Erklärung des Internationalen Komitees der Vierten Internationale
Wie die Workers Revolutionary Party den Trotzkismus verraten hat 1973 – 1985

Die WRP verrät den Bergarbeiterstreik

Die Entscheidung von Healy, Banda und Slaughter, jede politische Diskussion im Internationalen Komitee zu sabotieren, wirkte sich zersetzend auf die Arbeit aller seiner Sektionen aus, aber für die Workers Revolutionary Party bedeutete sie den Untergang. Im Februar 1984 bot sich der WRP eine letzte Chance, sich objektiv mit den politischen und theoretischen Fragen auseinanderzusetzen, die ihrer schon zehn Jahre andauernden Degeneration zugrunde lagen. Aber die Weigerung, irgendeine Diskussion ihrer eigenen Arbeit im Internationalen Komitee zuzulassen, führte dazu, dass die WRP vollkommen entwaffnet dastand, als einen Monat später die größte Klassenschlacht in Großbritannien seit dem Generalstreik 1926 ausbrach – der Streik der Bergarbeiter, der durch die National Union of Mineworkers (NUM) ausgerufen worden war.

Wohin die Ablehnung des Kampfs gegen den Revisionismus in der Politik führt, zeigte sich sofort in den ersten paar Wochen des Bergarbeiterstreiks. Die WRP vergaß alle Lehren des Kampfs gegen die Pablisten in Frankreich 1953. Sie erinnerte sich ebenso wenig an die Lehren aus dem Kampf, den sie geführt hatte, um die Fehler der französischen OCI während der Mai/Juni-Ereignisse von 1968 zu berichtigen; und sie verfolgte im wesentlichen die gleiche revisionistische Linie, gegen die sie damals gekämpft hatte.

Cannon wies in seinem Offenen Brief von 1953 ausdrücklich darauf hin, wie die Pablisten die Weigerung der CGT – des stalinistisch kontrollierten französischen Gewerkschaftsverbandes – gerechtfertigt hatten, den Generalstreik vom August in einen politischen Kampf gegen die Regierung zu verwandeln. 15 Jahre später kritisierte die Socialist Labour League scharf das Versagen der OCI, während des Generalstreiks vom Mai/Juni politische Forderungen an die Kommunistische und Sozialistische Partei zu richten. Dabei hob sie insbesondere hervor, dass die OCI nicht von der KP und der CGT forderte, die Macht zu übernehmen.

In ihrer Erklärung zur Spaltung mit der OCI 1971 schrieb die Mehrheit des IKVI:

Im Mai und im Juni 1968, als die französischen Arbeiter im Generalstreik selbst nach einer alternativen Regierung strebten, war die Zeit der großen Prüfung für die OCI. Aber was enthüllte der Streik? Er enthüllte den theoretischen Bankrott und die politische Unfähigkeit der OCI, deren Führung – ausgehend von einer oberflächlichen Einschätzung von de Gaulles Staatsstreich 1958 – die Stärke und Lebensfähigkeit der Fünften Republik überschätzt, ihre revolutionären Perspektiven aufgegeben und die revolutionäre Kraft der französischen Arbeiterklasse abgeschrieben hatte. ... Es steht unumstößlich fest, dass während des Generalstreiks die OCI- Führung zu keinem einzigen Zeitpunkt für ein sozialistisches Programm eintrat. Auch versuchte sie nicht, die Glaubwürdigkeit der stalinistischen Führung durch eine kritische Unterstützung der Forderung der Arbeiter von Renault nach einer ‚Volksregierung‘ zu untergraben, wozu sie die Forderung nach einer KP- CGT-Regierung hätte aufstellen müssen. Stattdessen lief die OCI der Arbeiterklasse hinterher und schränkte das politische Ziel des Streiks ein mit der Forderung nach einem zentralen Streikkomitee. Das war ein völliges Ausweichen vor der politischen Verantwortung einer revolutionären Führung.

Muss man die OCI daran erinnern, dass einer der Hauptgründe ihres endgültigen Bruchs mit den Pablisten der war, dass diese sich weigerten, an die Gewerkschaftsbürokratie politische Forderungen zu richten und für eine KP- CGT-Regierung im französischen Generalstreik vom August 1953 zu kämpfen? Revolutionäre sind nicht neutral in politischen Grundsatzfragen – nur die Zentristen und Syndikalisten. (Der Funke, 15. Februar 1972)

1974 erinnerten Pilling und Banda in einer Antwort auf die Blick-Jenkins-Fraktion an diese Erfahrungen:

Wenn man die Politik der OCI mit dem Übergangsprogramm vergleicht, dann wird vollkommen klar, dass die Forderung nach dem zentralen Streikkomitee ein Ausweichen vor ihrer politischen Verantwortung war. Sie weigerten sich feige, Übergangsforderungen aufzustellen und die revolutionäre Partei durch einen hartnäckigen Kampf gegen die Illusionen der französischen Arbeiter in den Stalinismus und Reformismus aufzubauen. Zu diesem Zweck hätten sie von der Kommunistischen und der Sozialistischen Partei fordern müssen, dass sie die Macht übernehmen und eine sozialistische Politik durchführen. (A reply to the British Agents of the OCI Liquidationists, WRP, S. 31)

Dieser frühere Verrat verblasst neben der Rolle, die die WRP-Führung während des Bergarbeiterstreiks spielte. Dieser Kampf dauerte ein volles Jahr lang, und die WRP stellte zu keinem Zeitpunkt auch nur eine einzige Forderung an die politische Massenorganisation der Arbeiterklasse – die Labour Party. Sie rief nicht zur Mobilisierung der Arbeiterklasse auf, um die Tory-Regierung zum Rücktritt zu zwingen, Neuwahlen durchzusetzen und die Labour Party auf der Grundlage eines sozialistischen Programms an die Macht zu bringen. Alle taktischen Lehren des Bergarbeiterstreiks von 1973/74, als die WRP trotz Unklarheiten und Schwankungen für eine solche Politik kämpfte und große Unterstützung in der Arbeiterklasse gewann, waren vergessen.

Die WRP rechtfertigte ihre Weigerung, Forderungen an die Labour Party zu richten, beharrlich mit der Behauptung, dass Thatcher nur durch eine revolutionäre Arbeiterregierung unter der Führung der WRP und gegründet auf Community Councils ersetzt werden könne. Dadurch ging ihre Forderung nach einem Generalstreik an der tatsächlichen politischen Entwicklung der britischen Arbeiterklasse und ihrer Beziehung zu ihrer traditionellen Partei vorbei. Gleich von Anbeginn des Streiks betonte die WRP in ihrer Presse und auf öffentlichen Versammlungen, dass die Labour Party in dem aktuellen Kampf der Bergarbeiter gegen die Thatcher-Regierung keine Rolle spiele, da sie unter keinen Umständen die „bonapartistische“ Diktatur ablösen könne.

In Wirklichkeit setzte die WRP die Theorie des „Bonapartismus“ in die Welt, um die Kluft zwischen ihrer Weigerung, den TUC und die Labour Party zum Kampf für den Sturz der Thatcher-Regierung aufzurufen, und ihrer Propaganda für eine revolutionäre Arbeiterregierung zu schließen. Die Behauptung, Thatcher habe sich im Laufe des März 1984 in einen bonapartistischen Diktator verwandelt, sollte von vornherein die Linie der WRP rechtfertigen, wonach in Großbritannien eine offene revolutionäre Situation herrsche. Daraus wurde abgeleitet, dass Thatcher nur durch eine revolutionäre Arbeiterregierung unter der Führung der WRP ersetzt werden könne, und dass jeder Gedanke an eine Reihe von Zwischenstadien eine Kapitulation vor dem Reformismus sei. Die Theorie des Bonapartismus wurde nicht von einer Analyse der Entwicklung des Klassenkampfs und der Beziehung zwischen den Klassenkräften in Großbritannien abgeleitet, sondern wurde ausgetüftelt, um eine politische Linie zu rechtfertigen, die schon fertig vorlag.

Bei aller linken Rhetorik ermöglichte die Linie der WRP der Healy-Clique während des gesamten Bergarbeiterstreiks, einem Konflikt mit ihren opportunistischen Freunden in der Labour Party und in der Scargill-Führung der NUM geflissentlich auszuweichen. Trotz des ganzen Geredes über eine revolutionäre Situation schlossen die WRP-Führer bewusst jede Kritik an Scargill aus – und bewiesen damit, dass ihr eigener Aufruf zu einem Generalstreik völlig hohl war.

Der kriminelle opportunistische Charakter der Beziehung der WRP zu den Labour-Linken im GLC und in Lambeth trat während des Bergarbeiterstreiks klar zu Tage. Nicht ein Mal forderte die WRP von ihnen, dass sie innerhalb der Labour Party eine Kampagne gegen Kinnocks Zusammenarbeit mit den Tories führten. Die WRP hätte von ihnen fordern müssen, dass sie ihren Einfluss in der Londoner Arbeiterbewegung dazu nutzen, zur Unterstützung der Bergarbeiter Massenstreiks für den Sturz der Thatcher-Regierung zu organisieren. Die WRP nahm von dieser zentralen und wesentlichen politischen Forderung Abstand und tat damit den Labour-Politikern den größten Gefallen, denn diese fürchteten nichts mehr, als mitten in einer Massenmobilisierung der Arbeiterklasse zur Unterstützung des Bergarbeiterstreiks an die Macht zu kommen. Eine Labour-Regierung, die auf der Welle einer Massenbewegung gegen die Tories zurück an die Macht gebracht worden wäre, hätte sich sofort mit Forderungen auseinandersetzen müssen, die Arbeitsplätze der Bergarbeiter zu sichern, geschlossene Zechen wieder zu öffnen, die Anti-Gewerkschaftsgesetze abzuschaffen, die Sozialleistungen wiederherzustellen, Arbeitsplätze zu schaffen usw. – Forderungen, die die Labour-Führer nicht hätten erfüllen können. Die Radikalisierung der Massen wäre viel schneller vorangeschritten als nach dem Labour-Sieg 1974.

