Die aufwendige Krönungszeremonie für König Charles III. und Königin Camilla, die von einer umfassenden Medienberichterstattung und von einem eintägigen Feiertag begleitet wurde, wird als einheitsstiftender Moment für die britische Nation dargestellt. Tatsächlich ist sie nichts dergleichen.
Die Zurschaustellung von ererbten Privilegien und Reichtum, der allgegenwärtige Militarismus und die Verherrlichung des britischen Imperialismus, einschließlich der Zurschaustellung gestohlener Edelsteine, die in diverse Kronen, Zepter und Stäbe eingearbeitet wurden, und die Rechnung von 282 Millionen Euro für die Steuerzahler sind obszön – eine schamlose Beleidigung für Millionen von Arbeiterfamilien, die ums Überleben kämpfen.
Die Krönung wird nicht zu einer Erneuerung der Monarchie und der Wiederherstellung ihrer Popularität führen. Vielmehr wird sie den schwindenden Rückhalt für diese verrottete Institution bestätigen, vor allem unter der jüngeren Generation, und damit ihre tödliche Krise markieren.
Charles wurde mit 74 Jahren zum ältesten britischen Monarchen gekrönt, nachdem er Jahrzehnte im Schatten seiner Mutter stand. Ihm fehlt nicht nur die Zuneigung der Bevölkerung, die Königin Elizabeth II. entgegengebracht wurde, sondern er gilt allgemein auch als lächerliche Figur. König Charles ist Mystiker und propagiert seit langem Pseudowissenschaften und Quacksalber-Theorien wie Homöopathie, spirituelle „Selbstheilung“ und die Behandlung von Krebs mit Fruchtsaft und Kaffee. Er ist Oberhaupt einer käuflichen, geldgierigen und zutiefst korrupten Familie, die von der zügelnden Hand und dem politischen Schutz ihrer Matriarchin befreit ist.
Über den Tod der Queen schrieb die WSWS:
Ihr Tod fällt in eine Zeit akuter Krisen des britischen Imperialismus: Zu dem tiefsten Einbruch des Lebensstandards seit der Großen Depression kommt ein Stellvertreterkrieg der Nato gegen Russland auf europäischem Festland, und eine wachsende Welle von Klassenkämpfen könnte leicht in einen Generalstreik münden.
Vor diesem unausweichlichen Sturm steht die herrschende Klasse nun ohne ihr populäres Staatsoberhaupt, auf das sie sich verlassen konnte. Die Monarchin diente ihr als Symbol für den Mythos der nationalen Einheit, um soziale Konflikte zu unterdrücken... Heute hofft die herrschende Klasse inständig, dass Charles’ Zeit auf dem Thron recht kurz sei, denn der sorgfältig präparierte Prinz William soll baldmöglichst die Chance bekommen, das Ansehen der Monarchie in der Öffentlichkeit wiederherzustellen.
Die Ereignisse haben diese Einschätzung bestätigt und bewiesen, dass Charles’ Ernennung zum König und Staatsoberhaupt nicht nur zu einer Zeit der akuten Krise des britischen Imperialismus erfolgt, sondern auch als Brennpunkt und Beschleuniger eines historischen sozialen Auflösungsprozesses fungiert.
Um historische und aktuelle Probleme abzumildern, wurde bei der Zeremonie bereits Schadensbegrenzung betrieben. Obwohl Charles Oberhaupt der Kirche von England ist – der nur noch 16 Prozent der Bevölkerung angehören, während 40 Prozent erklären, keiner Religion anzugehören – ließ sich Charles nicht als „Verteidiger des Glaubens“ bezeichnen. Stattdessen nahmen an der Zeremonie Führer der jüdischen, sunnitischen und schiitischen, der sikhischen, buddhistischen, hinduistischen, jainistischen, Bahai- und zoroastrischen Glaubensrichtungen teil. Zudem nahm lediglich Prinz William an dem Ritual mit dem grotesken Namen „Homage of Royal Blood“ (Huldigung des königlichen Blutes) teil, bei dem er dem König seine Loyalität schwört. Eine Teilnahme der königlichen Herzöge – wie sie üblich ist – hätte zwangsläufig die Beteiligung des skandalumwitterten Prinzen Andrew und des abtrünnigen Prinzen Harry erfordert. Herzogin Meghan von Sussex blieb in Kalifornien.
