„Ich warte seit Sommer 2020 auf einen Streik der Eltern“

Wachsende Unterstützung für Schulstreik am 1. Oktober in Großbritannien

Die Unterstützung für den Schulstreik am 1. Oktober in Großbritannien nimmt weltweit zu. In vielen Ländern erklären sich Eltern, Schüler, Lehrer und andere Arbeiter solidarisch mit Lisa Diaz‘ Aufruf. Bereits am Mittwoch veröffentlichte die WSWS einen Artikel mit Solidaritätserklärungen aus Deutschland. Seitdem haben uns weitere Statements erreicht.

Marie-Luise, eine Mutter aus Brandenburg, schreibt: „Ich unterstütze den Schulstreik am 1. Oktober, weil der Schutz unserer Gesundheit nicht verhandelbar ist. Schulen waren, sind und bleiben Orte von Infektionen. Niemand kann mir sagen, welche Folgen eine SarsCoV2 Infektion, auch wenn es nur ein milder Verlauf wäre, für meine Kinder haben wird. Darum werden meine Kinder ungeimpft keinen Ort besuchen, wo weder Masken getragen werden, noch zuverlässig durch die Eltern zu Hause getestet wird.“

Heidi, eine Mutter von zwei Kindern (3 und 14 Jahre alt) aus Berlin schreibt: „Ich unterstütze den Streik, weil Kinder ein Recht auf Unversehrtheit haben. Covid birgt das Risiko von Spätfolgen, die bis dato niemand seriös ausschließen kann. Durchseuchung ist keine Option. Es gibt ungenügend Luftfilter, die Maskenpflicht wird für die 1-6.-Klässler aufgehoben. Und das alles, obwohl es bis zur Impfung ab 6 Jahren nicht mehr lang ist. Das ist unethisch, unsolidarisch und ein Armutszeugnis für Deutschland.“

Eine weitere Mutter aus Nordrhein-Westfalen schickt uns diese Nachricht: „Ich bin auch leider einer der Eltern die ein chronisch krankes Kind haben. Wir haben ein Attest, und trotzdem weigert die Schule sich, uns Material auszuhändigen. Ich suche selbst nach Hilfe. Ich hoffe aber sehr, dass die Lehrer und Lehrerinnen endlich aufstehen und für ihren eigenen Schutz und den der Kinder kämpfen. Viele Eltern kämpfen bereits. Bisher interessierte das keinen. Ich vermute, wenn Lehrer/innen streiken, ist das was anderes, das System ist auf ihre Mitarbeiter angewiesen. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich dann etwas ändern wird! Wenn man nicht mal seine chronisch kranken Kinder schützen darf, dann ist das echt schlimm!“

Thilo Schmidt, Vater und technischer Supporter aus Baden-Württemberg ruft ebenfalls dazu auf, die Aktion am 1. Oktober zu unterstützen. „Ich unterstützte den Streik, da es wichtig ist, die Gesundheit der Kinder mit allen verfügbaren Mitteln zu schützen. In der Schule finden nachgewiesen Infektionen statt und es ist längst widerlegt, dass die Schule eine sichere Oase ist. Schulschließungen haben sich als eines der effektivsten Mittel herausgestellt. Damit diese aber nicht mehr so häufig vorkommen, sollte man Luftfilter und AHA+L einsetzen. Man sollte auch die Präsenzpflicht aussetzen, damit man sich so schützen kann, wie man das für richtig hält. Letztendlich tragen die Eltern und nicht irgendwelche Behörden die Verantwortung für ihre Kinder und alle daraus resultierenden Konsequenzen.“

Philipp, ein Qualitätsingenieur aus dem Bodenseekreis und Vater von zwei Kindern erklärt, dass er „stinksauer auf dieses Krisenmanagement“ sei. „Ich unterstütze das [den Schulstreik am 1. Oktober], weil ich es für abartig widerlich halte, dass die Kinder und Jugendlichen nur aufgrund dessen, weil sie nicht als Wirtschafts-/Arbeitskraft gelten und die Wirtschaft damit kein Problem hat, verheizt werden und dass Todesfälle, schwere Krankheitsverläufe und Langzeitschäden in Kauf genommen werden.