Trotz seine Geredes über die unmittelbar bevorstehende Revolution hatte Healy, der zu einem kleinbürgerlichen Schwätzer degeneriert war, nicht die geringste Vorstellung, wie er eine revolutionäre Situation herbeiführen könnte. Es war klar, dass die Thatcher-Regierung entschlossen war, nicht den „Fehler“ von 1974 zu wiederholen. Damals hatte Heath Wahlen angesetzt, um sich ein Mandat zu verschaffen, den Bergarbeiterstreik mit militärischer Gewalt zu brechen. Aber der Streik hatte einen Stimmungsumschwung in der Mittelklasse bewirkt, und Heath verlor die Wahlen. Mehrere Tage lang manövrierte er verzweifelt, um einen Weg zu finden, im Amt zu bleiben. Teile der Bourgeoisie zogen die Möglichkeit eines vorsorglichen Staatsstreichs in Betracht. Die politische Situation stand, wie die WRP 1973/74 richtig analysiert hatte, auf Messers Schneide.

In der Situation von 1984 hätte die zentrale Losung, die Tories zu stürzen und Labour auf der Grundlage sozialistischer Politik an die Macht zu bringen, eine gewaltige Wirkung auf die Massenbewegung ausgeübt und Bedingungen für die Entlarvung der Labour-Führer geschaffen. Insoweit die Labour-Party – und zwar auch und vor allem die Linken – es abgelehnt hätte, diese Forderung zu unterstützen und für sie zu kämpfen, wäre ihre Glaubwürdigkeit in der Arbeiterklasse erschüttert worden. Wenn dagegen die Tories trotz der Sabotage der Sozialdemokraten zum Rücktritt gezwungen worden wären (oder sie trotz massiver Opposition in der Bevölkerung versucht hätten, an der Macht zu bleiben), hätte durchaus eine vorrevolutionäre Situation in Großbritannien entstehen können.

Aber die objektive Rolle der WRP bestand darin, ein linkes Ablenkungsmanöver durchzuführen, um die Aufmerksamkeit von den Labour-Führern und ihren Verbündeten im TUC und in der NUM-Bürokratie abzulenken.

Ende Januar hatte die Thatcher-Regierung bekanntgegeben, dass sie die Gewerkschaften im Spionage-Hauptquartier von Cheltenham (GCHQ) zum 1. März 1984 abschaffen wollte. Natürlich zielte dies darauf ab, den Staatsapparat zu stärken. Aber die Clique im Politischen Komitee benutzte es, um die Partei in Panik zu versetzen und so eine völlige Revision des marxistischen Verständnisses von Bonapartismus durchzusetzen.

Der Begriff Bonapartismus in dem Sinne, wie ihn Trotzki und alle großen Marxisten gebrauchten, dient nicht dazu, verschiedene reaktionäre Maßnahmen einer bürgerlichen Regierung zu beschreiben. Er bezeichnet vielmehr in grundlegender Weise einen besonderen Stand der Klassenbeziehungen in einem gegebenen Land. Der Wert dieses Begriffs liegt darin, dass er die Aufmerksamkeit der Partei auf das Wesentliche an der politischen Situation lenkt und es dem Kader ermöglicht, ihre widersprüchlichen Erscheinungsformen zu verstehen. Er schärft das Verständnis der Partei über die Dynamik des Klassenkampfs und versetzt sie in die Lage, alle kritischen Wendungen in der Bewegung der Klassenkräfte und die Veränderungen im Staatsapparat festzustellen.

In seinen Schriften über Deutschland definierte Trotzki den Bonapartismus als ein Regime, das unter Bedingungen entstand, in denen die Gesellschaft in die zwei verfeindeten Lager von Revolution und Konterrevolution gespalten war; in der weder die revolutionäre Arbeiterklasse noch die vom Großkapital organisierten faschistischen Banden des Kleinbürgertums in der Lage waren, die Frage der Macht zu entscheiden, und in der die Regierung auf der Grundlage dieses zeitweiligen und unstabilen Gleichgewichts sich scheinbar über die Klassengesellschaft erhoben hatte und die Rolle eines „Schiedsrichters“ zwischen den beiden feindlichen bewaffneten Lagern spielte. Trotzki schrieb:

Sobald der Kampf zweier sozialer Lager – der Besitzenden und Besitzlosen, der Ausbeuter und Ausgebeuteten – höchste Spannung erreicht, sind die Bedingungen für die Herrschaft von Bürokratie, Polizei, Soldateska gegeben. Die Regierung wird ‚unabhängig‘ von der Gesellschaft. Erinnern wir nochmals daran: Steckt man zwei Gabeln symmetrisch in einen Kork, so kann er sich sogar auf einem Stecknadelkopf halten. Dies ist eben das Schema des Bonapartismus. Gewiss, eine solche Regierung hört nicht auf, Kommis der Eigentümer zu sein. Doch sitzt der Kommis dem Herrn auf dem Buckel, reibt ihm den Nacken wund und steht nicht an,seinem Herrn gegebenenfalls mit dem Stiefel über das Gesicht zu fahren. (Schriften über Deutschland, EVA, S. 351)

Trotzki hob wiederholt hervor, dass das bonapartistische Regime seinem Wesen nach ohnmächtig war, denn seine „Stärke“ beruhte auf einem ganz und gar schwankenden und vorübergehenden Gleichgewicht.

Die Papen-Regierung stellt den unpersönlichen Schnittpunkt großer historischer Kräfte dar. Ihr selbständiges Gewicht ist beinahe Null. Darum musste sie vor ihren eigenen Gesten erschrecken und schwindlig werden vor der rings um sie herum entstehenden Leere. (ebd. S. 354)

Trotzki analysierte noch eine andere Form des Bonapartismus, die 1934 in Frankreich entstand – die Regierung von Doumergue. Während Trotzki die in Deutschland und Frankreich unterschiedlichen Formen und Umstände analysierte, legte er – in Übereinstimmung mit der dialektischen Methode – großes Gewicht auf die Ursprünge des Regimes. Eine derartige Herangehensweise zog Healy niemals in Betracht. Er ging ausschließlich von einer oberflächlichen Untersuchung von Thatchers Taten aus und leitete den Thatcher- Bonapartismus aus den willkürlichen Umgestaltungen der bestehenden Regierung ab.

Trotzki dagegen bestimmte den bonapartistischen Charakter von Doumergue entscheidend aufgrund der Tatsache, dass er am 6. Februar 1934 durch außerparlamentarische Aktionen „einige(r) Tausend mit Revolvern, Gummiknüppeln und Rasiermessern ausgerüstete(r) Faschisten und Royalisten“ an die Macht gekommen war. (Wohin geht Frankreich, S. 5) Die gewählte Regierung kapitulierte trotz ihrer parlamentarischen Mehrheit sofort vor diesem Pack. Der radikal-sozialistische Premierminister Daladier stimmte seiner eigenen politischen Entlassung zu und machte einem außerparlamentarischen „Schiedsrichter“, Doumergue, Platz, der aus dem Ruhestand gerufen wurde, um eine neue Regierung zu bilden. Trotzki analysierte diese Situation folgendermaßen:

In Frankreich steht die Bewegung von der Demokratie zum Faschismus erst in ihrer ersten Phase. Das Parlament besteht noch, aber die Macht von ehedem hat es nicht mehr und wird es nie wieder bekommen. Auf den Tod erschrocken, rief nach dem 6. Februar die Parlamentsmehrheit Doumergue, den Retter, den Schiedsrichter ans Ruder. Seine Regierung wie die seines Nachfolgers Flandin steht über dem Parlament. Sie stützt sich nicht auf die ‚demokratisch‘ gewählte Mehrheit, sondern direkt und unmittelbar auf den bürokratischen Apparat, auf Polizei und Heer. ... Das Erscheinen bewaffneter faschistischer Banden auf offener Bühne ermöglichte den Agenten des Großkapitals, sich über das Parlament zu erheben. Das eben macht heute das Wesen der französischen Verfassung aus. Alles übrige ist nur Illusion, Phrase oder bewusster Betrug. (ebd. S. 6-7)

Thatcher kam (1979 und 1983) durch Wahlen an die Regierung, in denen sie große parlamentarische Mehrheiten gewann. Zurückzuführen war dies auf eine Rechtswendung breiter Schichten der Mittelklasse und die politische Lähmung der Sozialdemokratie. Wie in jedem kapitalistischen Staat – vor allem in den Vereinigten Staaten – ist der Regierungschef mit großen Machtbefugnissen ausgestattet. In diesem Sinne ist die ‚Person‘ des Herrschers – gleichgültig, wie unbedeutend sie ist – mit verschiedenartigem, wenn man so will, ‚bonapartistischem‘ Putz ausgestattet. Aber macht dieser Putz ein gegebenes Regime bonapartistisch?

