„Russland ist faschistisch“: Geschichtsfälschung von Timothy Snyder im Dienste der US-Nato-Kriegspropaganda

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Twitter gepostet.

Die Kolumne von Timothy Snyder in der New York Times — „Wir sollten es aussprechen. Russland ist faschistisch“ — ist ein weiteres Beispiel für die Rolle des Yale-Professors als skrupelloser Verbreiter von Geschichtsfälschung, mit der der US-Nato-Krieg gegen Russland legitimiert werden soll.

Snyder schreibt, Russland „kämpft einen faschistischen Vernichtungskrieg“, und warnt: „Sollte Russland gewinnen, werden die Faschisten auf der ganzen Welt ruhig schlafen können.“

Diese Behauptung ignoriert nicht nur, dass rechte Regierungen und mächtige rechtsextreme Bewegungen an der Nato-Koalition beteiligt sind. Snyder verschweigt erneut die Tatsache, dass die ukrainischen Faschisten des Asow-Bataillons im Krieg gegen Russland an vorderster Front stehen.

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Snyders Behauptung, Russland sei „faschistisch“, beruht auf seiner Definition von Faschismus als „Triumph des Willens über die Vernunft“. Aus historischer, politischer und soziologischer Sicht ist diese psychologisch begründete „Definition“ wertlos.

Sie trägt nichts dazu bei, die Ursprünge, die soziale Basis und die sozioökonomischen Interessen des Regimes zu erklären. Viele Regierungen und zahllose politische Parteien — einschließlich der Demokraten und Republikaner in den USA — stellen den „Willen über die Vernunft“. Das allein macht sie noch nicht zu Faschisten.

Snyder behauptet, dass „Russland die meisten der Kriterien [des Faschismus] erfüllt, die die Gelehrten anzuwenden pflegen“. Welche Gelehrten? Er führt sie nicht auf. Was die Kriterien angeht, so nennt Snyder nur drei.

Russland „hat einen Kult um einen einzelnen Führer“. Snyder definiert seine Begriffe nicht. Was ist der spezifische Aspekt an Putins populärem Rückhalt, der ihm einen kultähnlichen Charakter verleiht? Dies trägt nichts dazu bei, die soziale und politische Dynamik zu erhellen, die Putins dominanter Rolle zugrunde liegt.

Das zweite Kriterium ist, dass es in Russland „einen Totenkult gibt, der um den Zweiten Weltkrieg herum organisiert ist“. Was ist damit gemeint? Russland gedenkt den rund 30 Millionen Menschen, die im Kampf gegen die Nazi-Invasion der Sowjetunion ihr Leben verloren haben.

Inwiefern unterscheidet sich das Gedenken an die Opfer des Kampfes gegen den Faschismus von den Ehrungen, die viele andere Länder ihren Opfern in vergangenen Kriegen zuteil werden lassen? Sind der amerikanische Memorial Day, das Grabmal des unbekannten Soldaten und der Friedhof von Arlington Beispiele für einen „Totenkult“?

Snyders drittes Kriterium ist „der Mythos eines vergangenen goldenen Zeitalters imperialer Größe, das durch die heilende Gewalt eines Krieges wiederhergestellt werden soll — den mörderischen Krieg gegen die Ukraine“.

Putin beruft sich zwar auf den reaktionären großrussischen Nationalismus, um die Invasion zu rechtfertigen, doch gibt es keinen Hinweis darauf, dass Träume von einem „vergangenen goldenen Zeitalter imperialer Größe“ bei der Entscheidung für den Angriff auf die Ukraine eine wichtige Rolle gespielt haben oder dass dieser Appell auf breite Unterstützung stößt.

Putins Entscheidung, die Ukraine anzugreifen, war eindeutig eine Reaktion auf die Nato-Osterweiterung, die die Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen des russischen Nationalstaats bedroht, die vom Kreml im Wesentlichen in bürgerlich-kapitalistischen Begriffen gefasst wird.

Es gibt keine ernstzunehmenden Beweise dafür, dass die russische Invasion Teil eines umfassenderen Plans imperialistisch motivierter Gebietseroberung ist, die mit Hitlers Eroberungskrieg vergleichbar wäre, ganz zu schweigen von den Kriegen, die die Vereinigten Staaten seit 1990 im Streben nach globaler Vorherrschaft geführt haben.