Man hatte mittlerweile über 1,5 Jahre Zeit, die digitale Infrastruktur, Hygiene-Konzepte und Luftfilter zu installieren und zu etablieren. Stattdessen werden die Regeln und Hürden, die dafür notwendig sind so komplex und schwierig gemacht, dass bisher kaum etwas von diesen notwendigen Änderungen umgesetzt wurde. Ich bin sogar der Meinung, dass die Verantwortlichen für diese Misere gerichtlich zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Für mich ist das mindestens vorsätzliche Körperverletzung.“

Brigitte aus Hessen, Rechtsanwältin und alleinerziehende Mutter von zwei Grundschulkindern, sagt: „Aktuell habe ich das große Glück, beide Kinder von der Präsenzpflicht befreit zu haben. Es lässt sich aber nicht sagen, wie lange die Präsenzpflicht aufgehoben bleiben wird. Daher unterstütze ich andere Kinder und Familien, die während einer Pandemie (mit einer Erkrankung, die das Gehirn und die Gefäße schädigt), unter Androhung von Sanktionen bis hin zum Sorgerechtsentzug, gezwungen werden, ein unnötiges und im Gegensatz zur restlichen Bevölkerung stark erhöhtes Infektionsrisiko in unsicheren Schulen einzugehen.

Jeder sollte über das Risiko, dass er in einer Pandemie gewillt ist, einzugehen, selbst bestimmen dürfen. Den Impfverweigerern gibt man das Recht auf individuelle Selbstbestimmung auf Kosten der Gemeinschaft. Den Kindern gibt man anderseits nicht die gleichen Rechte und zwingt sie geradezu in die Infektion. Dies ist unethisch und moralisch nicht nachvollziehbar. Schon gar nicht, bevor allen (und zwar auch Kindern) ein Impfangebot überhaupt gemacht werden kann.“

Auch Flodine, Diplomkauffrau und Mutter eines Kitakindes aus Brandenburg, begrüßt den Streikaufruf. Sie hat uns das folgende Statement geschickt: „Ich warte seit Sommer 2020 auf einen Streik der Eltern. Es kann nicht sein, dass unsere Kinder seit Beginn der Pandemie zurückstecken und sich solidarisch zeigen, um die Älteren und Erwachsenen zu schützen, aber umgekehrt die Kinder und Jugendlichen keinerlei Schutz durch die Gesellschaft, die Bildungseinrichtungen und den Staat erhalten.

Covid19 ist ebenso bei den Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen. Das Virus ist noch nicht genug erforscht und so lange man die Gefahren für die Kinder und Jugendlichen nicht ausschließen kann, gilt es präventiv zu handeln. Es ist bereits Einiges bekannt, was an direkten Folgen oder Langzeitschäden bei Kindern eintreten kann.

Ich lasse es nicht zu, dass mein Kind durchseucht wird. Ich fordere die Politik und die Gesellschaft auf, endlich ihrer Verpflichtung nachzukommen und unsere Kinder zu schützen. Dies kann durch vielfache Mittel wie Luftfilter und Maskenpflicht in Bildungseinrichtungen, Präsenzpflicht aussetzen, durch verpflichtende regelmäßige PCR Tests der Lehrer und Lehrerinnen und Erzieher-innen – egal ob geimpft oder nicht – sowie durch verpflichtende regelmäßige PCR Lolli-Tests der Kinder – ob per Pool oder Einzel – sowie durch Umsetzung der Möglichkeit von Onlineschulen, Fernunterricht und sonstige Alternativen geschehen.

Es gilt mehrere Möglichkeiten gleichzeitig zu nutzen, um unsere Kinder zu schützen. Es soll endlich auf die seriöse Wissenschaft gehört und die Ergebnisse diverser Studien Beachtung finden. Ich bin nicht bereit, die Gesundheit meines Kindes für die Macht, Interessen und Wissenschaftsleugnung der Politiker sowie für die Gier und Profite der Wirtschaft zu opfern. Für Kinder und Jugendliche gilt ebenso das Grundgesetz und der Schutz des Lebens und der Gesundheit. Bis zur vollständigen Impfung der Kinder haben alle Maßnahmen zum Schutze unserer Kinder weiterhin eine hohe Bedeutung und müssen umgesetzt werden.“

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