Jede soziologische Definition ist, wie Trotzki betonte, im Grunde genommen eine historische Prognose. Ein Streit über Begriffe hat keine Bedeutung, wenn diese nicht zu unterschiedlichen politischen und praktischen Schlussfolgerungen führen – oder zumindest führen können. Wenn wir also die Bösartigkeit der Thatcher-Regierung beschreiben, was macht es dann für einen Unterschied, ob wir sie als äußerst rechte und arbeiterfeindliche Tory-Regierung oder als eine bonapartistische Diktatur bezeichnen? Was hat die Arbeiterklasse an politischer Klarheit gewonnen, wenn wir diesen schwierigeren Begriff verwenden?

Diese Frage kann beantwortet werden, wenn wir untersuchen, auf welche Weise die WRP zu dieser neuen Definition des Thatcher-Regimes gelangt ist und welche politischen Schlussfolgerungen sie damit rechtfertigte.

In der Ausgabe der News Line vom 4. März 1984 erschien ein Leitartikel mit der Überschrift: „Ende einer Ära“. Er berichtete, wie TUC- Führer vergeblich versucht hatten, Thatcher von ihren Plänen abzubringen, die Gewerkschaften im Spionagezentrum GCHO zu verbieten. „Als sie Downing Street verließen, waren sie erschütterte Männer mit aschfahlen Gesichtern“, schrieb der phantasievolle Mitchell.

Aus diesem Ereignis zog die WRP die schwerwiegendsten historischen Schlussfolgerungen. Sie behaupteten, dass 150 Jahre Klassenzusammenarbeit zwischen den reformistischen Gewerkschaftsführern und der herrschenden Klasse zu Ende und völlig neue Klassenbeziehungen entstanden seien.

Bis jetzt hat die herrschende Klasse in Großbritannien, ihre Macht durch die Gewerkschaftsbürokratie ausgeübt. Seit die reformistische Führung der Labour Party und des TUC im Ersten Weltkrieg als Rekrutenwerber für die imperialistische Schlächterei in den Schützengräben Europas gearbeitet hat, ist sie von der herrschenden Klasse mit äußerstem Zynismus benutzt worden.

Auch während des Zweiten Weltkriegs taten sich die Führer der Labour Party und des TUC dadurch hervor, dass sie dem Imperialismus durch seine tödlichste Krise halfen. Bevan leitete das streikbrechende Arbeitsministerium für Churchill und die herrschende Klasse, während Morrison für die Hexenjagd gegen die Arbeiterklasse und die Gewerkschaften verantwortlich war, die vom Innenministerium organisiert wurde.

Letzte Woche beschuldigte Thatcher ihre treuen reformistischen Diener von heute, eine Bande von subversiven, potentiellen Verrätern zu sein. Sie erklärte deren Gewerkschaften für unvereinbar mit dem Staat, den sie aufbaut.

Ohne Gewerkschaften kann das GCHQ und der gesamte Sicherheitsdienst zu einem direkten Instrument gewalttätiger staatlicher Verschwörungen gegen die Arbeiterklasse werden.

Diese Erklärung enthält ebenso viel Verwirrung wie Worte. Nehmen wir zunächst die Frage des GCHQ. Die Abschaffung dieser kleinen Gewerkschaft im Herzen des staatlichen Sicherheitsapparates war in erster Line ein Versuch Thatchers, vor einer großen Auseinandersetzung mit der Arbeiterklasse den Staatsapparat fest in den Griff zu bekommen. Dadurch wurde sie jedoch genau so wenig zu einem bonapartistischen Herrscher, wie die weit bedeutendere Entlassung von 12.000 Fluglotsen 1981 durch Reagan – die zur physischen Zerstörung ihrer Gewerkschaft führte – seine Regierung in eine bonapartistische Diktatur verwandelte.

Ein weit grundlegenderer Irrtum, der schwerwiegende Folgen für die gesamte Perspektive der WRP hatte, war die Behauptung, nach der Entscheidung über das GCHO stütze sich die herrschende Klasse Großbritanniens nicht mehr auf die reformistischen Bürokratien in der Arbeiterbewegung. Diese unglaubliche Behauptung diente als Begründung für die Ablehnung jedes systematischen Kampfes gegen die Sozialdemokratie. Sie war die wirkliche Grundlage dafür, dass das Thatcher-Regime als bonapartistisch definiert wurde.

Gesellschaftliche Grundlagen für dieses Phänomen wurden nicht genannt. Die News Line machte vielmehr die „Unversöhnlichkeit und Rücksichtslosigkeit der herrschenden Tory-Klasse und des Staatsapparats“ dafür verantwortlich, dass sich Thatchers parlamentarische Herrschaft in Bonapartismus verwandelt hatte.

Neben diesem psychologischen Faktor der „Rücksichtslosigkeit“ – wohl kaum eine neue Eigenschaft der britischen herrschenden Klasse – wurden keine tatsächlichen Verschiebungen in den Klassenbeziehungen genannt oder analysiert.

Wir müssen betonen, dass die Behauptung, Thatcher stütze sich nicht länger auf die sozialdemokratische Bürokratie, völlig falsch war. Man kann annehmen, dass die Gewerkschaftsvertreter während ihres Besuchs in Downing Street bei einer Tasse Tee von Thatcher an ihre Verantwortung gegenüber dem britischen Staat erinnert und gewarnt wurden, was es für gefährliche Folgen habe, wenn die Gewerkschaften sich nicht an die Beschlüsse parlamentarischer Mehrheiten hielten. Sie deutete wahrscheinlich düstere Gefahren an, die ihr von rechts drohten, und wies auf ihre wohl bekannte Furcht vor der Entwicklung der Massen nach links hin. Weil der Bergarbeiterstreik in wenigen Tagen beginnen sollte, bat sie die Gewerkschaftsführer, diesem Sturm wie Männer standzuhalten und Großbritannien in diesen schweren Tagen nicht im Stich zu lassen. Die TUC-Vertreter wiederum sagten, sie würden tun, was sie könnten, warnten sie jedoch, dass sie nicht wüssten, wie lange sie die Kontrolle über den Klassenkampf behalten könnten. Wenn sie Downing Street 10 „mit aschfahlen Gesichtern“ verließen, dann nicht deshalb, weil sie die Regierung für stark hielten, sondern weil sie wussten, dass sie sehr schwach war, und dass die Verteidigung des Kapitalismus jetzt auf ihren nicht gar zu stämmigen Schultern ruhte.

Am 7. März 1984 erklärte die News Line, dass

sich die Thatcher-Regierung rasch von der traditionellen parlamentarischen Demokratie hin zu einer bonapartistischen Diktatur entwickelt. Die Einführung eines politischen Unbedenklichkeitstest für Beamte des Verteidigungsministeriums ist ein klares Zeichen, dass die Vorbereitungen von Thatcher und ihren Beratern aus der herrschenden Klasse schon weit vorangeschritten, sind.

Außer der administrativen Auflösung der Gewerkschaften im GCHQ, die in keiner grundlegenden Weise den Charakter der Klassenherrschaft veränderte, konnte die WRP nicht eine einzige Aktion der Bourgeoisie benennen, die einen wirklichen Bruch mit der parlamentarischen Herrschaft anzeigte.

Die News Line äußerte dann folgende erstaunliche Feststellung:

Seit 1979 gehörte es zu Thatchers wichtigsten Zielen, dass es nie wieder eine Labour-Regierung geben solle, weil dadurch die politischen Vertreter der Gewerkschaften an die Regierung kommen würden.

Nur falls es jemand vergessen hat: seit 1975 gehörte es zu den wichtigsten Zielen der WRP, dass es nie wieder eine Labour-Regierung geben solle, weil sich die Sozialdemokraten auf die Tories stützten. Aber auch abgesehen davon erklärte diese „Analyse“ von Thatchers Absichten nichts. Es ging nicht um Thatchers Absichten, sondern die Klassenpolitik der Bourgeoisie. Wenn die WRP andeuten wollte, dass die herrschende Klasse kurz davor stand, die Sozialdemokratie in Großbritannien zu zerstören, dann war das falsch. Ohne einen Bürgerkrieg ist das nicht möglich, und auch dann nur, wenn die Bourgeoisie eine faschistische Massenbewegung ins Leben gerufen hat. Aber selbst im Rahmen dessen, was in diesem Absatz gesagt wurde, war diese Behauptung nichts weiter als eine journalistische Übertreibung. War Kinnock aus dem Geheimen Staatsrat entlassen worden? War Thatcher drauf und dran, das Parlament aufzulösen und die Führer der loyalen Opposition Ihrer Majestät zu verhaften?

Wir stellen diesen Frage nicht, um uns über die Aussage lustig zu machen, dass der Zusammenbruch der parlamentarischen Demokratie in Großbritannien und in ganz Westeuropa nur noch eine Zeitfrage ist. Das ist tatsächlich so. Aber hier geht es darum, dass sich die Bourgeoisie in Großbritannien – entgegen den Behauptungen der WRP – während des ganzen Bergarbeiterstreiks sehr stark auf die Labour Party und TUC-Bürokratie stützte und der herrschenden Klasse die Kosten des Experimentierens mit gefährlicheren und problematischeren Formen der Herrschaft ersparte.

Eine weitere Frage sollte gestellt werden: Wenn Thatcher tatsächlich beabsichtigt hätte, eine neue Labour-Regierung zu verhindern, hätte das nicht revolutionäre Auswirkungen auf die Arbeiterklasse gehabt? Die gesamte Linie der WRP – dass es keine neue Labour-Regierung geben könne – bedeutete, der Position der Tories zuzustimmen.

