Erschütternde Augenzeugenberichte enthüllen das Ausmaß der Kriegsverbrechen, die von der Nato bewaffnete, ukrainische Neonazi-Milizen gegen Russland verüben. Sie entlarven den verbrecherischen Charakter des US/Nato-Kriegs gegen Russland und die Kriegspropaganda des gesamten französischen politischen Establishments.
Die Enthüllungen stammen aus Berichten des querschnittsgelähmten französischen Ex-Soldaten Adrien Bocquet für den Radiosender Sud Radio, der während des Kriegs als Sanitäter in die Ukraine gereist war. Auch die Zeitung Le Monde hat darüber berichtet. Sie analysierte ein Video, das in den sozialen Netzwerken große Verbreitung gefunden hat und von den Medien anfangs als russische Propaganda abgetan wurde. Ihre Analyse bestätigt jedoch Bocquets Augenzeugenberichte.
Le Monde steht politisch Präsident Emmanuel Macron nahe und hat, genau wie der Rest der offiziellen Presse, das Vorgehen der Nato gegen Russland in der Ukraine unterstützt. Doch am 16. Mai bestätigte sie die Echtheit eines Videos aus den sozialen Netzwerken, in dem ukrainische Milizionäre wehrlosen, gefesselten russischen Kriegsgefangenen mit Gewehren in die Knie schießen. Der Vorfall ereignete sich am 25. März in dem Dorf Mala Rohan nahe Charkiw.
Laut Le Monde wurde das Video aufgenommen, während eine Einheit des ukrainischen Militärs und drei rechtsextreme nationalistische Milizen – das Asow-Bataillon, Fraikor (Freikorps) und das Slobojanschtschyna-Bataillon – Mala Rohan von den russischen Truppen zurückeroberten.
Andri Ianholenko, der Führer des Slobojanschtschyna-Bataillons, ist auf dem Video sichtbar und identifizierbar. Auf anderen Videos, die Le Monde in Ianholenkos Social-Media-Accounts fand, ruft er „Slawa Ukraini“ (Ruhm der Ukraine), die traditionelle Parole der ukrainischen Faschisten, und posiert mit den drei russischen Kriegsgefangenen, die in dem Video vom 25. März beschossen wurden.
Le Monde gab damit widerwillig die Echtheit eines Videos zu, das zuvor von den französischen und Nato-Medien als „russische Propaganda“ abgetan worden war. Die Faschisten des Slobojanschtschyna-Bataillons werden relativ rücksichtsvoll behandelt, und das dokumentierte Kriegsverbrechen wird als „vermutliche Misshandlung russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Freiwillige“ verharmlost. Tatsächlich zeigt es jedoch ein Kriegsverbrechen ukrainischer Neofaschisten an wehrlosen Gefangenen.
Le Monde, die seit April wegen dieses Videos mit ukrainischen rechtsextremen Freiwilligen in Kontakt steht, veröffentlichte ihre Analyse erst, nachdem Bocquet am 10. Mai in André Bercoffs Sendung auf Sud Radio berichtet hatte. Wie der Rest der französischen Mainstreammedien hat auch Le Monde bisher ein ohrenbetäubendes Schweigen über Bocquets Äußerungen gewahrt. Allerdings ist offensichtlich, dass die Authentifizierung des Videos Bocquets Aussagen auf Sud Radio rückwirkend Glaubwürdigkeit verleiht.
Der ehemalige Soldat Bocquet, der mit 21 Jahren bei einem Unfall querschnittsgelähmt wurde, aber dank Implantaten in die Wirbelsäule wieder teilweise genesen ist, hatte in der Ukraine für kurze Zeit verwundete Kämpfer behandelt. Er wurde erst in Kiew, danach in Lwiw dem Asow-Bataillon zugeteilt. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich gab er im Interview mit Sud Radio einen erschütternden Bericht über dieses Bataillon und den gesamten Ukrainekrieg ab.
Ich habe viele Kriegsverbrechen erlebt. Die einzigen Kriegsverbrechen, die ich in meiner dortigen Zeit erlebt habe, wurden von ukrainischen Streitkräften begangen, nicht von russischen. Das bedeutet nicht, dass Russen keine Kriegsverbrechen begangen hätten, aber die ukrainische Seite hat es auch getan, und niemand spricht darüber. Als ich nach Frankreich zurückkehrte, war ich wirklich erschüttert. ... Die Berichte in den Fernsehnachrichten sind ein himmelweiter Unterschied zu dem, was ich vor Ort gesehen und gehört habe.
Über das Asow-Bataillon, dessen Flagge die Wolfsangel zeigt, das Symbol der Waffen-SS-Division „Das Reich“, die in der Ukraine und Frankreich Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat, erklärte Bocquet: „In der ganzen Ukraine sind 20.000 Mann verteilt, die ihr Super-Neonazi-Logo benutzen, aber das scheint niemanden zu kümmern. Und sie bekommen Waffen aus Europa.“ Er fügte hinzu:
Wissen Sie, worüber die geredet haben, in meiner Anwesenheit, weil ich etwas Ukrainisch und Russisch kann und viele von ihnen Englisch sprechen? Sie haben darüber gewitzelt, sie würden Juden oder Schwarze in Stücke schneiden, wenn sie sie erwischen. Darüber haben sie geredet und herzhaft gelacht.
