arbeiter- und Bauernregierung in Form einer Sozialistischen Republik von Sri Lanka und Eelam. Die RCL verurteilte die opportunistische Führung der Arbeiterklasse – die LSSP, die KP und die NSSP – sowohl für ihre Unterstützung des Krieges im Norden, als auch für den Versuch, die unabhängige politische Mobilisierung der Arbeiter- und Bauernmassen im Süden zu verhindern. Die Stellungnahme erläuterte ein detailliertes Programm mit Übergangsforderungen, um die demokratischen Forderungen und drängenden wirtschaftlichen Bedürfnisse der Arbeiter und der Bauernschaft zu erfüllen. Auf dieser Grundlage führte die RCL eine große Kampagne, um die Gräueltaten zu enthüllen, die die staatlichen Kräfte begingen, und um die Arbeiter und Studenten zur Verteidigung der Jugend vom Land zu mobilisieren.