Der zweite globale Schulstreik am 15. Oktober stieß erneut auf große Unterstützung. Wie bereits am 1. Oktober hatte die britische Mutter Lisa Diaz Eltern in Großbritannien und weltweit dazu aufgerufen, ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken und gegen die mörderische Durchseuchungspolitik zu streiken.
Am Protest beteiligten sich Eltern, Schüler und Lehrer weltweit. Solidaritätsstatements kamen u.a. aus Großbritannien, Frankreich, Polen, der Türkei, den USA, Kanada, Brasilien, Australien, Neuseeland und Sri Lanka. Auch in Deutschland wurde der Streik von vielen Arbeitern und Jugendlichen verfolgt und unterstützt.
Wir bringen hier nur einige der Statements und Bilder, die in den sozialen Medien unter den Hashtags #October15th, #SittingDucks, #SchoolStrike2021, #EradicateCOVID verbreitetet und auf der World Socialist Web Site live veröffentlicht wurden. Weitere Artikel mit internationalen Stimmen werden folgen.
Martin, ein Erzieher aus Dresden, schreibt: „Der zweite internationale Schulstreik Aktionstag am 15. Oktober ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die Durchseuchungspolitik gerade an Schulen und Kitas.
Wie bereits vor zwei Wochen befürchtet, schreiten die Infektionen rasant voran. Bei mir in Sachsen ist die 7-Tage-Inzidenz seitdem um 50 Prozent gestiegen und liegt nun bei 92. Unbeeindruckt davon hält die Regierung an der Eskalation ihrer Durchseuchungspolitik fest und will ab 25. Oktober die Maskenpflicht auch an den Oberschulen und Gymnasien abschaffen.
Diese völlig unverantwortliche und kriminelle Politik wird von allen etablierten Parteien verfolgt, auch den nominell linken. Im benachbarten Thüringen, wo die angeblich linkeste Landesregierung in Deutschland regiert, liegt die Inzidenz im Unstrut-Hainich Landkreis unter Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 14 bei 1204. Die einzige Reaktion des Regierungschef von der Linkspartei darauf war ein „Sondergutachten“ ihres wissenschaftlichen Beirats zu beantragen. Deren Vorsitzende erklärte, besonders vulnerable Gruppen müssen geschützt werden, dazu „gehören Kinder nicht“.
Während die Regierenden jegliche wissenschaftliche Empfehlungen mit Füßen treten, müssen wir Pädagogen im Bündnis mit Eltern und Schülern uns auf solche stützen. Ich freue mich daher sehr auf das internationale Webinar am 24. Oktober mit Lisa Diaz und David North und einer Reihe prinzipieller Wissenschaftler wie Dr. Eric Feigl-Ding oder Malgorzata Gasperowicz. Wir Arbeiter brauchen die Wissenschaft, aber die Wissenschaft braucht auch die Arbeiterklasse, um die Pandemie zu stoppen!“
Andy Niklaus, Busfahrer und Mitglied des Berliner Aktionskomitees der Verkehrsarbeiter für sichere Arbeitsplätze, erklärt in einem Solidaritätsvideo: „Die Zahl der infizierten Kinder, Studenten und Arbeiter weltweit sind ein Desaster. Jeder einzelne Infizierte ist einer zu viel. Ich unterstütze auch den zweiten Schulstreik, zu dem Lisa Diaz aufgerufen hat. In Deutschland verlieren die Kinder jeden Schutz. Es gibt keine Maskenpflicht und keine Luftfilter, aber volle Busse. Die Gewerkschaften, die Linkspartei, die SPD und die Grünen unterstützen die Durchseuchungspolitik. Wir nicht! Es ist Zeit, dass die Arbeiterklasse weltweit handelt.“
Florian, ein Schüler aus Baden-Württemberg, erklärt: „Ich solidarisiere mich mit dem Schulstreik heute am 15. Oktober. Nachdem der Streik am 1. Oktober international so gut verlief, wurde noch einmal deutlich wie wichtig unsere Kampf für sichere Schulen ist. Jetzt gilt es diesen Kampf fortzuführen und zu erweitern. Wir Schüler, Eltern und Lehrer sind der Meinung, dass es genug ist und so handeln wir auch. Wenn die Politiker uns nicht schützen können oder wollen, machen wir das eben selber. Genug ist genug.“
