Der Mack-Trucks-Arbeiter Will Lehman hat nach einer machtvollen Online-Kundgebung am Sonntag eine wachsende Zahl von Unterstützungsbekundungen von Arbeitern erhalten, während seine Kampagne für den Vorsitz der United Auto Workers in die Endphase geht.
Lehman, ein Sozialist und Arbeiter der zweiten Lohngruppe im Mack-Trucks-Werk in Macungie (Pennsylvania) hat seine Kampagne auf den Kampf für die Macht der Arbeiter an der Basis und die Abschaffung der UAW-Bürokratie ausgerichtet. Dieser Funktionärsapparat hatte jahrzehntelang hart erkämpfte Errungenschaften in einer langen Reihe von Ausverkaufsverträgen aufgegeben. Zwei ehemalige Gewerkschaftspräsidenten, insgesamt mehr als ein Dutzend Spitzenfunktionäre der UAW, wurden wegen Veruntreuung von Geldern und anderer krimineller Handlungen zu Gefängnisstrafen verurteilt. All dies war gegen die Interessen der Arbeiter gerichtet und verdeutlichte den korrupten Charakter der Bürokratie.
Will Lehmans Forderung nach Abschaffung des Lohnstufensystems, einer 50-prozentigen Lohnerhöhung und der Wiederherstellung von Teuerungsausgleich, Renten und anderen Forderungen hat ein starkes Echo gefunden. Arbeiter sind darüber empört, dass sie ständig gegen die Arbeiter in anderen Ländern ausgespielt werden. Daher begrüßten sie besonders Lehmans Forderung nach einer internationalen Strategie der Arbeiter mit dem Ziel, eine globale Einheit gegen die transnationalen Autokonzerne aufzubauen.
Die Kundgebung am Sonntag wurde mit einem 20-minütigen Video eröffnet, das die Grundlage von Lehmans Kampagne und die Reaktion der Arbeiter in den USA und weltweit auf sein Programm darstellte. Viele Arbeiter äußerten darin eindringlich ihren Wunsch nach einer Überwindung der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in den Werken. Besonders bedeutsam war, dass das Video ein Unterstützungs-Statement eines Automobilarbeiters aus Silao (Mexiko) enthielt, wo sich Arbeiter geweigert hatten, Streiks ihrer US-Kollegen zu brechen.
Die Kampagne von Will Lehman hat eine besonders starke Resonanz bei Leiharbeitern und „Aushilfsarbeitern“ gefunden, die für unterdurchschnittliche Löhne und ohne Arbeitsplatzschutz arbeiten, aber dennoch Beiträge an den UAW-Apparat zahlen müssen.
Ein Zeitarbeiter aus dem Stellantis Jefferson North Assembly Plant in Detroit sagte: „Das Treffen war gut und beweist, dass wir als TPTs alle gleich denken und die gleichen Dinge satt haben. Wir haben es verdient, viel mehr geschätzt zu werden.“
Ein pensionierter General-Motors-Mitarbeiter aus Michigan, der an der Online-Kundgebung teilnahm, sagte: „Ich habe vor einer Woche für Will gestimmt und gestern 20 Dollar für seine Kampagne gespendet. Die Rede gestern war gut, es wurden viele gute Argumente vorgebracht. Ich bin allerdings überrascht, dass nicht mehr Rentner teilgenommen haben. Die Jüngeren müssen wissen, dass wir sie in ihrem Kampf unterstützen, auch wenn wir für bessere Löhne, Sozialleistungen und sicherere Arbeitsbedingungen bereits gekämpft haben. Die älteren Arbeiter und Rentner haben das damals für uns auch getan. WIR MÜSSEN DIE MACHT AN DIE BASIS ZURÜCKBRINGEN.“
Mehrere Arbeiter des Jeep-Montagewerks Stellantis Belvidere (Illinois) nahmen an der Online-Kundgebung teil. Das Werk wurde von Stellantis auf die Abwicklungsliste gesetzt, und seit 2019 wurden dort zwei Schichten entlassen.
Ein Mitarbeiter des Stellantis Belvidere Montagewerks sprach sich für Will aus und erläuterte die Bedingungen, mit denen er konfrontiert ist. „Will hat gute Ansichten und gute Ideen. Ich werde für ihn stimmen. Ich arbeite hier seit 22 Jahren. Die Krise von 2009 war schon verrückt. Das jetzt ist noch schlimmer“, fügte er mit Blick auf die Drohung hinzu, dass das Werk geschlossen werden soll.
„Belvidere hat nur noch eine Schicht, ohne zu wissen, ob wir ein weiteres Produkt ins Haus bekommen werden. Das letzte Jahr war nervenaufreibend. Sie haben tausend Leute entlassen. Es war sehr stressig. Wir haben Jobs gemacht, die wir nicht machen wollten. In den ersten fünf bis zehn Jahren hatten wir immer gute Jobs“.
