Weltweite Unterstützung für globalen Schulstreik am 1. Oktober

Der Schulstreik am 1. Oktober, zu dem Lisa Diaz, Mutter aus Großbritannien, von der Elternorganisation SafeEdforAll (Sichere Bildung für alle) aufgerufen hatte, stieß auf breite Resonanz.

Tausende erklärten in den sozialen Netzwerken ihre Unterstützung, viele machten kurze Videos und teilten die Hashtags #SchoolStrike2021, #SittingDucks und #October1st.

Angesichts der zahlreichen Unterstützungserklärungen von Eltern, Arbeitern und Schülern aus aller Welt veröffentlichte Lisa vor dem Streik ein Video, in dem sie erklärte: „Morgen ist #SchoolStrike2021! Ich bin überwältigt von der Unterstützung aus Großbritannien und der ganzen Welt. Uns mögen viele Meilen trennen – in unserem Kampf für Gerechtigkeit sind wir vereint. Danke von uns allen bei @SafeEdForAll_UK.“

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Unterstützung für den Streik kam u. a. aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland, Spanien, Israel, Sri Lanka, Japan und Australien. Mehrere Teilnehmer veröffentlichten Fotos von den Schuluniformen ihrer Kinder mit einer Maske, um ihren Widerstand gegen die Rückkehr ihrer Kinder in unsichere Schulen zu zeigen.

Einer der am häufigsten geteilten Tweets des Tages stammte von einer britischen Mutter, die erklärte, ihre Tochter leide seit 18 Monaten an einer Infektion, die sie sich in der Schule geholt hatte. Sie veröffentlichte eine Zeichnung, die die Wiederöffnung von Schulen mit dem Befehl zu einem Sturmangriff aus den Schützengräben im Ersten Weltkrieg verglich.

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Der Vorsitzende der Internationalen Redaktion der World Socialist Web Site, David North, erklärte zur Bedeutung dieser globalen Veranstaltung:

Der 1. Oktober 2021 wird in die Geschichte eingehen. Tausende von Arbeitern, die auf Lisa Diaz' Aufruf reagiert und sich an der Global Online Picket Line beteiligt haben, handeln im Namen unzähliger Millionen auf der ganzen Welt.

Während sich die Regierungen und die Reichen ausschließlich für die Auswirkungen der Pandemie auf die Aktienmärkte und die Unternehmensprofite interessieren, geht es der Arbeiterklasse um Menschenleben. Man kann nicht mit Covid-19 leben. Die Krankheit muss ausgerottet werden.

Die heutige Aktion ist ein großer Schritt vorwärts im Kampf gegen die Pandemie. Doch sie ist erst der Beginn, nicht das Ende des Kampfs. Wir müssen auf den Errungenschaft von heute aufbauen und unsere Anstrengungen verstärken, die Arbeiterklasse weltweit zu mobilisieren.

Im Verlauf des Tages wurden zahlreiche Videostatements veröffentlicht, von denen die WSWS einen Großteil zusammengestellt hat.

Lucy Garrard, Mitglied von SafeEdforAll, erklärte in ihrem Video: „Die Medien und die Regierung verharmlosen die Auswirkungen von Covid auf Kinder und versuchen, den Leuten einzureden, die Sache wäre vorbei und alles wäre in Ordnung. Das ist sie aber nicht.“

Fran twitterte: „Ich unterstütze #SchoolStrike2021, weil es, ehrlich gesagt, soziopathisch ist, unschuldige Kinder ohne Schutzmaßnahmen in Schulen einem hochgradig infektiösen, potenziell tödlichen Virus auszusetzen. Kinder können sich nicht selbst schützen, deshalb ist es Aufgabe der Erwachsenen. Solidarität.“

Die Twitter-Nutzerin „Little Hoppy Saul” erklärte: „Jeden Tag infizieren sich zahlreiche Kinder in den Schulen. Es ist nicht unvermeidlich, dass sie sich mit Covid anstecken. Es war eine bewusste Entscheidung des Bildungsministeriums.“

