Busfahrer in London solidarisieren sich mit den WISAG-Flughafenarbeitern in Deutschland

Das Aktionskomitee der Busfahrer von London solidarisiert sich mit dem mutigen Widerstand des WISAG-Bodenpersonals am Frankfurter Flughafen in Deutschland.

Wir identifizieren uns voll und ganz mit eurem Kampf gegen Entlassungen, Lohnraub und die Vernachlässigung der Pandemiesicherheit durch die Eigentümer der WISAG, die zu den reichsten 300 Familien in Deutschland gehören. Wir haben auf der World Socialist Web Site gelesen, dass ihr vier Monate lang nicht bezahlt wurdet, nur weil ihr euch geweigert habt, innerhalb von 15 Minuten einer Versetzung zu einem anderen privaten Betreiber zuzustimmen, der für euch schlechtere Bedingungen bedeutet hätte! Das ist ein brutaler Ausdruck einer Erfahrung, die wir nur allzu gut kennen.

Dass ihr zum Mittel des Hungerstreiks greifen musstet, ist ein vernichtendes Urteil für die Gewerkschaften, die vorgeben, im Namen der Arbeiter zu sprechen, aber nur dazu dienen, unsere kollektive Stimme zu erwürgen. Ihr seid zurecht aus der Gewerkschaft Verdi ausgetreten, die in den Betriebs- und Aufsichtsräten der WISAG sitzt, in denen diese Angriffe hinter eurem Rücken vorbereitet worden sind. Dass die Gewerkschaft IGL, der ihr beigetreten seid, an dasselbe politische Establishment und dieselben WISAG-Eigentümer appelliert, die die Angriffe gegen euch geführt haben, zeigt, dass sie es ebenfalls ablehnt, die Arbeiterklasse zu mobilisieren – euren einzigen wahren Verbündeten in diesem Kampf.

Wir rufen euch auf, ein Aktionskomitee zu gründen, um Arbeiter in ganz Deutschland, Europa und weltweit zu erreichen und ein solidarisches Vorgehen zu mobilisieren. Wir bieten euch in diesem Kampf unsere volle Zusammenarbeit an.

Unser Aktionskomitee hat sich für den Widerstand der Busfahrer gegen die britische Gewerkschaft „Unite“ als einziger prinzipientreuer Sammelpunkt erwiesen. „Unite“ steht auf der Seite der Busunternehmen, des Labour-Bürgermeisters von London und der Johnson-Regierung und lehnt unsere Forderungen nach sicheren Arbeitsplätzen ab. Sie arbeitet mit den Unternehmen zusammen, um Covid-19-Infektionen und Todesfälle zu vertuschen. Im vergangenen Jahr ist im Durchschnitt jede Woche ein Londoner Busfahrer an Covid-19 gestorben. Unsere Leben zählen in den Augen der Aktionäre nichts.

Während der gesamten Pandemie hat die Gewerkschaft mit ihrem Veto eine Streikabstimmung nach der anderen verhindert. Sie war daran beteiligt, Arbeiter zu schikanieren, die ihren Mund aufgemacht haben. Letzte Woche haben Busfahrer bei RATP in London und Go North West in Manchester gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen durch „Fire and Rehire“-Verträge gestreikt. Die Gewerkschaft „Unite“ hält diese Kämpfe getrennt voneinander und bietet den Arbeitgebern eingefrorene Löhne und Kürzungen in Millionenhöhe an. Die Bedingungen für einen vereinten Kampf sind vorhanden, aber dazu müssen sich Arbeiter unabhängig von diesen konzernfreundlichen Organisationen zusammenschließen.

Im Gegensatz zu den Gewerkschaften erkennen wir in unserem Kampf keine nationalen Grenzen an. Sowohl in Großbritannien nach dem Brexit als auch in der Europäischen Union stehen wir Arbeiter vor einem gemeinsamen Scheiterhaufen, auf dem die Finanzoligarchie unsere Errungenschaften verfeuert, um sich selbst zu bereichern – während sie unsere Grundrechte mit Füßen tritt.

Die Pandemie hat eine grundlegende Tatsache verdeutlicht: Ohne die Arbeiterklasse funktioniert die Gesellschaft nicht, und ihre Arbeitskraft ist die Quelle allen Reichtums. Von diesem Standpunkt aus müssen wir den Kampf für das, was uns rechtmäßig zusteht, vorantreiben.

„Arbeiter aller Länder vereinigt euch – ihr habt nichts zu verlieren außer euren Ketten!“ Dies war noch nie so wahr wie in den beispiellosen Zeiten, mit denen wir heute konfrontiert sind.

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