Am 8. März 1984 behauptete die News Line, die Abschaffung der Gewerkschaften in GCHQ bedeute, dass

Thatcher den Kalender schon bis hinter das Jahr 1834 zurückgedreht hat. Sie hat die Koalitionsverbote wiederbelebt, die neun Jahre vor dem Prozess der Tolpuddle-Märtyrer zurückgenommen wurden.

Am nächsten Tag enthielt die News Line einen Leitartikel mit der Schlagzeile „Rechtsänderung für Diktatur“, der endlich die notwendigen Veränderungen in der Staatsform entdeckte, die den Abgang der parlamentarischen Herrschaft besiegelten:

Die Tory-Regierung hat wichtigen Veränderungen der ‚Queens regulations‘ zugestimmt, die es Soldaten und Soldatinnen verbieten, an politischen Demonstrationen teilzunehmen.

Dies und das GCHQ wurden von der News Line als Beweis genommen,

dass Thatcher die kapitalistische Herrschaftsform verändert und von der parlamentarischen Demokratie in die Richtung einer bonapartistischen Diktatur unter ihrer persönlichen Aufsicht geht.

Einen Tag später, in der NewsLine vom 10.März 1984, richtete Michael Banda einen langen Brief an alle Gewerkschafter. Dieser Brief versuchte, die Behauptungen über die bonapartistische Diktatur zu belegen, und endete, ohne eine einzige politische Forderung zu erheben. Er rief die Arbeiter lediglich auf,

der Drohung einer bonapartistischen Diktatur durch die Errichtung einer revolutionären Arbeiterregierung zu begegnen, die die Wirtschaft verstaatlichen und eine geplante Wirtschaft errichten wird.

Dieser Vorschlag wurde neben den Aufruf gestellt, die „Bindungen zwischen der Labour Party und den Gewerkschaften vor staatlichen Eingriffen“ zu schützen und gegen „die Erhöhung der Kautionen für Kandidaten bei Parlamentswahlen“ zu kämpfen. Welch ein Durcheinander! Die WRP verband Aufrufe für eine revolutionäre Regierung mit dem dringenden Appell, die Bindungen zwischen der Labour Party und den Gewerkschaften zu verteidigen und die Erhöhung der Wahlkautionen zu verhindern – aber sie rief nicht zum Sturz der Thatcher-Regierung, zu Neuwahlen und der Wahl einer Labour-Regierung auf, um die Schritte in Richtung einer bonapartistischen Diktatur zu stoppen!

Die WRP forderte die Massen zur „Errichtung“ einer revolutionären Arbeiterregierung auf, riet ihnen aber nicht, von der Massenpartei, mit der sie sich identifizierten und die sie geschaffen hatten, zu verlangen, dass sie die Tories stürzt. Alle diese gequälten Argumente und wohlberechneten Ausflüchte dienten nur einem Zweck: jedem Kampf gegen die Labour Party und die Gewerkschaftsbürokratie auszuweichen.

Am 14. Mai 1984, nachdem der Bergarbeiterstreik bereits begonnen hatte, brachte die News Line einen Kommentar mit dem Titel: Über Kinnock, der diesen in vielen Punkten kritisierte, aber den wichtigsten ausließ: seine Weigerung, für den Sturz der Tories zu kämpfen.

In den ersten Tagen des Bergarbeiterstreiks wurden Tausende von Polizisten gegen die Streikenden gehetzt, aber die WRP sah darin ausschließlich einen Anlass, ihre Argumente über den Bonapartismus der Tories abzusichern, den inzwischen unverzichtbaren theoretischen Deckmantel für ihre Anpassung an die Kapitulation der Labour- und Gewerkschaftsbürokratie vor Thatcher. Mit jedem Tag wurde die Rhetorik der WRP irrwitziger.

Die Vollendung der historischen Verwandlung des Thatcher-Regimes wurde in einem Kommentar der News Line vom 29. März 1984 unter dem Titel „Bonapartismus“ verkündet. Darin wurde behauptet:

Premierministerin Thatcher hat in den letzten vier Monaten unwiderruflich ihr bonapartistisches Regime errichtet. Es ist ein Regime der akuten Krise, das sich nicht mehr länger auf das Parlament, sondern auf die bewaffnete Streitmacht der Polizei, die Justiz und das Militär stützt...

Was Thatcher veranlasst hat, die parlamentarische Demokratie als eine Form der kapitalistischen Herrschaft wegzufegen und zu offen diktatorischen Maßnahmen gegen die Massen (Herrschaft durch Verordnungen überzugehen, ist der Bankrott des britischen Kapitalismus innerhalb der kapitalistischen Weltkrise und die revolutionäre Bewegung der Arbeiterklasse unter der Führung der Bergarbeiter.

Ein Kernpunkt dieses Angriffs ist das Verbot der Gewerkschaften, die das soziale Sein der Arbeiterklasse darstellen.

Hier haben wir den ungezügelten Impressionismus von Leuten, die keines ernsthaften politischen Gedankens mehr fähig waren. Aber es wäre falsch, zu sagen, dass sie keinen politischen Zweck mehr verfolgten. Der bewusste Einsatz grotesker Übertreibungen richtete sich gegen jeden Gedanken daran, dass man von der Labour-Party fordern könne, die Tory-Regierung zu stürzen. Stattdessen konnte die WRP mit hohlen linken Phrasen um sich werfen, die niemanden zu irgendetwas verpflichteten, wie zum Beispiel:

Thatchers bonapartistisches Regime ist die Vorstufe zum Bürgerkrieg und erfordert die sofortige Mobilisierung der Arbeiterklasse hinter den Bergarbeitern durch den Aufbau von Community Councils, den praktischen Organen der Arbeitermacht in den Kommunen.

Die alte bürgerlich-demokratische Herrschaft durch eine bonapartistische Diktatur ersetzt, in der sich Thatcher und ihre Clique von ultra-rechten Ministern und fanatischen außerparlamentarischen Beratern über das Parlament erheben, um die Klassenbedürfnisse des Großkapitals zu erfüllen.

Wir sind mit einem sich ständig verschärfendem Klassenkampf konfrontiert, in dem die bonapartistischen und faschistischen Verschwörer nur durch den ‚Sieg der sozialistischen Revolution zurückgeschlagen werden können. (29. März 1984)

Dieselbe Nummer der News Line enthielt auf den Innenseiten ein langes Interview mit Ken Livingstone, unter der Überschrift: „Der Beginn von Thatchers Sturz“. Wer nach der Lektüre des Kommentars diese Seite aufschlug, hätte vielleicht erwartet, dass sich das Interview mit Plänen für einen Aufstand in London unter der Führung des GLC-Führers befassen würde. Jedoch bot dieser tapfere Führer eine zahmere Perspektive an. Livingstone wies auf die wachsende Opposition gegen Thatcher hin ... unter den Liberalen in der Tory-Partei und in dem House of Lords (Oberhaus des britischen Parlaments)! Er äußerte seine zunehmende Hoffnung, dass diese Kräfte schon bald dem GLC zu Hilfe eilen und sich gegen Thatchers Pläne zu seiner Abschaffung stellen würden:

Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass die Tory-Partei und die britische herrschende Klasse keine einheitliche Kraft sind. Es gibt große Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen, die wie Thatcher und Tebbit eine monetaristische Politik vertreten, und der alten traditionellen 'Squirearchie' (dem Landadel), die sich mehr auf das Oberhaus stützen.

Allmählich sieht es tatsächlich so aus, als ob es in letzter Minute eine wirkliche Chance gibt, dass die Lords den Vorschlag ablehnen werden, 1985 keine Wahlen abzuhalten, und zwar wegen der verfassungsmäßigen Schwierigkeiten...

Es besteht also berechtigte Aussicht auf eine größere Spaltung in der Tory-Partei während der kommenden Monate, nicht nur über die Frage der Abschaffung des GLC, sondern über die ganze Richtung und Geschwindigkeit, mit der Thatcher Großbritannien in einen viel autoritäreren und monetaristischen Staat verwandeln will...

Erstmals seit Thatcher die Regierung übernommen hat, eröffnet sich die reale Aussicht, dass die Regierung beseitigt wird...

Der Kampf ist noch lange nicht vorüber. Meiner Meinung nach sind wir am Beginn des Sturzes der Tory-Regierung.

Es mag einige Jahre dauern, aber wir werden immer mehr Niederlagen der Regierung erleben, die damit enden werden, dass diese Regierung abgeschafft wird. Daran zweifle ich nicht im geringsten.

Was sollten die News Line-Leser und die Arbeiterklasse nun denken? Worin bestand nun die wirkliche Perspektive der Workers Revolutionary Party: Machteroberung durch Community Councils und eine revolutionäre Arbeiterregierung oder ... durch Spaltungen bei den Tories und Unterstützung durch das Oberhaus? Das Interview mit Livingstone, das in der News Line ohne Kritik abgedruckt wurde, entlarvte den verrotteten Zynismus der WRP-Führer, die ihre politische Linie auf die unmittelbarsten Erfordernisse ihrer prinzipienlosen Manöver gründeten.

Das verlieh der politischen Linie der WRP während des ganzen Bergarbeiterstreiks den Anschein von Schizophrenie. Es wurden keine Forderungen an die Labour Party gestellt. Die WRP arrangierte sich bequem mit den Linken, während diese reformistischen Verräter zuschauten, wie sich der Bergarbeiterstreik Monat für Monat hinschleppte. Aber den Bergarbeitern tischte die WRP so viele ultra-linke Phrasen auf wie nötig. Zum Beispiel hieß es in der Erklärung des Politischen Komitees der WRP vom 13. März 1984, dass die Bergarbeiter gegen den „Thatcher-Staat“ kämpften und deshalb

die bloße Existenz der NUM zu einer grundlegenden politischen Frage geworden ist, die in die Frage mündet: welche Klasse wird Großbritannien beherrschen, durch welche Regierung und mit welcher Partei? Das ist die Frage im Bergarbeiterstreik.

