UAW-Aufseher weist Will Lehmans Protest gegen betrügerische Wahl zurück – Automobilarbeiter: „Die ganze Sache stinkt“

Automobilarbeiter, die vom Autoarbeiter Newsletter der World Socialist Web Site kontaktiert wurden, bekundeten ihre Opposition gegen die Entscheidung des gerichtlich bestellten Aufsehers, der die Gewerkschaft United Auto Workers zu beaufsichtigen hat. Er hatte die Protesnote des Mack Trucks-Arbeiters und UAW-Präsidentschaftskandidaten Will Lehman gegen die systematische Unterdrückung von Wählern bei den nationalen UAW-Wahlen kurzerhand zurückgewiesen.

In seiner Antwort behauptete der Aufseher, dass die Wahlbeteiligung nicht gering gewesen sei – und das, obwohl bei der ersten Direktwahl der UAW-Führung in der Geschichte nur 104.766 Stimmen von insgesamt über einer Million wahlberechtigten Mitgliedern ausgezählt wurden, also nur 9 Prozent. Die von Lehman vorgelegten schriftlichen Zeugenaussagen von Arbeitern wurden vom Aufseher als „unbegründet“ oder „vage“ beiseite geschoben, während er alle eigennützigen Beteuerungen des UAW-Apparats als bewiesen akzeptierte.

In Wirklichkeit arbeiteten der UAW-Apparat und der Aufseher daran, die Mitglieder über die Wahl im Unklaren zu lassen, da sie wussten, dass mit Will Lehman ein Sozialist auf dem Stimmzettel stand. In der ersten Runde unternahm die UAW keine nennenswerten Anstrengungen, um die Wahl bekannt zu machen oder die Verteilerlisten zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass alle Arbeiter Stimmzettel erhielten.

Protestnote an UAW-Wahlleiter gegen Unterdrückung von Wählerstimmen bei den UAW-Wahlen 2022. William Lehman, UAW-Präsidentschaftskandidat (Foto von Will Lehman) [Photo by Will Lehman]

Nachdem die langjährigen Bürokraten Ray Curry und Shawn Fain in die Stichwahl gekommen waren, unternahm die UAW ernsthaftere Anstrengungen, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, aber die Zahl der abgegebenen Stimmen stieg nur geringfügig auf 138.000, was die weit verbreitete Entfremdung der einfachen Arbeiter von der Bürokratie widerspiegelt. Das Wahlergebnis ist aufgrund von Wahlanfechtungen noch immer nicht bestätigt worden.

Der neue Gewerkschaftsvorsitzende Shawn Fain, der das Amt am Sonntag antrat, hatte lediglich 483 Stimmen mehr erhalten als der bisherige Amtsinhaber Ray Curry. Damit war die Zahl der angefochtenen und unentschiedenen Stimmzettel mit 586 noch am Wochenende größer war als die Zahl der Stimmen, die die beiden Kandidaten trennte.

Ein langjähriger Arbeiter des Ford-Montagewerks in Chicago sagte gegenüber dem Autoworker Newsletter: „Mr. Lehman hat mir E-Mails über die nationale UAW-Wahl zugeschickt. Ich denke, es ist verrückt, was da gelaufen ist. Ich glaube, dass der Aufseher für den UAW-Vorstand gearbeitet hat – für ihn und nicht für die Mitglieder der Gewerkschaft. Ich glaube, die ganze UAW-Führung ist auf sich selbst fokussiert, und alles, worum sie sich jetzt kümmert, ist der Vertrag, damit sie die Mitglieder damit übers Ohr hauen können.“

Angesichts der wahrscheinlichen Niederlage startete die Clique der Bürokraten um den amtierenden UAW-Präsidenten Ray Curry in letzter Minute eine verzweifelte Anfechtung der Wahl, wobei sie einräumte, dass die Wahl ein Betrug war, und viele der von Lehman vorgebrachten Punkte anführte. Es war jedoch die Verwaltung unter Curry, die die Wahl beaufsichtigt hatte und die Hauptverantwortung für die Entmündigung der UAW-Mitglieder trägt.

