Lisa Diaz aus Großbritannien ruft zum Schulstreik am 1. Oktober auf

Die Sozialistischen Gleichheitsparteien und die World Socialist Web Site rufen die Arbeiterklasse zur größtmöglichen Unterstützung des Vorschlags der britischen Mutter Lisa Diaz auf, am Freitag den 1. Oktober einen Schulstreik zu organisieren.

Lisa, ein Mitglied der Gruppe Safe Education for All (SafeEdForAll, Sichere Bildung für Alle), hatte zuerst zu einer gemeinsamen Aktion der Eltern am 22. Oktober aufgerufen. Doch das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit der sich Kinder infizieren, die kriminelle Reaktion der Regierung von Premierminister Boris Johnson und die zunehmenden Bedenken anderer Eltern haben sie davon überzeugt, das Datum für die Protestaktion vorzuverlegen.

Lisa Diaz ruft in einem Twitter-Video zum Schulstreik auf (Lisa Diaz@Sandyboots2020)

Am 16. September, nur zwei Wochen nach der offiziellen Wiederöffnung der staatlichen Schulen in England, fehlten bereits mehr als 100.000 Schüler wegen einer bestätigten oder mutmaßlichen Infektion mit Covid-19 im Unterricht. Etwa 59.000 davon waren bestätigte Infektionen und 45.000 Verdachtsfälle. Insgesamt ist ein Prozent aller Sekundarschüler an Covid-19 erkrankt.

Am Mittwoch hatte der Chief Medical Officer (CMO) für England, Chris Whitty, und sein Stellvertreter, Jonathan Van-Tam, vor dem Parlament erklärt, dass sich „etwa die Hälfte“ aller Schüler zwischen 12 und 15 Jahren bereits mit Covid infiziert haben und dass sich auch der Rest „unweigerlich“ infizieren wird.

Sekundarschüler haben bereits jetzt die höchsten Infektionsraten, gefolgt von Grundschülern. Fast 90 Kinder in Großbritannien sind bereits an Covid-19 gestorben, und etwa 38.000 Kinder sowie Jugendliche zwischen zwei und 16 Jahren leiden an Long Covid.

Lisa ruft alle Eltern auf, ihre Kinder am 1. Oktober zu Hause zu behalten und in den sozialen Netzwerken ein Bild ihrer Schuluniform zu posten. Am Freitag veröffentlichte sie zwei Videos (hier und hier), in denen sie Eltern aufrief, Briefe an Schulleiter, Behörden und Abgeordnete zu schicken, in denen sie erklären: „Ich bin nicht damit einverstanden, dass meine Kinder für ein Herdenimmunitäts-Experiment benutzt werden, einem brutalen Experiment, in dem sie – wie Chris Whitty und Van-Tam selbst sagten – unweigerlich einem neuartigen Virus ausgesetzt und von ihm infiziert werden, das bereits 88 Kindern das Leben gekostet hat und das bei einem Siebtel aller Patienten schwere Langzeitfolgen auslöst.“ Die Videos wurden innerhalb weniger Stunden mehr als 15.000-mal angesehen.

Lisa sprach über die akuten Gefahren, denen Kinder aufgrund des „völligen Fehlens von Mitigation in den Schulen ausgesetzt sind. Weil sie nicht geimpft sind, sind sie hochgradig anfällig für die gänzlich vermeidbare Ansteckung... Ich habe gestern [am 23. September] nachgeschaut: An einem einzigen Tag haben sich 14.534 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren angesteckt...

Und ich nehme es nicht hin, dass Whitty und Van-Tam es für unvermeidlich halten. Es ist nicht unvermeidlich, wir könnten so vieles tun. Wir haben bereits die Gelegenheit verpasst, unsere Kinder im Sommer zu impfen.“

Sie fragte: „Warum dreht das Bildungsministerium das Ganze um und versucht, die Eltern dafür verantwortlich zu machen? Warum sagen sie, die Mitigationen seien robust? Nichts ist robust. Warum machen sie es zur Aufgabe der Eltern, zweimal pro Woche zu testen? Wir haben die Lügen und die Gehirnwäsche satt. Wir haben es satt, dass sie Wissenschaftler so lächerliche Sachen sagen lassen wie ‚Kinder stecken sich nicht in der Schule an, sondern im Bus‘! Das reicht nicht. Wir nehmen es nicht mehr hin.“

Lisa erklärte gegenüber der World Socialist Web Site: „Ich habe einen Tweet für einen Schulstreik am 22. Oktober veröffentlicht, weil irgendwas getan werden muss. Die Leute sagten mir, sie seien meiner Meinung, aber das sei nicht schnell genug. Sie haben Recht, es war nicht schnell genug. Eigentlich ist auch das jetzige Datum, der 1. Oktober, noch nicht schnell genug. Um diese Zeit nächste Woche werden weitere 100.000 Schüler wegen Covid in der Schule fehlen. Genau das ist letzte Woche passiert. Das ist die Tragik dabei.

Wir müssen gemeinsam handeln, und wir müssen die Aufmerksamkeit dafür erhöhen, weil die Politiker und die Gewerkschaften uns und die Kinder im Stich gelassen haben. Die Behauptung, Kinder seien weniger stark betroffen, ist gelogen.