Die reformistischen Parteien wie die Labour Party und die Kommunistische Partei stellen diese Frage nicht einmal, geschweige denn, sie zu beantworten, weil sie vollkommen an die reformistische, parlamentarische Zusammenarbeit gebunden sind und den Rahmen der Tory-Herrschaft akzeptieren.

Die News Line und die Workers Revolutionary Party erklären dagegen kategorisch, dass die Grundrechte der Arbeiterklasse nur durch den Kampf gesichert werden können, die diktatorische Herrschaft der Tories zu entlarven, ihr ihre Glaubwürdigkeit zu rauben, sie zu stürzen und durch einen Arbeiterstaat auf der Grundlage von Community Councils sowie eine staatliche Planwirtschaft zu ersetzen. (Die Bergarbeiter und die Frage des Generalstreiks, WRP, S. 8)

Diese abstrakten Propagandaphrasen über die Notwendigkeit der sozialistischen Revolution entbehren jedes taktischen Vorschlags, wie die Zusammenarbeit der Labour Party mit den Tories gebrochen werden könnte. Denn gerade hierin bestand, im Gegensatz zu der Phrasendrescherei über den Thatcher-Staat, die größte Bedrohung für die Bergarbeiter und die Arbeiterklasse.

Die WRP hatte das Übergangsprogramm völlig aufgegeben, in dem betont wird:

Von allen Parteien und Organisationen, die sich auf die Arbeiter und die Bauern stützen und in ihrem Namen sprechen, verlangen wir, dass sie politisch mit der Bourgeoisie brechen und den Weg des Kampfes um die Macht der Arbeiter und Bauern einschlagen. Auf diesem Weg versprechen wir ihnen volle Unterstützung gegenüber der kapitalistischen Reaktion. Gleichzeitig entfalten wir eine unermüdliche Agitation um die Übergangsforderungen, die unserer Meinung nach das Programm der ‚Arbeiter- und Bauernregierung‘ bilden müssen. (Das Übergangsprogramm, Essen 1975 S. 37)

Das Gründungsdokument der Vierten Internationale fährt fort:

Es ist unmöglich vorauszusehen, welche konkreten Entwicklungsstufen die revolutionäre Mobilisierung der Massen durchlaufen wird. Die Sektionen der Vierten Internationale müssen die Lage auf jeder neuen Stufe kritisch überprüfen und Losungen ausgeben, die das Streben der Arbeiter nach einer unabhängigen Politik unterstützen, den Klassencharakter dieser Politik vertiefen, die reformistischen und pazifistischenIllusionen zerstören, die Verbindung der Vorhut mit den Massen festigen und die revolutionäre Machtergreifung vorbereiten. (ebd. S. 37-38)

Ende April forderte die WRP vom TUC die Organisierung eines unbefristeten Generalstreiks. Aber dieses einzige geringfügige Zugeständnis an die Existenz von Massenorganisationen der Arbeiterklasse wurde wieder hinfällig, weil die WRP diese Forderung nicht mit dem Vorschlag verbinden wollte, die Tories zu stürzen und eine Labour-Regierung an die Macht zu bringen. Im Manifest zum 1. Mai 1984 kam die reaktionäre Rolle eines solchen sektiererischen Propagandismus konzentriert zum Ausdruck. Sie zeigte sich vor allem deshalb so klar, weil es mitten in einem kritischen Kampf der Arbeiterklasse am dringlichsten ist, eine feste Verbindung zwischen dem revolutionären Programm und der Bewegung der Massen herzustellen. Der Aufruf zum Generalstreik wurde jetzt in äußerst ultimatistischer und apokalyptischer Form vorgebracht:

Die Workers Revolutionary Party ruft die britische Arbeiterklasse auf, ausgehend von diesem historischen ersten Mai 1984 sofort den Kampf für die Verwandlung des Bergarbeiterstreiks in einen Generalstreik aufzunehmen, um die verhasste Tory-Diktatur zu stürzen.

Ein solcher Generalstreik der gesamten Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten in der Mittelklasse wird den revolutionären Kampf um die Macht bedeuten. Sein Ergebnis muss der Sturz des historisch überholten kapitalistischen Systems, die Zerschlagung des Staatsapparats und die Errichtung einer revolutionären Arbeiterregierung sein.

Die WRP setzte also die Arbeiterklasse in Kenntnis, dass sie sich auf der Stelle zu entscheiden habe: entweder Thatcher, oder ... der Weise von Clapham, G. Healy. Für diejenigen, die etwa auf die Idee kommen könnten, dass die Forderung nach dem Sturz der Regierung und Neuwahlen – was immerhin während der vier Jahre der letzten Labour-Regierung die Politik der WRP gewesen war – plausibler wäre, wurde eine heilsame Warnung hinzugefügt:

Keine Labour-Regierung, sei es unter der Führung von Kinnock, Benn oder irgendeinem anderen reformistischen Politiker, kann die demokratischen Grundrechte der Bergarbeiter, vor allem ihr Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz, sichern.

Als eine allgemeine Wahrheit war diese Erklärung nicht zu bestreiten. Aber gerade deswegen war die Forderung, die Tories zu stürzen und Labour an die Macht zu bringen, während des Bergarbeiterstreiks so wichtig. Das hätte für Massen von Arbeitern die Bedingungen geschaffen, unter denen sie den Verrat der Sozialdemokratie hätten erkennen und entschieden von ihr brechen können.

Die Erklärung fuhr fort, das Programm darzustellen, das die WRP ausführen werde, wenn sie von der Arbeiterklasse an die Macht gebracht werde – was ohne die Verbindung mit einer Strategie, die Arbeiter in Konflikt mit der Labour Party zu bringen, ein harmloser politischer Wunschtraum blieb.

Das Manifest zum 1. Mai war nur wegen eines Satzes lesenswert:

Die Reformisten aller Schattierungen geraten in der Frage des Parlaments und des kapitalistischen Staatsapparats in Panik, Untergangsstimmung, Furcht und Verwirrung.

Leider beschrieben die WRP- Führer hier sich selbst.

Im Laufe des Mai, während die Bergarbeiter eine Massendemonstration in Mansfield vorbereiteten, setzte die WRP ihre Agitation für einen Generalstreik fort, die sich mangels einer politischen Strategie nicht wesentlich von der Linie der OCI im Jahr 1968 unterschied. Sie stellte ein zentristisches Ausweichen vor den revolutionären Aufgaben dar.

Jedoch sollte sich bald die Unernsthaftigkeit der Kampagne der WRP entlarven. Scargill vermied am 14. Mai in Mansfield sorgfältig jeden Aufruf, die Aktionen auszuweiten – weil er nämlich mit den Labour- Politikern darin einig war, den Streik nicht in einen politischen Kampf zum Sturz der Tories zu verwandeln.

Die News Line vom 15. Mai 1984 erschien mit der Schlagzeile: Scargill vermeidet Ausweitung der Aktionen – die erste direkte Kritik der WRP an dem Präsidenten der NUM. Es war auch gleichzeitig die letzte. Healy geriet außer sich vor Wut über diese Störung seiner Annäherungsversuche an Scargill, um die er sich inzwischen trotz des unglücklichen Streits bemühte, der sich im vorigen September wegen Scargills Feindschaft gegen Solidarnosc entwickelt hatte.

In einer Erklärung des Politischen Komitees der WRP, die in der News Line vom 16. März 1984 erschien, wurde dem NUM- Führer Wiedergutmachung angeboten. Die Erklärung vermerkte „die tumultartigen Beifallsstürme, mit denen seine Rede in Mansfield begrüßt wurde“, und freute sich über „sein wachsendes Ansehen unter den Bergarbeitern und anderen Arbeitern.“ In der Partei organisierten Healy und Banda eine Kampagne, um zu rechtfertigen, dass jede kritische Haltung gegenüber der NUM-Führung aufgegeben wurde, und dass diese sich weigerte, in der ganzen Arbeiterklasse für eine Ausweitung des Streiks zu kämpfen. Im Politischen Brief Nr. 5 vom 21. Mai schrieben Healy und Banda:

Im jetzigen Stadium des Bergarbeiterstreiks erfreut sich der sektiererische Sektionalismus einer Massenbasis bei den Bergarbeitern, wenn auch nicht unbedingt in der gesamten Gewerkschaftsbewegung. Das bedeutet, dass der endliche ‚in-sich-selbst‘-Charakter des Streiks vorübergehend bewirkt hat, dass die Vorstellungen Scargills, der Veränderungen über das Parlament befürwortet, mit denen der Bergarbeiter zusammenfallen, die sich in einem Kampf auf Leben und Tod gegen den kapitalistischen Staat und für ihre Zukunft befinden. Wir können über dieses endliche Stadium nicht mit Kritik an den Mängeln der NUM-Führung hinwegspringen. (Siebter Kongress, S.107)

Die Kampagne der WRP für einen Generalstreik – von Anfang an in Misskredit gebracht, weil ihr eine klare politische Perspektive und Zielsetzung fehlte – wurde durch die Anpassung an Scargill vollkommen bedeutungslos. Scargill wiederholte immer wieder, dass er nicht für den Sturz der Tories eintrete. Die Kampagne für einen Generalstreik hätte sich nur in einem politischen Kampf in der Arbeiterklasse gegen diese objektiv reaktionäre Linie entwickeln können. Sie hätte einen kompromisslosen, tagtäglichen Kampf gegen Scargills zentristische Politik, eine klare Analyse der Grenzen des Syndikalismus, die Entlarvung von Scargills Bindungen an die Stalinisten und eine unzweideutige Verurteilung seiner Weigerung erfordert, für den sofortigen Sturz der Tories zu kämpfen. Nur mit dieser Linie hätte die WRP bei den Bergarbeitern und in der gesamten Arbeiterklasse das für einen Generalstreik notwendige politische Bewusstsein schaffen können. Die von Opportunismus durchtränkte Führung der WRP war unfähig, sich über eine enge, syndikalistische Perspektive zu erheben – und in diesem Sinne war ihre Kapitulation vor Scargill, „dem A. J. Cooke der achtziger Jahre“, das Endergebnis ihres Verrats am Trotzkismus.