Angesichts der exorbitanten Kosten der Krönung hat man sich außerordentlich bemüht, ihren – zumindest im Vergleich zur Krönung Elizabeths im Jahr 1953 – „bescheidenen“ Charakter zu betonen, aber dennoch mit ihrem Pomp und Prunk zu prahlen.
So nahmen mehr als 6.000 Angehörige der Streitkräfte an der Zeremonie teil, um Großbritanniens militärische Stärke zu demonstrieren. Verteidigungsstabschef Admiral Sir Tony Radakin und Generalstabschef General Sir Patrick Sanders spielten wichtige Rollen. Hinzu kam eine Luftparade von 68 Flugzeugen aller drei Teilstreitkräfte. Doch die Kommentatoren des Königshauses verglichen dieses Schauspiel mit den 600 Flugzeugen der Royal Air Force und der Commonwealth-Luftstreitkräfte, die für Elizabeth in den Himmel stiegen. An der Krönung nahmen 2.000 Gäste teil, bei Elizabeth waren es mehr als 8.000. Eine Quelle aus dem Königshaus erklärte gegenüber dem Daily Mirror: „Der König ist sich der Krise der Lebenshaltungskosten und der Tatsache, dass viele ums Überleben kämpfen, durchaus bewusst.“
Diese schizophrenen Bestrebungen sind Ausdruck einer enormen Nervosität in den herrschenden Kreisen angesichts der Tatsache, dass der öffentliche Rückhalt für die Monarchie einen Tiefststand erreicht hat. Nur 29 Prozent der Briten bezeichnen die Monarchie als „sehr wichtig“, ein Viertel hält sie für „überhaupt nicht wichtig“ und befürwortet ihre Abschaffung. Unter den jungen Menschen interessieren sich 78 Prozent nicht für die Monarchie, 38 Prozent wollen, dass sie abgeschafft wird.
Bei einer Leserumfrage des Daily Mirror erklärten 52 Prozent der Befragten, Charles sollte selbst für seine Krönung zahlen. Zuvor war eine Untersuchung von Charles’ sagenhaftem persönlichem Vermögen, über die der Guardian umfassend berichtet hatte, zu dem Ergebnis gekommen, dass es durch steuerfreie Erbschaften der Königin auf – konservativ geschätzt – fast zwei Milliarden Pfund angestiegen ist.
Öffentliche Opposition gegen die Krönung wurde mit staatlichen Unterdrückungsmaßnahmen gegen erwartete Proteste beantwortet. Mehr als 11.500 Polizisten waren im Einsatz, wobei sie erstmals auf die Befugnisse zurückgreifen konnten, die ihnen im Rahmen des vor kurzem verabschiedeten Public-Order-Gesetzes zugestanden wurden – darunter 12-monatige Haftstrafen für die Blockade von Straßen und Eisenbahnlinien und sechsmonatige Haftstrafen und unbegrenzte Geldstrafen für das „Anketten“ an Gebäuden oder Objekten. Die Gruppe „Republic“ erhielt zudem Drohbriefe vom Innenministerium.
Der Ablauf der Krönung – die Anerkennung, der Eid, die Salbung, die Amtseinführung und Krönung, die Thronbesteigung und die Huldigung sowie die Krönung der Königsgemahlin – ist so lächerlich, dass seine strategische Bedeutung für den britischen Imperialismus unterschätzt werden kann.
Die Zeremonie beschwört eine tausendjährige Geschichte. Es kommen Gegenstände wie der Stein des Schicksals, das Staatsschwert, das Opferschwert, das Schwert der Gnade, die Armreife der Aufrichtigkeit und Weisheit und Kleidungsstücke wie die Robe der Rechtschaffenheit usw. zum Einsatz. Ferner wird der englische Monarch mit den biblischen Königen Saul, David und Salomon in Verbindung gebracht, indem Charles mit Öl aus israelischen Oliven gesalbt wird, um zu betonen, dass auch er ein Vertreter Gottes auf Erden ist.