In den USA hat Dr. Anthony Fauci, der oberste medizinische Berater von Präsident Joe Biden, gesagt: Kein Kind sollte sich mit Covid anstecken. Wir sind weit davon entfernt, und auch von dem, was Dr. Anthony Costello und Dr. Eric Feigl-Ding von der Independent SAGE erklärt haben. Sie erklärten auf Twitter: ‚Wenn acht Kleinkinder sterben, werden drei Millionen [gesundheitsgefährdende] Kissen zurückbeordert. Niemand sagt: ‚Aber, aber, aber... wir müssen lernen, mit Kissen zu leben, an denen Babies ersticken!‘ Gleichzeitig sind [in den USA] 480 Kinder an Covid-19 gestorben – allein letzte Woche waren es 20!‘

Absolut richtig. Ich sage immer, wenn es eine Krankheit gäbe, von der einem die Nase abfällt, würden wir unsere Kinder ihr nicht aussetzen. Aber weil man die Auswirkungen dieser Krankheit nicht sieht, den Schaden, den sie im Hirn und in den Organen anrichtet, soll es in Ordnung sein. Das ist es nicht. Es geht nicht nur um tote Kinder, sondern auch um die langfristigen Schäden, die es verursacht.

Deshalb ist es empörend, wenn der Chief Medical Officer für England, Chris Whitty, und sein Stellvertreter, Jonathan Van-Tam, es für ‚unvermeidlich‘ halten, dass sich Kinder anstecken. Es macht mich wütend. Wann hat dieses Land aufgehört, seine Kinder zu schützen?

Normalerweise tun wir alles, um Kinder zu schützen, aber im Fall von Covid nicht? Wie kann das sein? Wie kann man Todesfälle damit herunterspielen, dass die Toten möglicherweise schon vorher gesundheitliche Probleme hatten? Was für eine Gesellschaft ist das? Es sollte überhaupt keinen Unterschied machen, ob ein Kind oder ein Erwachsener Autismus, Diabetes, Asthma, Down-Syndrom oder sonst was hat. Jedes Leben ist wertvoll.

Aber die Medien bezeichnen diejenigen, die Leben retten und die Gesundheit schützen wollen, als ‚Extremisten‘. Meiner Meinung nach sind die echten Extremisten diejenigen, die Menschen sterben und Kinder leiden lassen wollen. Nichts von den Schäden durch die Ausbreitung dieses Virus ist unvermeidlich. Es kann und muss gestoppt werden, und ich hoffe, dass dieser Schulstreik angenommen wird, das Bewusstsein der Leute schärft und dazu beiträgt.“

Die SEP und die SGP rufen ihre Unterstützer und Leser der WSWS auf, Unterstützungsbotschaften an Lisas Twitter-Account zu schicken und, wenn möglich, an der Protestaktion teilzunehmen.

Der Schulstreik am 1. Oktober muss zur Speerspitze des Widerstands der Bevölkerung gegen die Durchseuchung der Kinder werden, die erschütternde und sogar tödliche Folgen hat. Millionen Eltern und Arbeiter sehen es genauso wie Lisa. Einige der unterstützenden Kommentare auf ihrer Twitter-Seite lauteten: „Viele nehmen die Sache bereits in die eigene Hand. Wir als Eltern müssen sie beschützen. Wir müssen unseren Kindern zeigen, was in uns steckt. Was zählt.“ und „Wir können Veränderung bewirken, wir können uns positionieren, wir können NEIN sagen!“

Das Ausmaß des Widerstands zeigte sich an der Reaktion auf die Hashtags #ParentStrike2021 und #SchoolStrike2021, die in den letzten sieben Tagen eine globale Reichweite von mehr als einer Million Menschen hatten. Der Hashtag #parentstrike2021 wurde mehr als 37.000-mal geteilt.

Diese Stimmung findet jedoch keinen organisierten Ausdruck, weil alle Parteien, einschließlich der Labour Party, die Opferung der Gesundheit und des Lebens von Menschen zugunsten der Konzernprofite teilen. Die Bildungsgewerkschaften haben die Hauptrolle bei der Öffnung der Schulen, Hochschulen und Universitäten gespielt. SEP und SGP hingegen rufen Lehrer und andere Beschäftigte des Bildungswesens auf, am 1. Oktober gemeinsam mit Eltern und Schülern Stellung zu beziehen und ihren Widerstand gegen diesen grotesken Verrat zu zeigen.

Die gleiche Situation besteht in jedem einzelnen Land, weshalb ihr durch eine vereinte internationale Reaktion begegnet werden muss. Der Leiter der Internationalen Redaktion der WSWS, David North, erklärte auf Twitter: „Das ist eine eindringliche Stellungnahme von Lisa. Ihr Aufruf zum Handeln verdient größtmögliche Unterstützung, nicht nur von Eltern in Großbritannien, sondern auf der ganzen Welt. Das massive Ausmaß der Infektionen und Todesfälle ist das Ergebnis der Politik von Regierungen und Unternehmen. Die Arbeiterklasse muss aktiv werden.“

Für Diskussionen über diese wichtigen Fragen, kontaktiert die WSWS oder das Netzwerk der Aktionskomitees für sichere Bildung (Facebook-Seite).

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