Es gab in der WRP mindestens einen Führer, der genau wusste, dass die Parteilinie einen völligen Verrat am Marxismus darstellte, nämlich Cliff Slaughter. In einem längeren Artikel, der am 25. Mai 1984 unter der Oberschrift „Der Generalstreik und die Einheitsfront“ in der News Line erschien, schrieb Slaughter – mitten in einem Artikel, der die allgemeine Linie der WRP verteidigte – folgendes über Kinnock und seinen Stellvertreter Hattersley:

Es wird berichtet, dass er (Kinnock) und Hattersley gesagt hätten, wenn sie ‚Bergarbeiter in Nottingham‘ wären, dann würden sie streiken. Das ist ein bewusstes und schändliches Ausweichmanöver. Sie sind keine Bergarbeiter (sind es natürlich niemals gewesen, und werden es niemals sein). Sie sind Führer der Labour Party und haben als solche eine politische Verantwortung.

Die Arbeiter, die sie immer noch unterstützen, darunter auch Bergarbeiter, die ihren politischen Beitrag bezahlen und Labour wählen, erwarten, dass diese Partei sie politisch unterstützt, indem sie die Arbeiterklasse gegen Thatcher führt. Kinnock versteckt seine Weigerung, dies zu tun, indem er herumschreit, was er tun würde, wenn er ein Bergarbeiter wäre...

Bleibt die Frage, warum die Führung der NUM den TUC nicht aufruft, einen Generalstreik auszurufen.

Das zu tun, wäre eine offene Herausforderung an die Rechten in der wichtigsten politischen Frage: die Frage, die Tory-Regierung und den kapitalistischen Staat zu besiegen und die Arbeitermacht zu erobern.

Jedes dieser Worte war absolut richtig – was uns zu der Frage führt: Warum hat die WRP keine Forderungen an die Labour-Führer gerichtet, und warum hat Cliff Slaughter darüber hinaus keinen Kampf in diese Richtung gegen die Politik von Healy organisiert? Stattdessen wurde am Ende seines Artikels – der, wenn man zwischen den Zeilen las, eine vernichtende Kritik der gesamten Linie der Healy-Führung enthielt, und eine klare Vorhersage, dass eine solche Linie zur Niederlage des Streiks führen werde – alles wieder mit der Politik der WRP versöhnt. Anstatt in der Mitgliedschaft der Partei, die normalerweise nicht zwischen den Zeilen liest, Klarheit zu schaffen, diente Slaughters Kritik dazu, den Eindruck zu verstärken, dass die WRP unter den Bergarbeitern für den Trotzkismus kämpfe. Aus diesem Grund unternahm Healy nichts gegen die Veröffentlichung dieses Artikels in der News Line und begrüßte ihn sogar. Die Soße des Zentrismus wurde noch nie durch ein paar Spritzer Marxismus verdorben!

Für den Rest des Jahres – Slaughters Artikel war sicher im Archiv verstaut und konnte jederzeit zitiert werden, wenn jemand wagen sollte, Healy des Verrats an den Bergarbeitern zu bezichtigen – folgte die WRP sklavisch Scargills Fußstapfen, baute sein Ansehen unter den Bergarbeitern und Parteimitgliedern auf und ließ durchblicken, dass er einen neuen Typus von Gewerkschaftsführer darstelle, wie es ihn noch nie gegeben habe. Eine Rechtfertigung für diese Anpassung im besten Stile Pablos schrieb Banda in die Perspektiven des 7. und letzten Kongresses der WRP unter Healys Führung, der im Dezember 1984 stattfand:

Wichtig in der Periode vor dem Streik war der ständige Kampf gegen jede Tendenz, subjektive Bilder aufzupfropfen und die wirklichen, konkreten Entwicklungen im Bergbau und besonders Arthur Scargills Rolle in Bezug auf die neue Militanz der Bergarbeiter, die Schließungen und Entlassungen befürchteten, zu ignorieren. Unsere frühere, richtige Kritik an Scargills Führung, die sich auf die polnische Gewerkschaft Solidarnosc und die Urabstimmungen von 1982 und 1983 bezog, durfte nicht verschleiern, dass die veränderten Klassenbeziehungen in Großbritannien und die Haltung de Bergarbeiter Auswirkungen auf Scargill und andere Führer hatten...

Jedes Zugeständnis an die Methode, die von vorgefassten Meinungen ausgeht, hätte direkt zu ultralinken Gesten und Abenteurertum geführt, was die Partei von den Bergarbeitern abgeschnitten hätte. Obwohl wir in der Frage des Überstundenstopps eine andere Meinung als Scargill vertreten, verteidigen wir den Boykott bedingungslos gegen die Opportunisten und die potentiellen Streikbrecher. Der Überstundenboykott, so beschränkt er war, bildete einen wichtigen Faktor, um die Bergarbeiter zu vereinen und eine engere Beziehung zu der Partei herzustellen. (ebd. S. 69-70)

Der obige Absatz diente dazu abzusegnen, dass die WRP ihre unabhängige Linie in dem Streik endgültig aufgab. Eine Erklärung des Politischen Komitees in der News Line vom 27. Oktober 1984 lautete:

Die Workers Revolutionary Party und die All Trade Unions Alliance billigen vollständig die Politik von Arthur Scargill, seine mutige Herausforderung des Staates und seine hartnäckige Verteidigung der NUM, des Bergbaus und seiner Gemeinden gegen die Zerstörungswut der Tories.

Seine standhafte Opposition gegen das Thatcher-Regime, die Tory-Presse und die NCB (die Kohlebehörde) hat nicht nur Millionen inspiriert, sondern auch in aller Deutlichkeit die reformistischen Manöver der Stalinisten in den Häfen und die Rückzüge der T&GWU und der G&MWU (zwei Gewerkschaften) in der Stahl-, Transport- und Elektrizitätsindustrie entlarvt.

Vor allem hat Scargill den TUC als den duldsamen und unterwürfigen Bürokratenverein gezeigt, der er ist.

In Wirklichkeit hat Scargill den TUC in der zentralen Frage des Sturzes der Thatcher-Regierung abgedeckt. Niemals während der gesamten Streikdauer forderte er den TUC direkt auf, einen Generalstreik auszurufen. Wenn er überhaupt zur Mobilisierung der Arbeiterbewegung hinter den Bergarbeitern aufrief, dann drückte er sich möglichst vorsichtig aus. Zum Beispiel berichtete die News Line am 2. November 1984, dass er erklärt habe:

Wir glauben, dass jetzt die Zeit gekommen ist, so weit wie möglich die breite Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung öffentlich in eine Auseinandersetzung einzubeziehen, die die Tories ganz klar als einen Kampf der Machthaber gegen eine einzelne Gewerkschaft betrachten.

Und wir fordern die Gewerkschaftsbewegung auf, entsprechend zu reagieren und der NUM gleichermaßen Unterstützung zu geben.

Am 5. Dezember 1984 berichtete dieNews Line, Scargill habe den TUC aufgerufen, „Arbeitskampfmaßnahmen in der gesamten Gewerkschaftsbewegung“zu organisieren, und belegte dies mit folgendem Zitat von Scargill: „Wir bitten nicht um moralische Solidaritätsresolutionen. Wir bitten jetzt um praktische Unterstützung. Und wir haben darum gebeten, den Generalrat (Vorstand des TUC) einzuberufen, um für Arbeitskampfmaßnahmen zur Unterstützung unserer Gewerkschaft zu mobilisieren.“

Aber zwei Tage später, nachdem der TUC diesen Appell zurückgewiesen und einfach seine Unterstützung für frühere hohle Solidaritätsresolutionen bekräftigt hatte, bemerkte die News Line, dass Scargill „die Bekräftigung aller früheren Beschlüsse zur Unterstützung der NUM durch die TUC-Führer begrüßte“, und brachte es auch noch fertig, die gegenwärtige Lage in einem günstigen Licht erscheinen zu lassen:

Die Tatsache, dass die TUC- Führung die NUM nicht offen zurückweisen konnte und eine gewisse Unterstützung zusagen musste, ist ein Tribut an die feste Haltung von Scargill und der NUM-Führung.

Als der Streik, isoliert durch den TUC und die Labour Party, schwächer wurde und die Aussicht auf eine Niederlage drohend heraufzog, wurde die WRP immer orientierungsloser und hysterischer. Auf der Versammlung zum 15. Jahrestag der News Line am 18. November 1984 erklärte Healy:

Wenn die Bergarbeiter besiegt werden, dann werden wir in Thatchers Großbritannien illegal sein.