Das „Gottesgnadentum“ ist immer noch ein Merkmal der staatlichen Herrschaft im Vereinigten Königreich, auch 374 Jahre, nachdem Karl I. nach dem Englischen Bürgerkrieg wegen Hochverrats hingerichtet wurde, weil er auf diesem Grundsatz beharrte. Mit der Restauration der Monarchie unter Karl II. im Jahr 1660 wurde es zwar wieder eingeführt, doch die Monarchen regierten seither mit Duldung des Parlaments als politisches Instrument der aufstrebenden Bourgeoisie. Nach der Glorious Revolution von 1668 wurde dieses Prinzip kodifiziert, als König William III. und Königin Mary einen Eid schworen, die im Parlament beschlossenen Gesetze zu achten.
In den folgenden Jahrhunderten wurden die Monarchie und andere Insignien des Feudalismus in den Dienst der bürgerlichen Herrschaft gestellt. Die WSWS schrieb im September letzten Jahres über den ersten größeren öffentlichen Auftritt von Charles III. als Monarch:
Der endlose Pomp und die Zeremonien dienen der Zurschaustellung der Macht des Staates, der Vorrangstellung der Nation und der angeblichen Dauerhaftigkeit einer bestehenden Gesellschaftsordnung, die durch immense Ungleichheit charakterisiert ist. Wobei jeder die notwendige Ehrerbietung und Respekt vor ,Traditionen‘ und der herrschenden Elite zeigen muss, die diese Traditionen verkörpert.
Das vielleicht außergewöhnlichste Element von Charles’ Krönungszeremonie war deshalb die Entscheidung, die Position des Königs als Staatsoberhaupt zu stärken und hervorzuheben, statt sie herunterzuspielen. Der Lambeth Palace, der den Erzbischof von Canterbury repräsentiert, hat mit großem Aufwand und in Absprache mit Charles und der Sunak-Regierung die „Homage of the People“ enthüllt. Anstelle der „Homage of the Peers“ werden 150 Millionen Bürger des Vereinigten Königreichs und der 15 Commonwealth-Staaten aufgerufen, sich an einem „great cry“ zu beteiligen und damit der Krone ihre Treue zu schwören.
Der entsprechende Abschnitt des Gottesdienstes lautet: „Alle, die es wünschen, in der Abbey oder anderenorts, sagen gemeinsam: ,Alle: Ich schwöre, ich werde Eurer Majestät und Euren Erben und Nachfolgern gemäß des Gesetzes wahre Treue halten, so wahr mir Gott helfe.‘“
Diese Obszönität, die die Unterordnung der Bevölkerung unter ein erbliches Privileg und ein nicht gewähltes Staatsoberhaupt beschwört, wird von Speichelleckern wie der Labour-Abgeordneten und nationalen Wahlkampfkoordinatorin Shabana Mahmood als Beispiel für die „Modernisierung“ der Monarchie gepriesen. Mahmood erklärte, der Eid sei ein „wunderbares Mittel, der Bevölkerung die Zeremonie und die Monarchie näher zu bringen“.
Tatsächlich geht es nicht um die persönliche Loyalität gegenüber dem König, sondern gegenüber dem kapitalistischen Staat, an dessen Spitze er steht. Die Krönung ist in einer Zeit zunehmender sozialer Spannungen und Klassenkonflikte und angesichts des Ausbruchs eines Kriegs auf europäischem Boden als Aufruf zu nationaler Einheit gedacht. Sie findet vor dem Hintergrund einer Streikwelle in Großbritannien, Massenprotesten in Frankreich gegen Macrons diktatorisch durchgesetzte Rentenreform und der größten Streik- und Protestbewegung seit Mai–Juni 1968 statt. Vor weniger als sechs Wochen wurde ein geplanter Besuch von König Charles in Frankreich eilig abgesagt. Der ehemalige britische Botschafter Peter Ricketts warnte, ein von Charles geplantes Bankett im Palast von Versailles könnte einen „Widerhall“ der Französischen Revolution auslösen.