Barbara Slaughter, die seit vielen Jahrzehnten in der trotzkistischen Bewegung in Großbritannien aktiv ist, erklärte: „Lisas Initiative, zu dem heutigen Streik aufzurufen, ist ein mutiger Akt des Widerstands. Sie spricht für Millionen von Arbeiterfamilien auf der ganzen Welt. Und deshalb hat ihr Aufruf internationale Resonanz ausgelöst, weil sie die Wahrheit sagt.“

Eine britische Lehrerin namens Ruth warnte in ihrem Video: „Covid-19 wütet überall an unseren Schulen, unter unseren Kindern und dann auch in den Familien... Wir haben das Recht auf Sicherheit, das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Bildung. Und diese Rechte sind für unsere Kinder im Moment nicht gewährleistet.“

Sarah erklärte: „Ich mache diese Aufnahme in meiner Garage, weil ich nicht will, dass meine Kinder erfahren, dass diesen Monat bereits zehn Kinder an Covid-19 gestorben sind. Es gibt in den Schulen keine Schutzmaßnahmen, und die Kinder sind ungeimpft. Das ist völlig inakzeptabel.“

Hemantha Welihena, ein Lehrer und Mitglied des Teachers-Students-Parents Safety Committee in Sri Lanka, erklärte in einem Video: „Alle sollten überall auf der Welt gegen die Wiederöffnung der Schulen und gegen die Politik der Herdenimmunität kämpfen. Kinder sind die zukünftige Generation der Gesellschaft.“

Martin Mauer, Erzieher aus Sachsen und Mitglied des Netzwerks der Aktionskomitees für sichere Bildung, erklärte zur Unterstützung des Streiks: „Alle etablierten Parteien setzen eine hemmungslose Politik der Kinderdurchseuchung durch, sabotieren selbst einfachste Schutzmaßnahmen wie Quarantäneregeln und opfern damit letztendlich die Gesundheit von Millionen Kindern den wirtschaftlichen Interessen der Banken und Konzerne.“

Cheryl Crisp, nationale Sekretärin der Socialist Equality Party von Australien, erklärte die uneingeschränkte Unterstützung ihrer Partei für den Schulstreik: „Ungeimpfte Kinder ohne Schutz in die Schulen zu schicken, hat nichts mit Bildung zu tun, sondern nur mit der Forderung, dass ihre Eltern wieder zur Arbeit gehen können, dort produzieren und Profite für die Unternehmen erwirtschaften.“

Sie fügte hinzu: „Die Arbeiterklasse ist die einzige Kraft, die für die Interessen von Wissenschaft, Leben und Gesellschaft eintritt, deshalb muss sie die Dinge selbst in die Hand nehmen. Dieser Streik ist der Beginn dieses Kampfs.“

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Die ehemalige britische Lehrerin Margot Miller, die auch für die WSWS schreibt, erklärte: „Ich glaube, ich spreche für meine Berufsgruppe. Wir treten leidenschaftlich für die Gesundheit, Bildung und das Glück der Kinder ein. Aber wie glücklich können sie sein, wenn sie sich mit Covid anstecken, krank werden, Long Covid bekommen und das Virus an ihre Familien und Angehörigen weitergeben?“

Adam, aus London erklärte: „Ich arbeite in den Wohnheimen einer bekannten Universität... Es ist unmoralisch, Kinder mit Falschinformationen und Lügen in die Schulen zurückzuschicken, während die Regierung die Wahrheit über Covid und die Pandemie vertuscht.“

David O’Sullivan, ein Busfahrer aus London und Gründungsmitglied des London Bus Rank-and-File Committee, erklärte: „Lisas Aufruf zum Widerstand gegen das Herdenimmunitäts-Experiment der Regierung mit unseren Kindern sollte überall bekannt gemacht werden... Nur durch das Eingreifen der Masse der Arbeiterklasse wird sich etwas ändern.“

Tom Peters bekundete die Unterstützung der Socialist Equality Group in Neuseeland und erklärte, der Streik sei „ein Vorbild für Arbeiter auf der ganzen Welt, die gegen die mörderische Politik kämpfen wollen, die Covid-19 außer Kontrolle geraten lässt.“

Kelly Taylor twitterte: „Ich unterstütze den Schulstreik und lasse meine Kinder heute zu Hause. In den ersten zwei Wochen des Schuljahrs haben sich bereits 59.000 Kinder infiziert.“