Snyders Behauptung, Russland sei faschistisch, beruht also auf drei Kriterien, die ausschließlich psychologischer Natur sind: 1) ein „Kult um einen einzelnen Führer“, 2) ein „Totenkult“ und 3) „ein Mythos von einem vergangenen goldenen Zeitalter imperialer Größe“.

Der intellektuelle Bankrott dieses Schemas ist für jeden ernsthaften Faschismus-Historiker offensichtlich. Doch Snyders Machwerk ist nicht nur bankrott. Es wird vorgebracht, um eine groteske Geschichtsfälschung mit finsteren politischen Absichten zu legitimieren.

Snyder schreibt: „Es ist nicht das erste Mal, dass die Ukraine das Ziel eines faschistischen Krieges ist. Die Eroberung des Landes war 1941 Hitlers wichtigstes Kriegsziel.“

Am 22. Juni 1941 überfiel Nazi-Deutschland die Sowjetunion, zu der auch die Ukraine gehörte. Ziel der Invasion war die totale Zerstörung des Sowjetstaates, die Ausrottung großer Teile seiner Bevölkerung und die Versklavung der Slawen als „Untermenschen“.

Wie der Historiker Stephen G. Fritz in Ostkrieg: Hitlers Vernichtungskrieg im Osten geschrieben hat:

Hitler ist nicht in den Krieg im Osten hineingestolpert. Für ihn war der „richtige“ Krieg immer derjenige gegen die Sowjetunion, denn für ihn hing das Schicksal Deutschlands von der Erlangung von Lebensraum und der Lösung der „Judenfrage“ ab. Beides war wiederum von der Zerstörung der Sowjetunion abhängig.

Welches davon war wichtiger? In Anbetracht von Hitlers Ansichten wäre es künstlich zu versuchen, sie zu priorisieren oder zu trennen. Für ihn war der Krieg gegen den „jüdischen Bolschewismus“ und für „Lebensraum“ allumfassend und nicht voneinander zu trennen.

Indem er die Ukraine als separate, von der Sowjetunion getrennte Einheit und als zentrales und unabhängiges Ziel der Nazi-Invasion darstellt, macht sich Snyder rückwirkend die falsche Darstellung der ukrainischen Faschisten zu eigen.

Aber genau an diesem Punkt überschneidet sich Snyders Geschichtsfälschung mit seiner Vertuschung des zeitgenössischen ukrainischen Faschismus und seiner bösartigen antirussischen Propaganda.

Wie auch in seinem Buch Bloodlands unterschlägt Snyder die Tatsache, dass die ukrainischen Faschisten unter der Führung von Stepan Bandera — die Vorläufer des heutigen Asow-Bataillons und verwandter Neonazi-Bewegungen — den deutschen Überfall auf die Sowjetunion begrüßten und an der Ermordung von Juden und Polen mitwirkten.

Snyder schließt mit der Behauptung, dass das Schicksal der Demokratie von der Niederlage Russlands abhänge. „Wenn die Ukraine nicht gewinnt“, erklärt er, „können wir uns auf Jahrzehnte der Finsternis einstellen“. Wenn Snyder Recht hat, wird die Welt von schwer bewaffneten ukrainischen Faschisten vor der „Finsternis“ geschützt.

Wie kann die Demokratie durch das Asow-Bataillon gerettet werden, das der Journalist Michael Colborne in einer ausführlichen Studie als „eine Bewegung“ beschreibt, „die anderen rechtsextremen Bewegungen auf der ganzen Welt als Vorbild und Inspiration gedient hat und weiterhin dienen wird“?

Es gibt viele Historiker, die wissen, dass Snyders Arbeit intellektuell wertlos ist. Aber sie sind von seiner Prominenz eingeschüchtert und fürchten sich davor, das Narrativ in Frage zu stellen, das zur Rechtfertigung des US- und Nato-Krieges gegen Russland verwendet wird. Es ist höchste Zeit, dieses feige Schweigen zu brechen.

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