Sie beabsichtigt nicht nur, die Zerstörung der Gewerkschaften voranzutreiben, sondern wird die revolutionärsten Elemente unter ihren Gegnern in die Illegalität treiben. (News Line, 19. November 1984)

Trotz seiner wilden Sprüche weigerte er sich jedoch nach wie vor, die Labour Party aufzurufen, für die Niederlage der Regierung zu kämpfen. Er gab sich auch große Mühe, keinen übermäßigen Druck auf seine Freunde im GLC auszuüben. Obwohl es um das Schicksal des Bergarbeiterstreiks ging, blieb er in der Frage der Einheit der Bergarbeiter mit den Beschäftigten in den Kommunen, die gegen die Tory-Kürzungen kämpften, diplomatisch vage:

Ich sage unseren Genossen in den Stadträten, die im Kampf gegen die Kürzungen stehen, und der großen Bewegung, die sich aufbaut, dass wir diese Bewegung wenn nötig mit dem Bergarbeiterstreik vereinen müssen, und zwar durch die Organisierung eines Generalstreiks. (ebd.)

Was für eine klägliche politische Falschheit!

Welche Demoralisierung und Hysterie die WRP-Führung ergriffen hatte, als sich der Bergarbeiterstreik seinem Ende näherte, zeigte sich während des siebten Kongresses unverkennbar daran, wie die Hauptresolution zu den britischen Perspektiven die Thatcher-Regierung einschätzte:

Für die britische Bourgeoisie geht es nicht länger darum, den Bonapartismus zu festigen, sondern die Form ihrer Diktatur zu ändern. Um die Gewerkschaften zu zerschlagen und sie unter die korporatistische Kontrolle des Staates zu stellen, müssen die Tories die parlamentarischen Formen abschaffen und sie durch die extremste Form des Bonapartismus ersetzen – durch den Faschismus. Nur auf diese Weise wird die Weltkrise des Imperialismus zum Wesen und zur Triebkraft des Klassenkampfes.

Diese Worte konnten nur von kleinbürgerlichen Politikern stammen, die völlig den Kopf verloren hatten. Die Entstehung des Faschismus wurde jetzt als Triebkraft des Klassenkampfes betrachtet – diese Perspektive enthüllte äußerste Verzweiflung. Die Behauptung, der Bonapartismus sei gefestigt, würde darüber hinaus in der Sprache des Marxismus bedeuten, dass der Arbeiterklasse für eine ganze Periode eine entscheidende Niederlage beigebracht worden wäre.

Weiter unten in dem Dokument gab die WRP ein Zitat von Trotzki wieder, das genau auf diesen Punkt hinwies: „Das bonapartistische Regime kann nur einen vergleichsweise stabilen und dauerhaften Charakter annehmen, wenn es eine revolutionäre Epoche abschließt...“ – aber die Healy-Clique war durch den Klassenkampf so erschüttert, dass sie nicht einmal bemerkte, wie sie in einem Teil der Perspektiven dem widersprach, was sie in einem anderen geschrieben hatte!

Der siebte Kongress bestätigte, dass die WRP vom Standpunkt des Marxismus aus politisch gestorben war. Dies bestätigt sich, wenn man ein Dokument untersucht, das Healy und Banda nur drei Wochen nach dem Kongress verfassten, und in dem sie die „Erkenntnistheorie“ erklärten, von der die Arbeit der Partei angeleitet wurde:

Die Eigenschaften der Parteiarbeit und ihre Erfordernisse, die die Quelle der Wahrnehmung darstellen, werden in ihrem inneren Zusammenhang mit anderen Dingen in der aktiven, objektiven Rolle der Praxis selbst enthüllt. Dies ist der dialektisch-materialistische Prozess der Erkenntnis, in dem Veränderungen in der objektiven Situation, so wie sie sich entfaltet, analysiert werden können.

Dieser Abstieg in den Solipsismus, in dem die Praxis der Partei und deren Erfordernisse zur Quelle der Wahrnehmung erklärt werden, war eine theoretische Bestätigung dafür, dass die Parteiführung in ihrer gesamten Arbeit in einem solchen Ausmaß von dem ungezügeltsten Opportunismus beherrscht wurde, dass sie jetzt die gesamte objektive Welt auf der Grundlage der praktischen Bedürfnisse der „Partei“ definierte, oder, um es genauer zu sagen, der kleinbürgerlichen Clique in ihrer Führung.

Nachdem sie eine unmarxistische und zentristische Linie verfolgt hatte, die direkt zum Verrat an den Bergarbeitern beigetragen hatte, und während ihre Führer der Panik nahe waren, als sich der Streik seinem Ende näherte, befand sich die WRP zu Beginn des schicksalhaften Jahres 1985 am Rande des Zusammenbruchs. Hysterie beherrschte die Seiten der News Line. Eine Erklärung des Zentralkomitees der WRP vom 27. Februar 1985 lautete:

Wenn die Tories die Bergarbeiter mit Hilfe der TUC-Rechten und der Streikbrecher besiegen, dann gibt es nichts, was Thatcher und ihre tollwütige Bande abhalten könnte, ihr Programm der monetaristischen Barbarei durchzuführen und eine Polizei- und Militärdiktatur zu errichten. (News Line, 28. Februar 1985, Hervorhebung im Original)

So unglaublich es klingen mag, in derselben Erklärung wurde versichert,

dass die Entlarvung der Rechten in der TUC- Zentrale die Arbeiterklasse ungeheuer gestärkt hat; die Bedingungen sind für die NUM günstig, die Gewerkschaften, die die Bergarbeiter unterstützen, aufzurufen, vom TUC die Organisierung eines Generalstreiks zu verlangen. (Ebd., Hervorhebung im Original)

In einem Absatz wurde die drohende Vernichtung der Arbeiterklasse verkündet, im nächsten Absatz wurde erklärt, dass die Arbeiterklasse „ungeheuer gestärkt“ worden sei. In einem dritten Absatz findet sich noch ein weiterer Widerspruch:

Das Zentralkomitee der Workers Revolutionary Party ruft alle streikenden Bergarbeiter auf, fest hinter Arthur Scargill und der NUM-Exekutive zu stehen.

Aber fest hinter Arthur Scargill zu stehen, der immer noch nicht vom TUC die Organisierung eines Generalstreiks gefordert hatte, bedeutete, dass die Bergarbeiter die soeben dargelegte Linie der WRP nicht annehmen sollten. Nachdem sie alle Bergarbeiter aufgerufen hatte, fest hinter Scargill zu stehen, deutete die WRP dann an, dass Scargill selbst schon schwankte, und drängte die NUM, die „defätistischen Rufe“, zur Arbeit zurückzukehren, abzulehnen.

Spätestens am 1. März 1985 hatte eine Herdenpanik die News Line ergriffen. Der Leitartikel erklärte, dass eine Rückkehr der Bergarbeiter zur Arbeit „das Ende der freien Gewerkschaften in Großbritannien“ bedeuten würde.

Noch im Laufe dieser Woche beschloss die Exekutive der Bergarbeiter, den Streik abzubrechen – ein Ereignis, das große Teile der WRP, besonders die kleinbürgerlichen und von der Arbeiterklasse losgelösten Elemente im Parteiapparat, völlig bestürzt, demoralisiert und beleidigt zurückließ. Ihnen war monatelang gesagt worden, dass der Streik entweder in der sozialen Revolution oder in der Niederlage und Zerschlagung der Gewerkschaftsbewegung und der Illegalisierung der WRP enden würde. Jetzt war der Bergarbeiterstreik besiegt, und da ihre Partei immer noch legal war, begannen diese ermüdeten Kleinbürger zu glauben, dass die Krise des Kapitalismus vielleicht doch nicht so schlimm sei, wie ihnen immer gesagt worden war, und dass sie ihr Leben möglicherweise für eine verlorene Sache vergeudeten.

In dieser Situation hing das Überleben der Partei zumindest von einer ehrlichen Einschätzung der Lehren des Streiks und seiner Niederlage ab. Aber die Führung der WRP hatte schon längst den Punkt überschritten, an dem sie in irgendeiner politischen Frage zur Ehrlichkeit fähig gewesen wäre.

Stattdessen versuchte sie, weiterzumachen, als ob in Wirklichkeit nichts geschehen wäre. Die WRP war nicht einmal in der Lage, zuzugeben, dass die Bergarbeiter besiegt worden waren, weil das zu viele Fragen über ihre eigene Politik aufgeworfen hätte. So erschienen in der News Line Artikel, die versuchten, die Wirklichkeit mit Statistiken zu vertuschen, in denen die finanziellen Kosten des Streiks für die Regierung aufgeführt waren.

Weil sie keine eigene Politik hatte, um die Stärke der Bergarbeiter wieder herzustellen und sie auf den harten Kampf gegen weitere Zechenschließungen vorzubereiten, klammerte sich die WRP verzweifelt an Arthur Scargills Hosenbeine. Das nahm erschütternde Formen an, denn eine Privataudienz bei Arthur Scargill wurde zu Healys wichtigstem Lebensziel – und ihm endlich einen Monat nach Streikende gewährt. Dieses Ereignis wurde in einem privaten Brief von Healy an Scargill vom 29. April 1985 aufgezeichnet, den die Internationale Kontrollkommission entdeckte. Dieser Brief zeigt das Ausmaß von Healys politischer Degeneration in seinen letzten Tagen als Führer der WRP:

Lieber Arthur,

mit dieser kurzen Nachricht wollen Genossin Aileen Jennings und ich unseren wärmsten brüderlichen Dank für die Zeit aussprechen, die Du selbst und Deine Lebensgefährtin am Freitag Abend mit uns verbrachten.