Tamino, ebenfalls ein Schüler aus Baden-Württemberg, hat uns diese Nachricht geschickt: „Lisas Streikaufruf ist von enormer Bedeutung. Entgegen den allgemeinen Behauptungen der Regierungen, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Nicht nur in Großbritannien, sondern auch hier in Deutschland sind die Infektionszahlen auf einem sehr hohen Niveau – besonders unter Schülern. Gleichzeitig werden nach und nach sämtliche Schutzmaßnahmen abgebaut. Seit dem 1. Oktober wurden die kostenlosen Corona-Tests, sowie in fast allen Bundesländern die Maskenpflicht im Unterricht abgeschafft. Deswegen ist eine unabhängige Streikbewegung der Arbeiterklasse und Jugend besonders wichtig.“
Joshua, ein Schüler aus Nürnberg, schreibt: „Ich befürworte den heutigen Streik, da ich als Schüler die mörderische Durchseuchungspolitik tagtäglich am eigenen Leibe erlebe. Es gibt de facto keine einzige sinnvolle Maßnahme, Kinder und Jugendliche vor einer Infektion in den Schulen zu schützen. Es gibt keine Maskenpflicht am Platz, Luftfilter sind nur zu einem geringen Teil verfügbar und es gibt keine effektiven Konzepte, Zusammentreffen von großen Menschenmassen wie z.B. in den Pausen zu vermeiden. Auf der Agenda der herrschenden Klasse steht die unkontrollierte Durchsuchung einer gesamten Bevölkerungsgruppe, die größtenteils ungeschützt ist - um des Profits willen. Keine einzige der etablierten Parteien hat ein Interesse daran, etwas dagegen zu tun. Daher begrüße ich den Schritt der Eltern in Großbritannien, Eigeninitiative zu ergreifen und fordere alle dazu auf, diesem Beispiel zu folgen, denn auf die herrschende Klasse und ihre Agenten ist kein Verlass!“
Laura, Schülerin aus der Nähe von Dessau in Sachsen-Anhalt, schickte der WSWS das folgende Statement: „Der Schulstreik ist wichtig, um die Frustration über die Durchseuchungspolitik auszudrücken. Besonders als Schüler mache ich mir Gedanken, um die Entwicklung durch die Delta-Variante und habe sehr große Sorge meine Eltern und Familie anzustecken. Dass sich in dieser Situation Kinder- und Jugendärzte gegen das Maskentragen bei Kindern aussprechen, ist erschreckend. Sie liefern die ungeimpften Kinder einem Virus schutzlos aus, von dem die Langzeitfolgen noch nicht bekannt sind.“
Piotr, Gymnasiast aus Gdańsk, schickte diese Nachricht: „Ich unterstütze den Schulstreik, weil ich Angst um die Gesundheit meiner Eltern habe. Sie sind beide über 50 Jahre alt. In polnischen Schulen gibt es praktisch keine Hygieneregeln – wir werden nicht getestet, kaum jemand trägt eine Maske auf dem Flur, und in den Klassenzimmern trägt auch niemand eine. Aufgrund der jüngsten Bildungsreform (Abschaffung der Gymnasien) besuchen viel mehr Menschen die Schule, als sie sollten. Die polnische Regierung scheint nichts zum Schutz der Schüler zu unternehmen - der Bildungsminister selbst, Przemyslaw Czarnek, gab zu, dass die Schulen erst dann geschlossen werden, wenn es keine Krankenhausplätze mehr gibt. Leider wird es dann für viele Menschen schon zu spät sein.“
Führende Mitglieder der Sozialistischen Gleichheitsparteien weltweit solidarisierten sich mit dem Streik. „Er ist Ausdruck der Massenopposition gegen die Profite-vor-Leben-Politik und für ein wissenschaftliches Programm zur Ausrottung des Virus!“, schrieb der stellvertretende Vorsitzende der SGP, Christoph Vandreier, auf Twitter. Er rief dazu auf, am nächsten Online-Webinar der WSWS am 24. Oktober teilzunehmen. Es trägt den Titel „How to End the Pandemic: The Case for Eradication“ („Wie die Pandemie beendet werden kann: Ein Plädoyer für die Ausrottung des Virus“).
Auf der Veranstaltung werden Vertreter der WSWS gemeinsam mit Wissenschaftlern und betroffenen Arbeitern – darunter Lisa Diaz – ein genaues Verständnis für den gegenwärtigen Stand der Pandemie schaffen und diskutieren, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Massensterben zu beenden und COVID-19 weltweit auszurotten. Registriert Euch hier.