Von Königin Elizabeth II. zu Charles III.
Königin Elizabeth II. war eine Schülerin von Walter Bagehots The English Constitution (1867 als Buch veröffentlicht), das ihr 1938 in zweimal wöchentlich stattfindendem Privatunterricht am Eton College beigebracht wurde. Die damals zwölfjährige Prinzessin, die nach der Abdankung ihres Onkels Edward 1936 Thronfolgerin wurde, entwickelte sich zu einer Verkörperung von Bagehots Beschreibung der wesentlichen Funktion des konstitutionellen Monarchen.
Bagehots Essays artikulierten die zentralen Befürchtungen der britischen herrschenden Klasse nach der Chartisten-Bewegung, den Revolutionen von 1848 und dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Er warnte vehement vor den Gefahren durch demokratische, egalitäre, republikanische und sozialistische Doktrinen und brachte die Angst und den Hass der britischen herrschenden Klasse gegenüber der Arbeiterklasse – der „Vox diaboli“ (Stimme des Teufels) – zum Ausdruck.
Er schrieb, um eine „politische Vereinigung der niederen Klassen..., ein Übel ersten Ranges“ zu verhindern, müsse ein Mittel gefunden werden, um „die Massen der Menschen, die kaum zivilisierter sind als die Mehrheit vor zweitausend Jahren“, zu kontrollieren. Dies sei das wesentliche „theatralische“ Element der staatlichen Verfassung, das von der Monarchie repräsentiert wird, die „unsere Regierung mit der Kraft der Religion stärkt“.
Er fuhr fort: „Die Elemente, die am leichtesten Ehrfurcht hervorrufen, werden die THEATRALISCHEN Elemente sein – jene, die an die Sinne appellieren, die beanspruchen, die größten Ideen der Menschheit zu verkörpern und in einigen Fällen für sich beanspruchen, weit mehr als menschlichen Ursprungs zu sein. Das, was in seinen Ansprüchen mystisch, in seiner Wirkungsweise okkult und für das Auge brillant ist, das, was einen Moment lang lebhaft gesehen wird und dann nicht mehr zu sehen ist, das, was verborgen und nicht verborgen ist, das, was fadenscheinig und doch interessant ist, greifbar durch seinen Anschein und doch behauptet, mehr als greifbar in seinen Ergebnissen zu sein...“
Elizabeth II. spielte die ihr zugedachte Rolle als Bollwerk von Reichtum und Privilegien außerordentlich gut und hielt sich an Bagehots Anweisung, der Monarch dürfe „nicht berührt werden. Es sollte offensichtlich sein, dass er keine Fehler macht. Er sollte nicht zu nahe an reale Maßstäbe gebracht werden. Er sollte unnahbar und einzelgängerisch sein... ein sichtbares Symbol der Einheit für diejenigen, die noch so unvollkommen gebildet sind, dass sie ein Symbol brauchen.“
Die grundlegende Aufgabe des Monarchen bestand darin, den Klassencharakter des Staats vor der Arbeiterklasse zu verbergen. Bagehot schrieb: „Die konstitutionelle Monarchie hat die Funktion, auf die ich in meinem letzten Essay ausführlich hingewiesen habe und auf die ich nicht erneut eingehen muss, obwohl sie bei weitem die größte ist. Sie dient als DISGUISE (Verkleidung). Sie ermöglicht es unseren wirklichen Herrschern, sich zu verändern, ohne dass die unachtsamen Menschen es bemerken. Die Masse der Engländer sind nicht geeignet für eine gewählte Regierung; wenn sie wüssten, wie nahe sie ihr waren, wären sie überrascht und würden fast zittern.“
Bagehot warnte, die Vorherrschaft der „niederen Klassen“ könne nur mit „der größten Weisheit und der größten Weitsicht der höheren Klassen“ verhindert werden. Doch die Krönung einer so unpopulären Persönlichkeit wie Charles, den seine eigenen Freunde als „olympischen Nörgler“ bezeichnen, beeinträchtigt die Fähigkeit der Monarchie, als einigende Kraft zu wirken. Bagehot hatte betont, dass „eine königliche Familie die Politik durch das entsprechende Hinzufügen netter und hübscher Ereignisse versüßt. Sie bereichert das Regierungsgeschäft mit irrelevanten Fakten, die jedoch die Gefühle der Menschen ansprechen und ihre Gedanken beschäftigen.“ Doch der Gestank von Prinz Andrews Beziehung zu Jeffrey Epstein und die geschmacklosen Streitereien zwischen Prinz Harry, Charles, Camilla und William sind „Fakten“, die auf das Ausmaß der aktuellen Krise hindeuten. Die Unterstützung der Bevölkerung für die königliche Familie bröckelt angesichts der tiefsten wirtschaftlichen, sozialen und politischen Sackgasse seit den 1930er-Jahren, in der sich der britische Kapitalismus befindet.