Ein Beschäftigter des National Health Service aus Südengland erklärte in einem Video: „Als Beschäftigter im Gesundheitswesen unterstütze ich den Schulstreik, zu dem Lisa @Sandyboots2020 aufgerufen hat, uneingeschränkt. Ich stehe voll hinter diesem mutigen Schritt zum Schutz der Kinder vor Covid-19.“

Eine 38-jährige dreifache Mutter aus Chicago erklärte: „Unsere Politiker lassen uns im Stich, und wir sagen: genug ist genug... Wir können kein Virus ignorieren, das alleine in unserem Land bereits sechs Millionen Kinder infiziert hat... Unsere Kinder sind nicht entbehrlich. Und ich weigere mich, meine in Gefahr zu bringen, damit sich die Wirtschaft erholen kann.“

Phyllis, die seit 25 Jahren als Lehrerin an einer öffentlichen Schule in Detroit beschäftigt und Mitglied des Michigan Educators Rank-and-File Safety Committee ist, schrieb: „Ich unterstütze die Bewegung #SchoolStrike2021 zu 100 Prozent... Schulen sind keine Schulen mehr. Sie sind zu Sammelbecken für tödliche, aber vermeidbare Infektionen geworden. Das muss aufhören.“

Laurent Lafrance, Lehrer und Mitglied des Cross-Canada Educators Rank-and-File Safety Committee, erklärte in einem Video: „In Kanada ist es genau wie in allen anderen Ländern... Wir sind jetzt in der vierten Welle der Pandemie, es sterben weiterhin Menschen, und Kinder infizieren sich massenhaft in den Schulen.“

Sergi Ginebrera twitterte: „Ich unterstütze @Sandyboots2020 für ihre mutige Initiative #SchoolStrike2021 #SittingDucks #October1st, vor allem weil Deutschland heute die meisten Einschränkungen aufhebt und u. a. große Parties und Sportveranstaltungen erlaubt und die Maskenpflicht an Grundschulen abschafft. War der ganze Aufwand umsonst?“

Jude, eine Unterstützerin der Socialist Equality Party (UK), erklärte in ihrem Video: „Eltern und Lehrer, die diese Aktion unterstützen, tun das Richtige. Sie müssen völlig mit denjenigen brechen, die sich ihnen in den Weg stellen, und müssen diese wunderbare internationale Bewegung aufbauen, damit wir Covid gemeinsam überall auf der Welt ausrotten können.“

Bezeichnenderweise wurde der Schulstreik auch von mehreren Wissenschaftlern unterstützt. Malgorzata Gasperowicz, eine Entwicklungsbiologin und Forscherin an der Fakultät für Pflege der Universität Calgary, twitterte in einer Erklärung von ZeroCovidCanada: „Wir ermutigen alle kanadischen Eltern, an dem Streik am 1. Oktober teilzunehmen.“

Professor Colin Davis von der Universität Bristol (England) twitterte: „Solidarität mit allen Streikenden. Meine Kinder gehen heute nicht in die Schule. Meine Tochter sagte, sie hat Mitleid mit den Lehrern, die trotz des Covid-Ausbruchs in ihrem Jahrgang unterrichten müssen.“

Professor Deepti Gurdasani, ein Epidemiologe und Dozent an der Queen Mary University in London, twitterte: „Ich konnte nicht teilnehmen, aber ich unterstütze uneingeschränkt alle Eltern, die gegen den Mangel an grundlegenden Eindämmungsmaßnahmen in Schulen protestieren, die alleine in den letzten Wochen zur Infektion von etwa 160.000 Kindern geführt haben. Unsere Jugend wird rücksichtslos gefährdet.“

Der Streik am 1. Oktober war das Ergebnis von Initiativen, die die Arbeiter unabhängig von den Gewerkschaften und den „linken“ Parteien durchgeführt haben. Diese Organisationen haben in jedem Stadium dabei geholfen, die mörderische Politik der herrschenden Klasse umzusetzen. Der Streik war ein wichtiger Schritt vorwärts im Kampf der internationalen Arbeiterklasse gegen die Pandemie und brachte ihr Streben nach einer Politik zur Rettung von Menschenleben statt privaten Profiten zum Ausdruck.

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