Ein anderer Arbeiter aus Belvidere sagte: „Wills Ziel ist es, die Wahrheit zu sagen und alles zu tun, damit die Arbeiter zu ihrem Recht kommen. Die Wahrheit darüber zu sagen, was wir wirklich verdienen und wollen. Steht auf der Seite der Wahrheit. Wenn dieser Will so ist wie ich und so fühlt wie ich, dann unterstütze ich ihn. Wenn ihr wollt, dass ich vor die Leute trete und ihnen etwas sage, werde ich das auch tun. Ich habe bei weitem nicht so viel Angst. Wir sprechen über meine Zukunft und die meiner Kolleginnen und Kollegen, ohne Frage. Ich finde es gut, dass ihr mir die Hand reicht, und ich weiß das zu schätzen.
Bin ich dein Kollege? Arbeiten wir nebeneinander? Sind deine Gesundheit, dein Wohlergehen und deine Sicherheit wichtig für mich? Ist meine wichtig für dich? Das ist das Ziel, für das wir kämpfen sollten; das ist das übergeordnete Bild, das wir vorantreiben sollten.“
Ein dritter Arbeiter aus Belvidere fügte hinzu: „Viel Kraft für dich, Will. Ich weiß wirklich zu schätzen, was er tut. Ich hoffe, er kann es schaffen. Ich habe die Debatte auch gesehen, und es war einfach großartig, wie du diese Mistkerle fertig gemacht hast! Ray Curry hat uns ohne Vertrag gehen lassen und sich nicht im Geringsten um uns gekümmert. [UAW-Präsident Ray] Curry und [UAW-Vizepräsidentin Cindy] Estrada sind für mich Schimpfwörter. Ich bin kein großer Fan der UAW-International“, sagte er über die Gewerkschaftszentrale Solidarity House.
„Will ist wütend, und das ist ein Ausdruck dessen, was los ist. Es ist völlig natürlich, so zu sprechen, wie er es getan hat. Auch die Videos am Anfang – das ist ein Weg, um einen bei einem Zoom-Meeting in Stimmung zu bringen. Es war wirklich gut zu hören, dass alle anderen mit denselben Problemen konfrontiert sind.“
Ein Arbeiter des Autoteileherstellers Dana Corp. in Pennsylvania sagte, nachdem er die Kundgebung gesehen hatte: „Es ist ein großartiges Video, das wirklich zeigt, wie wir Arbeiter uns fühlen, und es ist toll zu sehen, dass ein Kandidat tatsächlich mit uns Arbeitern interagiert.“
Eine Reihe von Arbeitern des Ford-Werks in Chicago (CAP) nahmen an der Kundgebung teil, wo die Arbeiter ein Wahlkomitee zur Unterstützung der Kampagne von Will Lehman gebildet haben.
„Selbst wenn er nicht gewinnt, denke ich, dass er bereits gewonnen hat, weil er den Leuten die Augen geöffnet hat“, sagte ein erfahrener CAP-Arbeiter, der der Kundgebung zuhörte.
Ein Mitglied des Ford Chicago Aktionskomitees brachte seine Solidarität mit den Arbeitern aus Mexiko zum Ausdruck, die während der Kundgebung sprachen und selbst Vergleiche zwischen ihren gefährlichen Bedingungen und denen in den USA gezogen hatten.
„Es war schrecklich zu hören, dass die Autoarbeiter in Mexiko mit den gleichen Sicherheitsproblemen konfrontiert sind und so schlecht bezahlt werden“, sagte der Ford Chicago-Arbeiter. „Die eine Frau, die gesprochen hat, hat uns erzählt, wie viel sie dort bezahlt wird und wie sie versucht hat, dagegen anzukämpfen, und es hat gezeigt, dass die Gewerkschaften lügen, wenn sie sagen, dass die Arbeiter in Mexiko mit der niedrigen Bezahlung einverstanden sind. Die Vereinigung aller Arbeiter, egal in welchem Land, ist der einzige Weg, um die Konzerne zu bekämpfen, die versuchen, überall zu herrschen, aber nicht einmal wissen, was sie tun.
Nach diesem Treffen und nachdem ich Will zugehört habe, weiß ich, dass er eine größere Vision hat. Es geht nicht nur um die Wahl und seinen Sieg. Die Probleme werden dieselben sein, und wir müssen uns zusammenschließen.“
Die Frist für die Rücksendung der Briefwahlzettel für die UAW-Wahlen rückt näher (18. November)! Stimmt für Will Lehman und schickt eure Stimmzettel noch heute ab! Wenn ihr keinen Stimmzettel erhalten habt, besucht uawvote.com und fordert umgehend die Wahlunterlagen an, die euch zustehen. Weitere Informationen zur Kampagne findet ihr unter WillForUAWPresident.org.
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