Bocquet erklärte, Folterungen von gefangenen russischen Soldaten wie am 25. März durch den Führer des Slobojanschtschyna-Bataillons seien eine gängige Praxis unter rechtsextremen ukrainischen Milizen. Er erklärte:
Ich habe gefangene russische Soldaten gesehen, die bereits sehr übel zugerichtet und gefesselt waren. Wir waren in einer Art Hangar, und die gefangenen russischen Soldaten kamen mit Kleinbussen an, je drei oder vier. Wenn sie aus den Fahrzeugen kamen, fragten die Asow-Kämpfer: „Wer sind die Offiziere, wer sind die Offiziere?“
Jeder Soldat, der aus dem Fahrzeug stieg, wurde mit einem Sturmgewehr ins Knie geschossen, obwohl sie wehrlos und gefesselt waren. Ich habe Videos, die das belegen. Ansonsten würde ich solche Vorwürfe nicht erheben, russische Soldaten würden ins Knie geschossen. ... Und diejenigen, die unglücklicherweise sagten „Ich bin Offizier“, wurden in den Kopf geschossen.
Bocquet, der sich während des Massakers von Butscha beim Asow-Bataillon befand, verurteilte die zynische Medienpropaganda, die ausschließlich russische Streitkräfte für die Toten verantwortlich macht. Er erzählte von einer Konfrontation mit US-Journalisten in Butscha, deren Berichte die Ereignisse verfälschten, die er erlebt hatte:
Diese Amerikaner haben Videos aufgenommen und gesagt, das sind russische Geschosse, die in einem Park landen, und das sei inakzeptabel. Ich ging zu ihnen und fragte, warum sie das sagen. Und sie antworteten: „Oh, keine Sorge, das gibt gute Bilder.“ Wissen Sie, was hinter diesem Beschuss wirklich steckte? Da waren ein russisches Ziel und ein Team von Asow-Kämpfern, dem ich zugeteilt war. Sie haben einen kleinen Granatwerfer eingestellt, der Geschosse abfeuerte. Sie haben aber in die falsche Richtung gezielt. ... Also sind diese Geschosse 100 Meter weit von dem russischen Kriegsgerät in einem kleinen Park gelandet, und sie haben das als russische Geschosse dargestellt.
Obwohl Bocquets Bericht auf große Resonanz stieß, haben sich die französischen Medien nicht dazu geäußert oder versucht, ihn zu widerlegen. Er zeigt jedoch, dass in den offiziellen Medien Frankreichs oder der anderen Nato-Staaten keinerlei kritische Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine stattfindet und dass sie die Rolle der ukrainischen Neonazis in dem Krieg herunterspielen.
Diese Enthüllungen bestätigen die Warnungen der World Socialist Web Site über den US/Nato-Krieg gegen Russland in der Ukraine und die engen Beziehungen zwischen der Nato und dem rechtsextremen ukrainischen Regime seit dem von der Nato unterstützten Putsch in Kiew 2014. Washington und Paris sowie die anderen europäischen imperialistischen Mächte haben das ukrainische Militär und Neonazi-Milizen mit Waffen im Wert von Milliarden Euro ausgestattet und benutzen diese Neonazis, um einen schmutzigen Krieg gegen Russland zu führen.
Das ändert keineswegs den reaktionären Charakter des russischen Kriegs in der Ukraine, bestätigt aber faktisch einige der Behauptungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Beziehungen der Nato zu ukrainischen Neonazis. Putins Krieg gründet sich auf russischem Nationalismus, seiner ausdrücklichen Ablehnung des Kommunismus und auf die Auflösung der Sowjetunion durch die stalinistische Bürokratie im Jahr 1991. Da Putin mit rechtsextremen Kräften in Russland und weltweit wie dem französischen Rassemblement National verbündet ist, kann man seinen Krieg nicht als „antifaschistisch“ bezeichnen.
Allerdings sind die Enthüllungen eine unwiderlegbare Anklage gegen die imperialistische Außenpolitik, die etablierten Medien und die pseudolinken Gruppen wie die pablistische Neue Antikapitalistische Partei (NPA), die den Krieg unterstützen. Diese kleinbürgerlichen Kräfte haben sich seit der Auflösung der Sowjetunion zunehmend hinter die Kriege der Nato gestellt. Vor allem seit dem Nato-Krieg gegen Libyen und Syrien 2011 haben sie die von der CIA unterstützten Kriege systematisch als „demokratische“ Revolutionen dargestellt.
Die ersten substanziellen Berichte direkt aus dem Land, die nicht von Medien stammen, die nur die Nato-Propaganda wiederkäuen, widerlegen die offizielle Darstellung des Kriegs. Die mittlerweile unbestreitbare Präsenz von Neonazis auf der ukrainischen Seite verdeutlicht den verbrecherischen Charakter des Kriegs sowie der Nato-Regierungen und sämtlicher Parteien, die ihn unterstützen.