„Nicht die Reform der Bürokratie, sondern ihre Zerschlagung“

Will Lehman, Mack-Trucks-Arbeiter, kandidiert für den Vorsitz der United Auto Workers (UAW)

Weitere Informationen über die Kampagne von Will Lehman findest Du unter WillForUAWPresident.org

Will Lehman hat vergangene Woche seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Autoarbeitergewerkschaft United Auto Workers (UAW) eingereicht. Lehman ist 34 Jahre alt und arbeitet seit knapp fünf Jahren bei dem Nutzfahrzeughersteller Mack Trucks in Macungie (Pennsylvania).

„Meine Kampagne unterscheidet sich von allen anderen, weil ich betone, dass die Ersetzung eines Bürokraten durch einen anderen nichts am Charakter der Bürokratie ändern wird, weder auf der ‚internationalen‘ noch auf der lokalen Ebene der UAW“, sagt Lehman in dem Video, in dem er seine Kandidatur bekannt gibt. „Es wird sich erst etwas ändern, wenn wir uns als unabhängige Kraft in Aktionskomitees organisieren, die nicht von Bürokraten, sondern von Arbeitern gebildet und kontrolliert werden.“

Lehman stellt in seinem Video vier Kernpunkte seiner Kampagne vor:

1. Nicht die Reform der Bürokratie, sondern ihre Zerschlagung;

2. Abschaffung aller gemeinsamen Gremien von UAW und Arbeitgebern, die nur als Schmiergeldstellen für den Apparat dienen;

3. Uneingeschränkte Kontrolle und Aufsicht durch die Arbeiterschaft, u. a. über alle Tarifverhandlungen, Stimmauszählungen, Arbeitssicherheitsbestimmungen;

4. Ein Programm zum Kampf für das, was die Arbeiter brauchen: massive Lohnerhöhungen, automatische Anpassung der Löhne an die rasant steigende Inflation, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und umfassende Gesundheits- und Altersversorgung für Arbeiter und Rentner.

„Meine Kampagne“, sagt er, „zielt darauf ab, eine Massenbewegung von Autoarbeitern, Arbeitern in anderen Fertigungsbranchen, Akademikern und Facharbeitern in der UAW zu fördern, die sich mit der wachsenden Bewegung von Arbeitern in den gesamten USA und weltweit vereint. In den kommenden Monaten werden Zehntausende von Hafenarbeitern, Beschäftigten des Gesundheitswesens, des Bildungswesens und des Dienstleistungssektors wegen der gleichen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, den Kampf aufnehmen.“

Lehman macht darauf aufmerksam, dass sich die soziale Ungleichheit enorm verstärkt hat, während sich die Konzerne an der Ausbeutung der Arbeiter bereichern. Er verweist auf die erneute Ausbreitung von Corona-Infektionen in den Betrieben, nachdem in den Vereinigten Staaten in den letzten zweieinhalb Jahren bereits mehr als 1 Million Menschen aufgrund der Pandemie gestorben sind.

„Wir dürfen den Unternehmen und der UAW-Bürokratie, denen diese Todesfälle und andere Schädigungen egal sind, nicht verzeihen“, sagt er und nennt insbesondere die Autoarbeiter Catherine Pace und Wille Dee, die an Covid-19 starben, sowie Steven Dierkes und Danny Walters, die schlechte Arbeitsbedingungen mit dem Leben bezahlten. „Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass Solidarität bedeutet, dass wir Todesfälle wie diese verhindern, dass wir uns gegenseitig schützen.“

Lehman erklärt seine Unterstützung für die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees als „wachsende Bewegung zur Vereinigung von Arbeitern in verschiedenen Betrieben, Branchen und Ländern“. Er betont, dass sich seine Kampagne an Arbeiter in der ganzen Welt und nicht nur in den Vereinigten Staaten richtet:

Obwohl sich die UAW-Zentrale als „international“ bezeichnet, ist die Bürokratie durch und durch nationalistisch und behauptet, dass wir Arbeiter hier in den USA unsere Interessen wahren können, indem wir uns sich gegen Arbeiter in anderen Ländern stellen. Das ist eine Lüge. Die Unternehmen führen ihren Kampf weltweit und sind ständig auf der Suche nach Arbeitskräften, denen sie weniger bieten können als ihren derzeitigen Beschäftigten. Als Verkäufer unserer Arbeitskraft müssen wir uns international zusammenschließen, sodass wir uns nirgendwo unter Wert verkaufen und durch diese Einheit unsere wirtschaftliche Lage insgesamt verbessern. Wir müssen uns als Teil einer internationalen Bewegung verstehen, wenn wir gewinnen wollen.

Lehman erklärt auch, dass er Sozialist ist. „Arbeiter haben viele falsche Vorstellungen über den Sozialismus“, sagt er, „weil es so viele Lügen darüber gibt, was er ist. Sozialismus bedeutet eine Gesellschaft, die auf dem Prinzip der Gleichheit basiert und in der die Produktion demokratisch von den Arbeitern kontrolliert wird, nicht von einer elitären Schicht von Multimilliardären und Aktionären.“

Er fügt hinzu, dass Arbeiter nicht unbedingt Sozialisten sein müssen, um seine Kampagne zu unterstützen. „Wenn ihr es leid seid, ausverkauft und gespalten zu werden und gezwungen zu werden, mit jedem Tarifvertrag weitere Zugeständnisse zu akzeptieren, dann macht mit und baut diese Bewegung auf“, sagt er.

Im Gespräch mit der World Socialist Web Site erklärte Lehman: „Um die Ziele meiner Kampagne zu erreichen, werde ich Verbindungen zwischen einfachen Arbeitern in verschiedenen Betrieben und auch in verschiedenen Ländern anknüpfen, damit wir die Lügen und die Isolation der UAW-Bürokratie durchbrechen. Autoarbeiter auf der ganzen Welt sollten jetzt meine Website besuchen und sich in meine Verteilerliste eintragen. Bringen wir diese Kampagne ins Rollen!“

Weitere Informationen über die Kampagne von Will Lehman findest Du unter WillForUAWPresident.org

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