Alle Mittel und technischen Möglichkeiten, die die Praxis unserer Partei ausmachen, stehen der NUM und Dir selbst als ihrem Präsidenten zur Verfügung. Wenn nötig, werden wir bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten alles umsonst drucken und veröffentlichen, was die Gewerkschaft will. Wenn Du unsere, nachrichtentechnischen Möglichkeiten zu nutzen wünschst, dann werden wir nur zu glücklich sein, Dich vertraulich unsere Einschätzung der Ereignisse wissen zu lassen, wie wir sie verstehen.

Eine riesige Konfrontation zwischen dem kapitalistischen Staat und der Arbeiterklasse baut sich auf, bei der die Bergarbeiter wieder an vorderster Front stehen werden. Sei versichert, dass unsere Partei in den entscheidenden Tagen, die vor uns liegen, an Deiner Seite sein wird.

Sei versichert, dass wir den Bedürfnissen der NUM in der kommenden, kritischen Periode bei all unseren Überlegungen Vorrang einräumen werden. Lass uns einfach wissen, was Ihr braucht, und wir werden sehen, was wir tun können. Mit wärmstem Händedruck,

(unterzeichnet) Aileen Jennings, T.G. Healy

Die politische Bedeutung dieses Briefes, in dem der Führer der Workers Revolutionary Party die gesamten materiellen Mittel der trotzkistischen Bewegung in Großbritannien einem Teil der Gewerkschaftsbürokratie zur Verfügung stellte, liegt darin, dass er unwiderlegbar das Ende von G. Healys Leben als Revolutionär beweist.

Die Cliquenführung in London verfiel jetzt einem sehr raschen politischen und organisatorischen Zerfall. Unter dem Druck der Parteibasis, besonders der Mitglieder, die in Yorkshire unter den Bergarbeitern tätig waren, suchten Banda und Healy nach einer politischen Linie, ohne jedoch die Arbeit des vergangenen Jahres zu analysieren. In dem Versuch, den Laden zusammenzuhalten, schlug Sheila Torrance, die stellvertretende Generalsekretärin, die für Organisationsfragen verantwortlich war, einen Marsch vor, den die WRP zur Verteidigung der inhaftierten Bergarbeiter organisieren sollte. Dieser Vorschlag wurde ursprünglich von Healy mit der Begründung abgelehnt, dass eine solche Aktion nicht unter Bedingungen durchgeführt werden könnte, wo Großbritannien sich in den Klauen einer aufsteigenden faschistischen Bewegung befände. Er stimmte dem Marsch erst zu, als das Zentralkomitee eine Resolution angenommen hatte, die ihm die volle Autorität übertrug, in den Ablauf des Marsches einzugreifen und ihn sofort umzulenken, wenn er von Faschisten angegriffen werde!

Das innere Leben der WRP ähnelte langsam den letzten Tagen des New-Jewel-Regimes in Grenada. Das Zentrum in Clapham wurde zum Schauplatz übelster Intrigen und wilder Verschwörungen. Jedes Büro wurde zum Sitz einer geheimen Fraktion, und jede Gruppe erstellte ihre Liste möglicher Feinde und Verbündeter in dem kommenden Entscheidungskampf. Das WRP-Hauptquartier wurde ein Schlachtfeld für elektronische Kriegsführung. Die Büros und Telefone, einschließlich Healys und Bandas, wurden abgehört. Keiner traute dem anderen. Politische Beziehungen, die 10, 20 oder gar 30 Jahre gehalten hatten, fielen auseinander. Plötzlich versuchte Healy, sich an Sheila Torrance zu rächen, weil sie sich im Politischen Komitee gegen ihn gewandt hatte, und beantragte auf einer Sitzung des Zentralkomitees am 27. April 1985 ihre Suspendierung von der Partei. Dagegen wandte sich ein Mitglied, Stuart Carter, der dann sofort für 60 Tage suspendiert wurde, „weil er sich gegen die Autorität des ZK gewandt hatte, seine Mitglieder zu disziplinieren und über ihr Verhalten auf seinen Sitzungen zu urteilen.“ (Bericht über den Ausschluss von Stuart Carter und die Empfehlung, seine Clique auszuschließen, S.2)

Der Bericht an seine Zelle, der seinen Ausschluss rechtfertigte, fuhr fort: „Er wurde nicht wegen Differenzen über Politik oder Programm suspendiert. Stuart Carter hielt seine Opposition selbst dann noch aufrecht, als das betreffende ZK-Mitglied, Genossen S. T., ihr Verhalten berichtigt hatte.“

Carter, sechs Jahre lang führendes Mitglied der Young Socialists, wurde ausgeschlossen, weil er weiterhin sein Recht verteidigte, sich der statutenwidrigen Suspendierung der stellvertretenden Generalsekretärin der WRP zu widersetzen. Am 21. Juni 1985 schrieb Banda, der Carter auf dem Treffen, auf dem er suspendiert wurde, körperlich angegriffen hatte, einen Brief, um den Ausschluss zu rechtfertigen. Er verleumdete diesen Jugendführer, indem er ihm „kleinbürgerlichen Individualismus und lumpenproletarische Rückständigkeit“ anhängte, und erklärte:

Die Aktionen und Verlautbarungen dieser reaktionären Clique, das ständige Herumreiten auf dem Thema der ‚Demokratie‘ und das Gegenüberstellen der ‚Rechte des Individuums‘ und der zentralisierten Praxis der Partei, all dies zeigt anschaulich, dass sie sich der Spontaneität unterwerfen, das heißt der bürgerlichen Ideologie.

Das unterstreicht wieder einmal die entscheidende Bedeutung von Lenins Kampf in ‚Was Tun?‘ und seine Warnung, dass die Parolen ‚gegen den Dogmatismus und für Freiheit der Kritik‘ nichts weiter sind als die Ablehnung der Theorie des Klassenkampfes, die Ablehnung der revolutionären Partei und die Ablehnung der Aufgabe, die Diktatur des Proletariats zu errichten. Das ist das Wesen von S. C.s Opposition.

Unter diesen Bedingungen diente der Marsch zur Verteidigung der inhaftierten Bergarbeiter einfach dazu, nach außen hin den inneren Zusammenbruch der Partei zu verbergen. Die Führung war jetzt restlos besessen vom Bonapartismus. Sie bezeichnete diese fixe Idee als den Schlüssel zur Weltsituation. In einem Brief an die Partei-Mitgliedschaft vom 8. Mai 1985, der die Linie des Marsches erklärte, schrieben Banda und Healy:

Dieser Kampf gegen den Bonapartismus muss im Vordergrund der Praxis stehen. Sonst verwandeln wir Forderungen wie ‚Verteidigung der Gewerkschaften‘ und ‚Keine Streikbrechermaßnahmen für die Jugend‘ in kantianische Bilder, die auf idealistische Weise die fünf Forderungen verwirren, die den revolutionären Syllogismus des Marsches selbst darstellen.

Diese müssen in folgender Reihenfolge des Syllogismus angeordnet werden:

1. Freilassung der inhaftierten Bergarbeiter. 2. Wiedereinstellung aller entlassenen Bergarbeiter. 3. Kämpft gegen Zechenstillegungen 4. Zerschlagt die Anti-Gewerkschafts-Gesetze. 5. Keine Streikbrechermaßnahmen für Jugendliche.

Der Irrtum, der der Erklärung des Vorsitzenden unserer 1. Mai-Versammlung in London zugrunde lag, entsprang einer routinemäßigen Parteipraxis, die von allgemeinen Annahmen ausging, etwa als er vom ‚Kampf der Jugend‘ und der ‚Verteidigung der Gewerkschaften‘ sprach.

Damit klammerte er die entscheidende Frage der internationalen Bedeutung des Bonapartismus, wie er im Großbritannien der Tories erscheint, aus. Gerade diese Frage muss aber bei der Aktivierung der Parteipraxis im Vordergrund stehen, weil sie sonst in verallgemeinernde, kantianische subjektive Bilder (image-making) verfallen würde.

Solche subjektiven Bilder wären zwar formal richtig, aber es fehlte ihnen der bonapartistische Inhalt, wodurch sie selbst zur Quelle der Wahrnehmung würden – daher ihr kantianischer Ursprung und die wirkliche Gefahr für unsere Arbeit in Großbritannien.

Im vorhergehenden Dezember war die Parteipraxis zur Quelle der Wahrnehmung erklärt worden. Jetzt war die Grundlage jeder Wahrnehmung im Weltmaßstab der Bonapartismus in Großbritannien. Diese bemerkenswerte „Einsicht“ wurde in einer unter der Bezeichnung „fünfteiliger Syllogismus“ bekannten theoretischen Neuerung ausgefeilt. All das bestätigte die tiefe Wahrheit des alten Sprichworts: „Wen die Götter vernichten wollen, den treiben sie zuerst in den Wahnsinn.“

Sieben Wochen später, am 1. Juli 1985, verschwand Aileen Jennings, seit 20 Jahren Healys persönliche Sekretärin, aus London. Sie hinterließ auf Betreiben von Sheila Torrance einen Brief, in dem sie Healy des groben Missbrauchs einer großen Anzahl weiblicher Mitglieder der WRP und des IKVI anklagte und löste dadurch die Explosion aus, die schließlich zu Healys Ausschluss und dem endgültigen Zerfall der WRP führte. Wie Trotzki gewarnt hatte: „Die großen Ereignisse, die über die Menschheit hereinbrechen, werden bei überlebten Organisationen keinen Stein auf dem anderen lassen.“