In seinem Werk „Wohin treibt England?“ von 1925 schrieb Trotzki Grundlegendes über die Rolle der britischen Monarchie im Allgemeinen und insbesondere in Zeiten akuter Krise. Dabei übte er vernichtende Kritik an der prinzipienlosen Haltung der Labour-Führung gegenüber der Monarchie, einschließlich ihrer reaktionären empiristischen, gradualistischen und ahistorischen Philosophie.
„Die königliche Macht, erklären sie, ,hemmt‘ keineswegs den Fortschritt des Landes und kostet weniger als ein Präsident, wenn man alle Wahlkosten usw. einrechnet. Solche Reden der Arbeiterführer charakterisieren jene Seite der ,Eigenarten‘, die man nicht anders bezeichnen kann als konservativen Stumpfsinn.“
Trotzki entgegnete: „Die königliche Macht ist schwach, solange das bürgerliche Parlament das Instrument der bürgerlichen Herrschaft ist, und solange die Bourgeoisie zu außerparlamentarischen Kampfmitteln nicht zu greifen braucht. Aber im Falle der Not wird die Bourgeoisie mit großem Erfolg die königliche Macht als Sammelpunkt aller außerparlamentarischen, d. h. realen Kräfte, ausnutzen können, die sich gegen die Arbeiterklasse richten.“
Die britische Monarchie verfügt über enorme Macht. Unter normalen Bedingungen wirkt die Rolle des Monarchen als Staatsoberhaupt antiquiert, zeremoniell und wie ein Überbleibsel aus früheren Zeiten – einschließlich der Tatsache, dass Gesetze erst in Kraft treten können, wenn sie vom Monarchen unterzeichnet werden und dass Politiker und Generäle dem König ihre Treue schwören. Doch wenn die Klassengegensätze zu einem offenen Konflikt anwachsen, muss die Demokratie der Diktatur weichen, und die „symbolischen“ Befugnisse des Monarchen, u.a. dessen Rolle als Befehlshaber der Armee, der Marine und der Luftwaffe, werden real und Widerstand gegen sie zu Landesverrat.
Aus dieser Erkenntnis folgerte Trotzki:
Für den Sozialisten wird die Frage der Monarchie nicht vom Standpunkte der Buchhaltung des heutigen Tages entschieden, was noch falscher wäre. Es geht um den radikalen Umsturz der ganzen Gesellschaftsordnung, um ihre Bereinigung von allen Elementen der Sklaverei. Diese Aufgabe schließt politisch und psychologisch die Versöhnung mit der Monarchie aus.
Heute wird die Arbeiterklasse in einen Konflikt mit der gesamten bürgerlichen Ordnung, ihren Parteien und ihrem Staatsapparat geworfen – einschließlich der Monarchie. In einer Zeit, in der Arbeiter notwendigerweise dazu getrieben werden, Klassenunterdrückung, Armut und Krieg zu beenden, könnte sich der politische Schwachkopf im Buckingham Palace, der dritte König Charles, durchaus als der letzte erweisen.
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