Angesichts ihrer immer wahrscheinlicheren Niederlage hatte die Bürokraten-Clique um den bisherigen UAW-Präsidenten Ray Curry in letzter Minute eine verzweifelte Anfechtung der Wahl in die Wege geleitet und dadurch eingeräumt, dass die Wahl ein Betrug war. Dabei führten sie viele der von Lehman vorgebrachten Punkte an – doch es war die Curry-Führung selbst, die die Wahl beaufsichtigt hatte und die Hauptverantwortung für die Entmündigung der UAW-Mitglieder trägt.

Als Reaktion auf Currys Statement zur Wahl sagte ein langjähriges UAW-Mitglied, das bei Detroit Diesel arbeitet: „Jetzt sagt Curry das Gleiche wie Will, weil er seine Macht nicht aufgeben will, aber ich bin sicher, dass Fain einen Posten auch an Curry geben wird.

Will hat von Anfang an dasselbe über den Wahlbetrug gesagt. Ich habe im zweiten Wahlgang keine Stimme abgegeben, weil Wills Name nicht auf dem Stimmzettel stand.

Ich habe die Erklärung von Fain über die Rückgabe der Macht an die Arbeiter gesehen. Er sagt, es sei an der Zeit, den Arbeitern etwas zurückzugeben. Ich habe gehört, wie er das im Fernsehen mit einem Pokerface gesagt hat. Ich denke, das ist Bullshit.“

Ein pensionierter Ford-Arbeiter schrieb: „Alles, was Will gesagt hat, wurde dokumentiert, was zeigt, dass der Aufseher und sein Rechtsberater ihrer Pflicht nicht nachgekommen sind.

Wie kann der Aufseher sagen, dass 9 Prozent keine niedrige Wahlbeteiligung sind? Bei der Teamster-Wahl gab es eine Wahlbeteiligung von 23-26 Prozent; es gibt Referenzwerte. Man muss sich nur andere Gewerkschaften anschauen. Der Aufseher muss durchleuchtet werden.

Jetzt erhebt Curry die gleichen Anschuldigungen und sagt die gleichen Dinge wie Will. Sie müssen im Gewerkschaftsapparat verrückt werden, dass er diese Aussage überhaupt gemacht hat. Das untergräbt die Aussage des Aufsehers völlig. Er hat im Grunde zugegeben, dass Will von demselben Bus überfahren wurde.

Die ganze Sache riecht, als ob man auf der Straße auf ein Stinktier getreten hätte. Sie können dem nicht entkommen. Es hat sich nichts geändert, das kann ich sehen. Es gibt immer noch die gleiche Korruption wie vorher.“

Ein weiteres Indiz für die absichtliche Unterdrückung von Wählern durch den UAW-Apparat kommt von vielen Arbeitern des Zulieferwerks Dana Driveline in Toledo (Ohio). Sie teilten der World Socialist Web Site mit, dass sie nie über die UAW-Wahl informiert wurden und erst jetzt zum ersten Mal von Will Lehmans Kampagne erfahren haben. Ein jüngerer Dana-Arbeiter sagte, nachdem er die Debatte zwischen Will Lehman, Shawn Fain und Ray Curry gesehen hatte: „Ich wünschte, ich hätte die Chance gehabt, für Will zu stimmen, weil alles, was er sagt, gut und fair klingt. Ich war auch mit allem einverstanden, was er in der Debatte gesagt hat. Ich hätte für ihn gestimmt.“

Ein anderer junger Dana-Mitarbeiter stimmte zu: „Ich hätte definitiv für Will gestimmt, eine Stimme für das Volk!“

Eine langjährige Arbeiterin des Stellantis Montagewerks Jefferson in Detroit sagte, dass die Erfahrung in ihrem Werk bestätigt habe, was Will Lehman über die massenhafte Entmündigung der Wähler erklärt hat: „Ich fand es seltsam, dass niemand über die Wahl gesprochen hat. Es gab keine Plakate, nichts. Die einzigen Flugblätter und Broschüren waren die, die ich für Will ausgelegt habe.

Ich habe noch nie eine Wahl wie diese erlebt, nicht einmal die der UAW-Vertrauensleute. Und das hier war eine wichtige Wahl, die Wahl zum UAW-Präsidenten. Ich kann dir zeigen, wie viel Informationsmaterial sie alleine für die Wahl der Gewerkschaftsvertrauensleute bereitgestellt haben, aber für die UAW-Vorstandswahl gab es nichts.“

Loading